Wie bei der Stasi – nur ein bißchen schlechter
„Wir haben, Genossen, liebe Abgeordnete, einen außerordentlich hohen Kontakt zu allen werktätigen Menschen. Ja, wir haben den Kontakt.“ So der Staatssicherheitsminister Mielke am 13. November 1989. So einen Kontakt möchte die Nationale Front in Berlin aktuell wieder herstellen. Mit dem Hinweisgeberschutzgesetz.
Es gibt durchaus Gründe Dinge transparent zu machen. Insbesondere bei der Tätigkeit für die Deutsche Bahn habe ich unglaubliche Korruption erlebt. Ein Hohes Tier hatte unter Auftragnehmern jahrelang den Spitznamen „Mister drei Prozent.“ Alle wußten Bescheid, aber niemand traute sich die Sache zur Sprache zu bringen, weil der Bahnvorstand schon damals nicht den besten Ruf hatte. Erst als Mehdorn Chef war, wurde die Sache aufgearbeitet und eines Abends sah ich „Mister drei Prozent“ in Handschellen in der Tagesschau. Ich nenne seinen Namen nicht, er arbeitete nach dem Knast wieder für die Bahn. Mehdorn wurde von der Mafia – wer das war kann jeder selbst recherchieren – übrigens bald verjagt.
Ich bin ja bei der Bundesregierung, wenn die ein Meldeportal einrichten will, aber bitte nicht anonym. Minister Mielke hätte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Die Sicherheit war zu 50 % damit beschäftigt erfundenen Denunziationsmüll im Stil von Mähtu von Hinweisen zu trennen, die in der realen Welt einen Hintergrund hatten. Dabei war es ungemein hilfreich, daß der Führungsoffizier seine Hinweisgeber kannte.
Ein Beispiel aus der Praxis: Am 1. Juli 1999 war ich den ersten Tag Bürgermeister. Eine Straßenlampe war angefahren worden und nacheinander kamen im Stundentakt drei Hinweisgeber, die den Anprall gesehen hatten. Jeder von dem Trio hatte einen anderen Verursacher gesehen, und alle drei schworen nur die reine Wahrheit zu sagen. Als Anmerkung: Alle drei waren Gemeindebedienstete. Soviel zur Qualität von „Hinweisen“ und von Staatsdienern. Ich habe mich nicht schicken lassen, und damit war der Hinweissumpf die folgenden 16 Jahre staubtrocken.
Meldestellen sollen in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern eingerichtet werden. Ich melde mal meine Bedenken an, denn ich weiß auch nach 40 Jahren noch, wie sich Meldungen und Hinweisgeber auf das Betriebsklima auswirken. Der normale Werktätige wußte ja auch nicht genau, wer die Melder waren, allerdings hatten alle irgendjemanden oder mehrere Leute im Verdacht.
Wieder ein Praxisbeispiel: In unserem Studienjahr standen drei Genossen im Verdacht für das Ministerium zu arbeiten. Eines Tags ging ein Student in das Sekretariat des Wissenschaftlichen Sekretärs Bormann wo Frau Scholz Sekretärin war. Sie war just in die Mittagspause gegangen und hatte ein Dokument verkehrt herum auf den Schreibtisch gelegt. Der Student drehte es rum und hatte die Parteibeitragsliste in der Hand. Der normale Student bekam 14o Mark Stipendium, die Dreiender bekamen 280 Euro und die Mitarbeiter des Minsteriums wiederum gut das Doppelte davon, Das bildete sich in der Höhe des Parteibeitrags ab. Die drei Verdächtigen waren exakt die Hinweisgeber. Lehre daraus: Es ist verdammt schwer anonym zu bleiben.
Ein Betriebsklima mit Verdächtigungen – also anonymen „Hinweisen“ und verdächtigten Denunzianten – ist irgendwie händelbar, aber nicht optimal. Zu einem wirklich guten Team paßt es nicht, wenn Mauern des Mißtrauens, des Hasses und des Schweigens existieren. Die Leute haben sich früher in der Kaffeepause immer unterhalten, wen sie als Zuträger verdächtigen, zukünftig werden sie über Hinweisgeber mutmaßen. Das liegt in der menschlichen Natur.
