Linke Querelen in der verkoteten Bundesfavela
Der Historiker und Publizist Walter Laqueur (1921 – 2018) schrieb über die Weimarer Republik, daß die linke Intelligentsia hoffnungslos in Grüppchen zersplittert und ständig in internen Querelen engagiert gewesen sei. Wenn man die wöchentliche Kolumne über „Ausgestoßene der Woche“ auf Achgut verfolgt, so stößt man – nachdem 100 Jahre ohne einen meßbaren Erkenntnisgewinn ins Land gegangen sind – genau auf dieses Phänomen des bellum omnium contra omnes, des Kriegs jeder gegen jeden im linken Spektrum.
Nicht nur daß in der Partei der Linken seit Jahren der Kampf zwischen Wagenkecht und Wissler schwelt, auch bei den Grünen und in der CDU funkeln die gezogenen Waffen im fahlen Abendlicht der Nationalen Front.
Wichtige Klientels der Grünen waren über Jahrzehnte Esoteriker, Impfverweigerer, Vogelschützer, Friedenskämpfer und Frauenrechtlerinnen. Ich nenne hier nur die zahlenmäßig stärksten Bataillone, die inzwischen wegen Kórona, Krieg, Windmühlen und Transialarm weggelaufen sind. Gekaufte NGO-Aktivisten, Windbarone und Profiteure ersetzen die alten Anhänger, aber schon tun sich neue Fronten auf. Erste Grüne schwärmen von Kernenergie, immer mehr Händel gibt es wegen immer mehr sexuellen Phantasien, bis zum tödlichen Ausgang. Dem erprobten Parteiquerulanten Palmer wurde mehrmals die Hölle heiß gemacht, nicht von anderen Parteigängern, sondern den eigenen Eiferern.
Heftig rauchen die Colts in der Christenunion. Merkelianer und Reformer streiten wie die Kesselflicker um die Positionierung der Partei. Die einen wollen die Nationale Front weiterführen, in der die Union die führende Rolle der Grünen verinnerlicht hat, andere die Renaissance einer bürgernahen Politik. Maaßen und Wanderwitz sind Gegner wie Batman und Joker oder Onkel Dagobert und Gundel Gaukelei. Auch zwischen Merz und Wüst, zwischen Merz und Söder kracht es immer wieder. Merz ist in der Parteizentrale wie in der Bundestagsfraktion von tumben Altlasten umstellt, selbst wenn er ein Kämpfer wäre – er ist ein Leisetreter – könnte ihm nichts gelingen.
Der verwunderte Beobachter sieht weder bei der Linken, noch bei der CDU und auch nicht bei den Grünen eine Zuwendung zur Realität und eine Abkehr von kleinlichen Gemeinheiten, Zersplitterung, fiesen Intrigen und schwelenden Querelen. Wie in der Weimarer Republik verharren die Apparate in Nabelschau und internen Gefechten um des Kaisers Bart. Innerhalb des Berliner S-Bahnrings weben die Betrüger an des Kaisers neuen Kleidern, vereinnahmen dafür reichliche Fördergelder und alle loben anerkennend den Fortgang der Arbeit. Die Angst geht um, daß das Zwangsfernsehen oder eine Elitistenzeitung behaupten, daß ein Politiker zu seinem Amt nicht tauge, weil er Webfehler oder gar einen leeren Stuhl erkenne, also Leugner des Schwindels sei. Ein fauliger Gestank der Verwesung liegt über dem Regierungsviertel. Vom größten Wirtschaftswunder aller Zeiten träumt jedoch der Bundeskanzler.
Nicht nur das Desaster der Weimarer Republik, auch der plötzliche Zusammenbruch des italienischen Parteiensystems im Tangentopoli-Skandal, der Niedergang der Kerenskiregierung in Rußland, das schmähliche Ende der Vierten Republik in Frankreich sind neben vielen kleinen Umstürzen in der dritten Welt MENETEKEL, die an der Wand stehen und den sorglosen und liederlichen Belsazars der Neuzeit eine heftige Warnung seien sollten. Aber innerhalb des Berliner S-Bahnrings tut man die banalen Realitäten als Tröpfchen Gift im blubbernden Meer der wilden Phantasien und der erratischen Wünsche einfach ab,
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Ob das Volk ein Recht habe, uns abzusetzen, darum bekümmern wir uns nicht.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Verwesung ist das passende Wort.
Umkehr wäre die einzige Rettung, sofern vom verwesten Körper des dt. Volkes noch irgendwas übrig ist. Ich bin kein Christ i.e.S., trotzdem fallen mir dann nur die 10 Gebote ein. Christliche Rückbesinnung also. Eigene Kinder. Gute Beziehungen zu Nachbarn.
Demut.
Linke und Islamisten haben meiner Ansicht nach das gleiche Problem. Sie beide haben zwei zentrale Dachschäden:
– Jeder will, dass sich alle anderen ihm unterwerfen. Das „Everybody want’s to rule the world“-Syndrom.
