Die Neubaupreise sind völlig unakzeptabel
Nicht jeder Mieter möchte noch oder schon wieder auf Bäumen wohnen, Letztlich muß sich der Baupreis danach richten, ob Mieten bezahlbar sind und ob Leute sich ein Häuschen leisten können. Ich gehe mal davon aus, daß Familien mit 3.000 € Nettohaushaltseinkommen sich eine Warmmiete von 1.200 € leisten können. Die Kaltmiete darf dann nicht mehr als 7 € pro qm betragen.
Die L-Medien berichten über Neubaupreise zwischen 3.000 und 9.000 € pro Quadratmeter. Selbst wenn die Finanzierungskosten Null wären führte das bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 40 Jahren auf eine Kaltmiete von 6,25 bis 18.75 € pro Quadratmeter, je nachdem ob JWD oder in einer Großstadt investiert wird. Dazu muß man die Finanzierung rechnen (verteuert die Miete um 20 bis 50 % je nach Zinssatz und Eigenkapitaleinatz) und die Bewirtschaftung. Und zum Schluß kommen Strom, Wasser und Heizung, Zwangsfernsehen usw. dazu.
Eine Anmerkung ist: Die Nutzungsdauer von 40 Jahren wurde zu einer Zeit kalkuliert, als man noch Ofenheizung und ein paar Steckdosen und Lampen in der Wohnung hatte. Die Haustechnik ist der Teil, der nach 20 Jahren rausfliegt, und die Haustechnik macht mittlerweile ein Drittel der Baukosten aus.
Ich hatte 1994 ein Bürohaus errichtet. In die nachträgliche Herstellung der IT-Voraussetzungen ist ein kleines Vermögen geflossen, zweimal wurde die Heizung erneuert. Die Wasserinstallation ist die zweite und ein Abwasserkanal wurde auch nachträglich gegraben. Soviel Infos aus der Praxis.
Aus der Nummer des Wohnungsmangels kommt man nur raus, wenn man die Baukosten drastisch senkt:
Abschaffung der Grunderwerbsteuer
Abschaffung der CO2-Bepreisung
Abschaffung der obligaten Tiefgaragen
Verzicht auf Lüftungsanlagen und technischen Stromzählerschnickschnack
Halbierung des Strompreises durch Kernkraft und Kohleverstromung
Abschaffung der Energiesteuer auf Diesel
Überarbeitung der Wärmeschutzvorschriften, Aktivierung der Wärmeeinträge auf Außenwände.
Senkung der Umsatzsteuer für Basisbaumaterialien
Mit diesem Gesamtpaket könnte man die Baukosten im Wohnungsbau halbieren. Das ist keine Utopie. Noch um die Jahrtausendwende waren Baukosten um 1.300 € pro qm üblich, inclusive Grunderwerb, Genehmigung und Planung. Nun werden wir mal beobachten, was Frau Geywitz von den oben angeführten wertvollen Hinweisen für machbar hält. Man muß ehrlich sein: Die Bauvorschriften sind Ländersache, ebenso wie die Grunderwerbssteuer. Auch auf die CO2-Bepreisung hat sie nur Zugriff, wenn sie im Kabinett den Austritt aus der EU betreibt. Es sind wirklich dicke Bretter zu bohren, um Dichtung und Wahrheit ins Lot zu bringen. Tino Chrupalla als Bauminister, wenn sie versagen sollte? Zumindest ist er vom Fach.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „„Übermütig sieht’s nicht aus, hohes Dach und niedres Haus; allen, die daselbst verkehrt ward ein guter Mut bescheert.“ (Geh. Rath v. Goethe über sein Gartenhaus)
Allein der Anteil, der dadurch entsteht, dass der Staat per Beschluß unbereichtigtermaßen am Bau mitverdient, ist enorm hoch.
Ihre vorgeschlagenen Maßnahmen treffen den Punkt.
Allerdings müßte dann der fettgefressene Staat drastisch abspecken (was ein positiver Nebeneffekt wäre, nicht nur beim Bau) – und zwar personell und vorschriftenseitig.
Was er freiwillig nie und nimmer tun wird.
Also – weiter gen Abgrund.
Wären Trümmerfrauen heutzutage per se diskriminiert?
Ich glaube, dass derjenige, der Frau Geywitz eine Kompetenz in Wasauchimmer zutraut, ein unbelehrbarer Optimist ist. Von ihr stammt u.a. die grandiose Idee, die Wohnungsnot dadurch zu beseitigen, dass auf vorhandene Gebäude einfach noch ein Stockwerk aufgesetzt wird.
Die Idee ist schon älter und wäre durchaus eine für Großstädte brauchbare Möglichkeit.
Warum „wäre“ ?
Weil z.B. die geltenden Brandschutzbestimmungen und die derzeitige Feuerwehrausstattung dagegen sprechen.
Jede mögliche oder gut gemeinte Lösung – nicht nur am Bau – scheitert an Administration und Bürokratie.
C8ndy, es gibt bestimmt Gebäude, bei denen das möglich sein könnte. Aber doch nicht generell. Dann bräuchte man ja keinen Statiknachweis.
Wurde im Rhein-Neckar-Kreis bei einigen Nachkriegs-Gebäuden des Versorgungswerks der Aerzte u. Rechtsanwälte vor 20 Jahren gemacht – steht noch.
Es können sich eben nur noch „Beschäftigte“ des „öffentlichen Dienstes“ und die durch staatlich festgesetzte Gebühren- und Honorarordnungen Gestopften ihre Villen leisten. Am besten, wenn sie zusätzlich an die Strom-, Asill- oder ähnliche Staatsindustrien unkaputtbar angeflanscht sind.
In den Wohnhöhlen der Übrigen grassiert dann wieder die Tuberkulose – gleich eine neue Industrie!
Welcome to Win-Win-Land!
Ach, sorry, fällt mir erst jetzt auf Jeder Baum ist ein Zuhause! – wie wahr, wie wahr….
Wie wärs mit einer “ Metamorphose “ ? Als A-Hörnchen + B-Hörnchen ? Mit unserem neuen verzapften Selbstbestimmungsgesetz absolut legal und würde das Problem mit fehlendem Wohnraum spontan kompensieren. Jetzt müsste ich nur noch meine Angetraute davon überzeugen.