Praxisbeispiel 3: Mein Chef Dieter Merkel – Leiter der ZBOWL in Mellingen – ließ auch mal eine Stasitante hochgehen, weil er eine Wut auf sie hatte, Jedem, der es wissen wollte oder auch nicht, erzählte er ihre Betrugsgeschichten und daß sie sich im Knast verpflichtet hatte, um vorzeitig – auffälligerweise schon nach einem Vierteljahr – entlassen zu werden. Wir sehen schon wieder: Anonymität ist mehr ein Glücksfall, als die Regel. Selbst aus dem sozialistischen Establishment droht die Gefahr der Dekonspiration.
Das Gesetz ist mißraten. Die Anonymität ist nach der Erfahrung derer, die schon länger im Sozialismus gearbeitet haben, ein schwerer Fehler, die Straflosigkeit für Leute, die anderen aus bösen Motiven ans Bein pinkeln dürfen, ist es auch. Die Stasi hat sich von Märchenerzählern in der Regel getrennt. Aber wie will sich Scholz von seinen anonymen Hinweisgebern befreien? In Berlin regieren blutige Laien. Das endet böse.
Grüße an den inlandsgeheimdienst:
Auch von Mir liebe “ Grüße an den Inlandsgeheimdienst „: Wenn Ihr etwas von Mir wollt, müsst Ihr euch an die Kollegen vom Auslandsgeheimdienst wenden.
Aus Spitzel und Petze wird Hinweisgeber und Whistleblower. Find ich gut, es wurde Zeit, dass die gesellschaftlich wichtige Tätigkeit des Hinweisen nicht mehr durch pejorative Bezeichnungen abgewertet wird.
Wen man als Spitzel und wen als Hinweisgeber bezeichnet, hängt doch wirklich von der eigenen Position in der Sache ab. Hält man den Hinweis für richtig, ist es ein Hinweisgeber. Hält man den Hinweis für moralisch verkehrt, mutiert der Hinweisgeber zum Spitzel oder Denunzianten.
Ich denke, Sie uebersehen hier die Ironie, die Artjoms Kommentar zum Ausdruck bringen will.
Man liebt den Verrat, nicht den Verräter. Die Tätigkeit des Hinweisens ist gewisslich gesellschaftlich wertvoll und notwendig, aber leider bestehen in der Gesellschaft gegen die Personen der Hinweisgeber*innen weiterhin Aversionen. Aus schwer nachvollziehbaren Gründen wird Hinweisgeber*innen ein Mangel an Loyalität und moralischer Integrität unterstellt. Hier muss durch klare Sprachreglung und Gesetzgebung entgegengewirkt werden. Das neue Hinweisgeberschutzgesetz ist da ein guter Anfang.
Artjom: Sie würden nicht zur Polizei gehen, wenn Sie einen Mord gesehen haben? Weil Sie nicht „Hinweisgeber“ werden wollen? Und wenn jemand eine giftige Substanz in den Bach kippt? Was ist, wenn sie Zeuge werden, wie sich ein Polizist bestechen lässt und einen (ausländischen?) Vergewaltiger „übersieht“? Da wollen Sie kein „Spitzel“ sein? – Ich frage für einen Freund, der moralisch verwirrt ist und Klarheit sucht.
Sie kennen offensichtlich den Unterschied zwischen einem Zeugen und einem Hinweisgeber nicht. Den pejorativen Begriff des Spitzels lehne ich ab. Das Hinweisgeben ist genauso gesellschaftlich wertvoll, wie das Zeugnisablegen.
Oops, das war tatsaechlich so gemeint? So kann man sich irren.
Wer den Begriff „pejorativ“ kennt und zweimal verwendet, muss es wohl tatsächlich so meinen. Mir war das Wort bis dato nicht geläufig, musste ich erst googeln.
Ehrlich gesagt, glaube ich trotzdem nicht so recht daran, dass Artjoms Kommentar gänzlich frei von Ironie und Sarkasmus ist. Aber man steckt ja nicht drin. 😉
Immerhin war die Parteibeitragsliste noch nicht maschinenlesbar. Security by Obscurity.
Heute reicht ein „educated guess“, auf welchem Laufwerk solche Listen liegen könnten und dann wird die Suchfunktion benutzt. Das wird in der Breite in vielen Unternehmen schon seit langem so geübt, allein um zu wissen, wer der neue Chef ist oder ob man auf einer Proskriptionsliste steht.