– Jeder hat einen Toleranzgrad von exakt Null. Selbst allerkleinste Unterschiede werden so zum Problem.
Diese beiden Dachschäden führen immer zu einem Trümmerfeld und Leichenbergen. Nichts wird erhalten oder gar aufgebaut. Alles und Jeder wird zerstört. Eine Dschungelgesellschaft ohne jede Zivilisation.
off topic
Bei einem Topf борщ heute: Hat Київ diesen moskowiter Fraß endlich verboten?
Joseph, soll das Ironie sein? Борщ ist beileibe kein Moskauer Fraß. Борщ gehört zur ukrainischen Küche wie Eisbein zur deutschen.
Hallo Hajo!
Mich fasziniert der irrationale Russenhaß der ukrainischen Machthaber (und inzwischen des „Westens“), trotzdem man buchstäblich riechen kann, wie eng diese Leute kulturell verbunden sind. Und vermutlich auch schmecken.
Auf die Idee mit Borschtsch kam ich vor rund 10 Jahren, sammelte Ideen, sprach mit Kollegen (ehem. Ukraine und Weißrußland) und entwickelte dann mein eigenes Rezept. Es ist ja generell so, daß es beim Essen viele regionale Besonderheiten / Spezialitäten und wechselseitige Einflüsse gibt (merkt man schon an der Bezeichungen), wovon man etliches aufschnappen und genießen kann.
Insofern interessiert mich die regionale Erfindung, Verbreitung und Variation dieser empfehlenswerten Suppe wenig. (In einem polnischen Restaurant bestellte ich sie mal. Diese Dummheit – eigene Lieblingsgerichte zu bestellen – war lehrreich.)
„Mich fasziniert der irrationale Russenhaß“
Er würde sich rationalisieren, hätten Sie Jahrzehnte unter russischer Besetzung gelitten.
Küchenlatein…
Haben Sie eigentlich Muttern nie beim Kochen zugeschaut? Eintöpfe sind der Goldstandard in der kontinentalen Küche. Kennste einen – kannste alle machen.
Google hilft den Internetabhängigen übrigens mit mehr als einer halben Million Ergebnisse bezüglich
Borschtsch.
So, und nun werden Sie mal Ihrem Nachnamen gerecht.
„Das Leben des Brian“ ansehen. Die Szene mit der judäischen Befreiungsfront.
Ergo: Schon 1979 wusste jeder, dass Eiferer überall nur Feinde sehen.
Aber wer sieht sich englischen Humor an?
Judäische Volksfront oder Volksfront von Judäa, um genau zu sein.
Aber schön, dass Sie diese Perle kennen.
Können aber die blauen Russkis hier nichts mit anfangen – Angelsachsenparanoia halt
Perlen gibt es überall. Und Antiperlen. Deutschland hat hier Goethe, Bach und Beethoven anzubieten, aber auch Wüteriche wie Adolf, Wilhelm und sicher auch Luther. Und Russland eben Dostojewski, Tolstoi, Mussorgsky etc…der Wüterich war eigentlich Georgier.
Eine unbekannte Perle der Franzosen ist Gustave le Bon, der die Psychologie der Massen geschrieben hat. Ein Buch dass den ersten Weltkrieg und die Zeit bis heute erklärt. Und irgendwie auch die Psyche der Fanatiker und Eiferer.
Aber nicht den englischen Humor.
Apropos, Kerenski alias Aaron Kirbitz. Kerenski war in der letzten Phase des Zarenreiches sowohl Ministerpräsident, also Chef der offiziellen Regierung, als auch Vorsitzender des sog. Arbeiter- und Soldatenrates. Vormittags beschloss Kerenski Maßnahmen als Ministerpräsident und nachmittags boykottierte Kerenski als Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates die von ihm beschlossenen Maßnahmen. Vielleicht sollte man aus diesem Verhalten lernen, wie jemand sich als unschuldig bei der Abschaffung eines Staates ausgeben will.
Es wurde halt eine der zwei Synagogen aus dem berühmten jüdischen Witz wegrationalisiert. Sicher durch den damals in Russland vorherrschenden englischen Einfluss. Merke: der Tommy verkauft selbst seine Ommi…
Was kam nochmal nach der Weimarer Republik ? Richtig ! Diesesmal aber kommt das “ 4th Reich „. Die Position des GröFaZ ist aber noch unbesetzt ! Ich jedenfalls bringe Popcorn mit !
Alles richtig, nur die Rolle von Merz sehe ich etwas anders.
„Wenn er ein Kämpfer wäre – er ist ein Leisetreter – könnte ihm ETWAS gelingen.“
Denn er hätte die Basis hinter sich.
Im Gegensatz zur Parteiführung sind an der Basis die Hirnlosen noch nicht in der Mehrheit.
Ich sage das als neutraler Beobachter, ich habe mit der CDU seit 2015 nichts mehr am Hut.