Das Welthandelsklima ist rauh geworden
Einige Jahrzehnte lang wurden im Rahmen von GATT und WTO Handelserleichterungen vereinbart. Nach 2010 kam es allerdings zu einer Schubumkehr, Mit dem Scheitern der Handelsvereinbarungen zwischen der EU und Amerika (TTIP) und den VW-Abgasstreitigkeiten deutete sich das an.
Seit etwa 2018 sehen wir zunehmende Freude daran den Handel mit Schikanen zu behindern. Die Sanktionen gegen Rußland und die Klimazölle der EU sind dabei nur die Spitze vom Eisberg. Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, Lieferkettengesetze der EU, Verbannung chinesischer Funktelefone, chinesische Kontingentierung von Rohstofflieferungen schafften es bis in die Medien, ein großer Teil der gegenseitigen Nadelstiche bleibt unter dem Radar.
Die folgende Übersicht zeigt deutlich die Verschlechterung der Bedingungen seit etwa 2018. Die Zahl der Diskriminierungen hat sich in wenigen Jahren vervielfacht, die mittlere Abbildung zeigt, daß die Betroffenheit in China, Europa und den USA vorwiegt. Hauptkampfplatz sind Stahlprodukte, Cerealien. Metallprodukte, Autos und Grundchemikalien. Eine Grafik des Global Trade Alert:
Für rohstoffreiche Länder ist ein Handelskrieg nicht so schlimm, für solche, die auf Importe angewiesen sind, sieht das ungünstiger aus.
Wieso die EU mit den Klimazöllen ganz groß an der Eskalationsschraube dreht, ist ein Rätsel. Es scheint so, daß in Brüssel die Absicht vorherrscht, Europa zu ruinieren. VdL hat bisher alles als Trümmerhaufen verlassen, dem sie vorstand.
Wenn man in die Wirtschaftsgeschichte schaut, so war die Periode von 1914 bis in die 50er Jahre des 20. Jh. eine Zeit der Handelsbeschränkungen.
Reparationen, Verbote, Zölle führten dazu, daß ein Teil des Handels wie im RGW letztlich Tauschhandel von Gütern auf Basis von staatlichen Verträgen war.
Ein Beispiel hierfür sind die Vereinbarungen im Rahmen des Stalin-Hitler-Pakts. Im Vertrag vom 11. Februar 1940 verpflichtete sich die Sowjetunion innerhalb eines Jahres zu Lieferungen von Futtergetreide, Erdöl, Baumwolle, Chromerz und Platin im Wert von 500 Millionen Reichsmark, das entsprach 52 Prozent der gesamten sowjetischen Exporte. Das Deutsche Reich lieferte im Gegenzug Industriegüter und Kriegsgerät. Die sowjetischen Rohstofflieferungen waren für die deutsche Kriegsführung unentbehrlich. 1940 bezog Deutschland 74 % seiner importierten Phosphate, 67 % seines Asbests, 64 % seines Chromeisens, 55 % seines Mangans, 40 % seines Nickels und 34 % seines Rohöls aus der Sowjetunion.
Ähnlich war der Warenaustausch im RGW organisiert. Als Handel kann man das eigentlich nicht bezeichnen, denn es fehlt das Moment eines gegenseitigen Willenakts auf der Ebene der Produzenten bzw. Konsumenten. Die zentrale Steuerung hat ihre Tücken, was ich an einem einfachen Beispiel illustriere. In den 80ern wurde auf Weisung des Kreml öfter mal ein Ganzzug mit Tomaten vom Balkan in die Zone geschickt, Auf dem Bahnhof Weimar wurde ein Waggon rausrangiert und dann stand die Handelsorganisation OGS (Obst Gemüse Speisekartoffeln) vom Genossen Patenge Kopf. Alle verfügbaren Transporter und Lkws verteilten die verderbliche Ware auf die Geschäfte, der Preis wurde umgehend radikal auf 40 Pfennige pro Kilo abgesenkt, um die reife Ware vor dem Verderb zu verscheuern, was auch weitgehend gelang, Kampagnenwirtschaft hieß sowas.
Noch ist dieser Grad der Restriktionen nicht ganz erreicht, es besteht aber die Gefahr, daß ein Teufelskreis, eine Spirale der Schikanen in Gang gesetzt wird und im schlimmsten Fall wieder mal eine Kontinientalsperre verhängt wird, von wem auch immer. Nicht nur die EU kann sanktionieren, die Rohstoffänder (BRICS) können das auch.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Krieg, Handel und Piraterie, Dreieinig sind sie, nicht zu trennen.“ (Geh, Rath v, Goethe)
Das waren reife Tomaten, findet man kaum noch ..
Ketzerischer Gedanke zur Planwirtschaft: bei dem heimischen PC-Betriebssystem wird die eigentlich typisch sozialistische Zentral- und Mängelverwaltung – vulgo „präemptives Multitasking“ bei begrenzten Ressourcen – willig akzeptiert.
Wenn etwa im Hintergrund der Urlaubsfilm verarbeitet oder etwas „gephotoshopt“ wird, läuft der Browser stockend bis gar nicht.
Keiner beschwert sich, sondern nimmt mehr davon, heisst: kauft einen grösseren Rechner, der natürlich nach 1, 2 Jahren wieder knirscht.
Das kapitalistische „Normal“ wäre aber die Anschaffung von 10 Rechnern, einen für jede Aufgabe. Interessanterweise war das auch die Ursprungsidee von IBM und den anderen Herstellern. Mehrbenutzerbetrieb kam viel später, nach dem – ebenfalls sehr sozialistisch klingenden – Motto „bessere Ausnutzung der Ressourcen“.
Mehrbenutzerbetrieb ging den PCs voraus. Vor den PCs, den persönlichen Computern, gab es hauptsächlich zentrale Großcomputer, an die viele Nutzer mit Terminals zur Ein- und Ausgabe angeschlossen waren. Allerdings gab es damals noch keine Videobearbeitung. Die Leistungsanforderungen des einzelnen Nutzers waren geringer als heute. Erst mit den PCs wurde der gesamte Rechner zum Nutzer verschoben. Das wurde erst durch die integrierten Schaltkreise – IC – möglich. Auch Taschenrechner waren vorher kaum machbar.
Damit eine deutsche Firma sich in einem ausländischen Staat etabliert benötigt es viel Geld, Facharbeiter und Intelligenz.
Wenn deutsche Firmenchefs sich von ungebildeten Politikern vorschreiben lassen, Märkte wieder aufzugeben und die Politiker noch dafür loben, dass sie ihnen die Märkte kaputt machen und damit der Konkurrenz überlassen, dann sieht man was herauskommt wenn Unfähigkeit regiert.
Wir sind im Endstadium der Dekadenz angekommen: Getragen von Wohlstand der Väter finden nun die Kinder kein Interesse mehr an so Kleinigkeiten wie Essen oder Kleidung für alle. Nein, Klimarettung als Weltrettung soll es sein. Und damit wollen wir alles lokal machen, da Transport CO2 erzeugt. Und somit ist unser Ziel, den Export und Import zu zerstören.