Off topic:
Herr Prabel,
bitte klären Sie uns doch mal aus profunder Quelle darüber auf, was gerade in Ihrem Landkreis in den Schulen so abgeht, z.B. in der Landkreishauptstadt.
Oh, das hört sich nicht gut an.
Schnüffelt man etwa über hinweisgebende Schülerinnen und Schüler das Lehrerkollegium aus? Oder was noch schlimmer ist, schnüffelt man die Eltern der Schulkinder aus?
Ich bin gespannt zu erfahren, was in dem Landkreis an den Schulen so abgeht.
Sehr unterschiedlich. An der Bergschule ist die Welt noch hallewege in Ordnung, die Lessingschule beginnt Probleme zu machen. Es ist eine gute Frage, wie lange man den Eltern das noch als Schule verkaufen kann.
Ich meine eigentlich das hier:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/schulplatz-bewerbung-schulamt-verlost-100.html
Dass Schüler aus A., die mit der 5.Klasse eine neue Schule besuchen, mit Bussen, die man noch nicht hat, 30 km weiter nach K. transportiert werden sollen – summa sumarum 4 Stunden Schulweg am Tag im ungünstigsten Falle (wenn ich als erster einsteige und als letzter aussteige).
Und das alles offensichtlich nur, weil es für ukrainische Flüchtlinge keine Standort bindung gibt und die alle in die Städte ziehen, wo sowohl Wohnungsmarkt als auch Bildungssystem deshalb kollabieren.
Kein Thema bei der regionalen AfD?
Jetzt fehlt nur noch, dass Herr Halden-Zwang über ARD und ZDF öffentlich erklärt, wie nett und liebenswürdig er uns „Mitbürger“ findet.
Wie war der Wortlaut eines Typen aus der gleichen Branche der Schnüffler und Denunziaten?
Man setze statt „Mitbürger“ das Wort „Genossen“ ein.
Dann wird das Gedankenbild des Herrn Halden-Zwang etwas klarer.
„Aber, liebe Genossen, ich liebe euch doch …, ich liebe euch doch alle. Es ist doch wahr, … ich liebe euch alle, Genossen, ich liebe doch …!“
Das Schlimmste ist doch mit welcher Gleichgültigkeit und Ergebenheit so etwas akzeptiert wird. Welches Land auf der Welt hat noch so ein Gesetz, außer Nordkorea vielleicht? Begreift denn niemand wie weit wir schon wieder hierzulande sind und was das alles überhaupt bedeutet? Weshalb läuft z. B. die juristische Elite der BRD nicht mit Klagen etc. Sturm dagegen, denn es könnte jeden Einzelnen von denen ja auch treffen? Wer stoppt diesen Wahnsinn endlich?!
mehr als 70 Jahre Dauerberieselung aus amerikanischen Gesinnungstrichtern lassen sich nicht in kurzer Zeit überwinden.
Allerdings würde es auch genügen sich mit der Geschichte der USA in groben Zügen zu beschäftigen.
Glücksritte, Kriminelle und Hungerleider aus Europa haben sich über viele Jahrzehnte über den großen Teich aufgemacht, haben die Ureinwohner fast ausgerottet oder in Reservate gesperrt, deren Lebens-, Natur- und Nahrungsgrundlagen fast zugrunde gerichtet, die neu gewonnen Landstriche mit Sklaven aus Schwarzafrika gefüllt, eine Monroe-Doktrin einseitig zum ehernen Gesetz erhoben, dass ihnen vermeintlich das Recht gibt, alles und jeden an jedem Ort der Welt zu sanktionieren. Haben die ersten und einzigen Atombomben der Welt auf Japan abgeworfen, haben Napalm über Vietnams Zivilbevölkerung gekippt und bunte kleine Streubomben über die Ukraine.
Wenn jedes Land, das allein in den letzten 100 Jahren einen Krieg angefangen hat auf dieser Welt, nicht an Sportwettkämpfen teilnehmen dürfte, so wie jetzt Russland , wären die USA und halb Westeuropa nicht am Start.
„Die USA zum Feind zu haben, ist gefährlich.
Sie zum Freund zu haben, ist allerdings tödlich. “
(Henry Kissinger)
Frieden und Wohlstand in Europa gibt es nur MIT Russland und OHNE die USA-Präsenz.
Ja, mit Verlaub, Blabla, Cindy. Das staatlich legitimierte und geforderte Denunziantentum passiert aber hier und nichts regt sich hierzulande, weder in Ost noch West, wobei gerade Ost doch wissen müßte, was das bedeutet! Da hilft pauschales USA-Bashing auch nicht weiter.
Ihre Kritik sei Ihnen unbenommen.
aber – nix blabla, eben nur einfach und bis zu den Ursachen gedacht.
Des Deutschen liebste Argumentation ist die, sich in völlig belanglosen Detaildiskussionen zu verzetteln und aufzureiben.
Viele Deutsche halten immer noch das Maul, weil ihnen im Namen der Amis das als alternativlos zur Erhaltung ihrer „westlichen Werte“ eingebleut wird.
Neulich auf dem Maidan:
Papa, warum will unser Land in die NATO?
Weil uns die Russen bedrohen, mein Sohn!
Warum bedrohen uns die Russen?
Weil unsere Land in die NATO will.
Oder meinen Sie, die deutsche Politik wäre immer noch so, wie sie ist, wenn sich die Verantwortlichen ihren Amtseiden verpflichtet sähen dürften?
Das ist kein pauschales USA-Basching. Jede Untat des selbsternannten Weltpolizisten USA gegen andere Staaten lässt sich an konkreten Fakten nachweisen. Zähle die völkerechtswidrigen Angriffskiege der USA nach dem Jahr 1945 gegen andere Völker und Nationen und Du wirst müde werden. Das heißt man beginnt mit einem Massenbombardement gegen Hauptstädte und erdedigt den Rest mit ein paar Fußtruppen.
Millionenfacher Mord an Zivilisten. Mit einigen Hundert Napalmbomben schafften der Weltpolizist fast 900000 Vietnamesen umzubringen. Diese Strategie geht in der Ukraine nicht mehr auf. Dafür setzten sie lieber den überall um Waffen bettelnden Kiewer Hauptkriegsverbrecher ein, um die Ukrainer bis zur Wehrunfähigkeit zu dezimieren.
Einige sind in der Lage, ALLE Übel der Welt auf die USA zurückzuführen. Wahnsinn, was es auf dieser Welt so für Fähigkeiten gibt.
Viel Übel bleibt tatsächlich nicht übrig für die anderen in der Nachkriegsperiode.
Dazu die verursachten geistigen Schäden, die viele wie mit bunten Perlen verklapste Indianer als Gewinn wahrnehmen.
Nun ja, der liebe Gott hat einen großen Tiergarten.
Aber 78 Jahre subversiver US-Drill hinterlassen nun mal ihre Spuren.
Zeit, aus diesem Käfig entlassen zu werden.
Sie überschätzen das Verantwortungsbewusstsein des deutschen Staates. Das Hinweisgeberschutzgesetz ist die Umsetzung der europäischen Richtlinie (EU) 2019/1937 (Hinweisgeberrichtlinie). Mal wieder viel zu spät und erst nachdem eine Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet wurde. Die deutsche Regierung hat ihre Schutzpflichten gegenüber Hinweisgebern bisher schuldhaft versäumt.
@treu
„Welches Land auf der Welt hat noch so ein Gesetz..?“
Aus der Lamäng:
Alle 27 EU-Länder, die USA, Kanda, Australien, Neuseeland, Brasilien, Argentinien, Mexiko, Japan, Südkorea, Südafrika, Uganda, Jamaika, Peru, Israel, Türkei uvm. – vereinfacht gesagt, jedes halbwegs zivilisierte Land.
Außer der Mond, denn der ist russophob ¯\_(ツ)_/¯
@Rest des aufgestachelten Mobs:
Liest man sich die hysterischen Kommentare hier durch, die von Flächenbombardements und Denunziantentum über US-Bashing bis hin zu MfS- und Stasi-Vergleichen fast nichts auslassen, kommt man zum Schluss, dass 0 % der Kommentatoren weder von Ausgestaltung und Inhalt sowie Wirkung und Ziel dieser Gesetze Kenntnis haben.
Verrückt, wie man Menschen verrückt machen kann – Bravo, Herr Prabel!
Gaaanz ruhig, Brauner !
Sie finden es also gut, dass man im WildWest-Internet zunehmend nur noch mit Klarnamen seine Meinung äußern darf, dafür aber anonym angeschwärzt werden kann?
Ich hoffe, Sie haben einigermaßen freundliche Nachbarn und Kollegen.
Russische Politschule absolviert?
Dieses „Ruhig Brauner“ ist zwar die billige Ausprägung, aber genau so funktioniert Projektion. Können Sie, ohne Sowjetbrille, jeden Tag aufs Neue beobachten. Lassen Sie das in Bezug auf meine Person am besten bleiben.
Anonyme Anzeigen sind seit Jahr und Tag bei allen Ämtern und in fast jeder Firma möglich. Es geht, simplifiziert, darum, denjenigen vor beispielsweise Kündigung und Mobbing zu schützen. Es ist schlicht Rechtssicherheit.
Der Blogmeister macht da eine Gestapo-Stasi-Mischung draus, und die meisten fallen drauf rein.
Lieber Dietmar, so eine schöne Hetz wie mit euch war bei den Bolschewiken nicht. Die haben zumindest noch Schamgefühl gehabt, das geht Ihnen und Ihresgleichen vollkommen ab.
Die Restdeutschen wurden in der Coronazeit doch wieder angefixt: der Nachbar hat 7 Leute zum Geburtstag eingeladen, das ist verboten! Und – an den Niedriglohnsektor gewöhnt – werden sie nicht einmal mehr Haftverschonung für Mitarbeit (wie im Beitrag beschrieben) verlangen.
Es wird ein gegenseitiges Anschwärzen und Petzen geben wie noch nie zuvor, da das Bankkonto, das Haus, die Eigentumswohnung, das Auto, die Urlaube davon abhängen.
Es geht um die Erledigung der Mittelschicht.
Keiner antwortet Ihnen heute, aber ich lasse Sie nicht allein – großes Indianerehrenwort vom Minderheitenbeauftragten.
„Es geht um die Erledigung der Mittelschicht.“ schreiben Sie.
Das klingt nach Vorsatz durch, durch, durch ja wen eigentlich?
Wer oder was genau hat sich zum Ziel gesetzt, die Mittelschicht (oder den Mittelstand, liest man ja auch häufig) auszuradieren? Und warum? Sinn, Zweck, erhofftes Ziel – mir fällt nichts ein. Ich bitte um Hilfe.
Die Mittelschicht mit ihren nieder- bis hoch sechsstelligen Jahreseinkünften ist für den Konsum, die Flugreisen, die „Speckgürtel“, die Automobile, die Privatschulen und generell den „Verrat an der Sache der Arbeiterklasse“ verantwortlich.
Aus dieser Arbeiterklasse ist sie ja hervorgegangen, durch Ludwig Erhards Politik des „Wohlstands für alle“, was aber nach Ansicht der Commies der falsche Weg war.
Aus Sicht der Anarchisten um David Graeber ist das auch die Klasse, die die Bullshit-Jobs erfindet und freudig ausfüllt.
Aus Sicht von Douglas Adams würden diese Leute zweckmässigerweise mit einem Raumschiff ins All geschossen nachdem man ihnen erzählt hat, ihr Planet würde demnächst untergehen – sie wären die Speerspitze, die anderen würden nachkommen.
Wenn – wie jetzt – Maoisten an der Macht sind, gehören all diese Leute logischerweise weg.
Das Konzept ergibt systemisch wenig Sinn und am Ende für niemanden einen Benefit.
„Benefit“: für die Maoisten, in deren Clantaschen sich dann die umverteilten Milliarden befinden.
„Systemische Sinnstiftung“ war nicht meine Absicht, nur Antwort auf ihre Frage, die natürlich in trolliger Weise kommentiert werden muss. Zwangsprobleme?
Da hierzulande immer das Opfer schuld ist: wer schützt zu Unrecht Angeschwärzte? Extremfall Gustl Mollath.
Und was ist immer „die Gesellschaft“, die jetzt andere Bezeichnungen nutzen soll? ZB unterhalte ich mich problemlos mit unseren grünlinken Stadträten, sehe mich mit ihnen aber nicht in derselben Gesellschaft. Das ist inzwischen wie bei Ukrainern und Russen – sprachlich kann man sich verständigen, sonst: der Feind.
verraten kann man nur Familie und (echte) Freunde…
Spion oder Denunziant beide geben Informationen wo genau ist die Trennungslinie?