Optimistische Prognose zu Edelmetallen
Natürlich habe ich überlegt, ob ich meine Leser mit der heutigen Berliner Posse beschäftige, oder lieber ein seriöses Thema beackere. Ein frisches Video zu Gold und Silber hat mir die Entscheidung leicht gemacht. Jochen Staiger als Interviewpartner ist ein Agent der Bergbauindustrie, er trommelt natürlich für Metalle. Aber die relativ stabilen Preise der Metalle, die Margen und Kurs-Gewinn-Verhältnisse der Bergbaukonzerne und die Käufe der Zentralbanken stützen seine Aussagen.
Zwei Fakten sind wichtig: Der Aufschluß neuer Minen ist wegen ESG, NGOs und Klimaterror komplizierter und teuerer geworden, die Rohstoffe werden aber dennoch gebraucht. China, Japan, das UK und die Rohstoffländer selbst sind für die Erlangung von Bodenschätzen ganz gut gerüstet, Europa weniger, Deutschland fast überhaupt nicht. Nennen Sie mir einen deutschen Konzern, der Anteile an Minen hält, auf den Rohstoffhandel fokussiert ist oder selbst im Külföld schürft!
Natürlich ist mein Eintrag keine Anlageempfehlung. Ich habe in der Anfangsphase meiner Aktionärsabenteuer schon die eine oder andere Mark insbesondere mit Minenaktien kleinerer Unternehmen verbrannt. Nicht auf Werbung achten, sondern die größeren Konzerne hinsichtlich ihrer Bilanzhistorie und der Kennwerte durchleuchten und vor allem den passenden Zeitpunkt zum Einstieg abwarten. Ich empfehle auch ausdrücklich die Nachrichten der BGR, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Man kann sich auch auf rohstoff-welt.de die Lagerbestände einiger Metalle anschauen. Die Kupfervorräte sind in Jahresfrist von 140.000 auf 60.000 t gefallen, dagegen ist die Versorgung mit Alu gleich geblieben.
Wir selbst sind einschließlich der im Rohstoffgeschäft tätigen japanischen Keiretsu zu 23 % in Aktien der Roh- und Energiestoffe investiert. Vor allem die Platingruppe, Kupfer, Lithium, Gold, Silber, Öl und Kohle beschäftigen die Phantasie und haben die letzten drei Jahre nicht enttäuscht. Abgesichert wird das mit 19 % Nahrungs- und Genußmittelwerten, die sich auch anständig geschlagen haben.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „„Dieser Schacht, den wir heute eröffnen, soll die Türe werden, durch die man zu den verborgenen Schätzen der Erde hinabsteigt, durch die jene tiefliegende Gaben der Natur an das Tageslicht gefördert werden sollen.“ (Geh. Rath v. Goethe in Ilmenau 1784. Der Schacht wurde Goethes Riesenflop)
Grüne Transformation ist ein Euphemismus für die Deindustrialisierung Deutschlands. Ich hege daher Zweifel an der postulierten Rohstoffhausse zumindest in Hinblick auf die Elektrifizierung von Automobilen, Photovoltaik (mit Abstand die unrentabelste Form der Stromerzeugung) und Windrädchen.
Ich habe das Interview auch gesehen und hatte den Eindruck, dass es eher ein Verkaufsgespräch oder Imagefilm war.
An der Elektrifizierung habe ich auch Zweifel. Sie wird scheitern, wahrscheinlich u.a. auch am Preisniveau und der Verfügbarkeit der Rohstoffe. Schaun mer mal.
Wie bei Wagner das Sächsische so kommt bei Göthe das Frankfurterische einfach zu kurz! „Diesä Schacht, den wiä heut eröffne…“
Wozu braucht diese Republik noch Erze? Für den Schmuck der Partei- und Quotenweiber gibts den Import.
Um nochmal auf Martin Luder zu kommen: hat die Wismut/die DDR an der Ecke eigentlich weitergeschürft oder hatten die Luders die Gruben ratzekahl leergefördert? Mansfelder Land war das doch, meine ich. Der Rammelsberg hat ja 1000 Jahre vorgehalten.
Haben Sie nicht vor einiger Zeit geschrieben, Sie hätten alle Ölwerte verkauft?
Ja, ich hatte Conoco, Shell, BP und Exxon verkauft. Bei Conoco war das ganz gut, bei BP eher nicht.
Trotz Ski. Lasst es mal mit Luther gut sein. Ja, seine Vorfahren hießen Luder, als sie noch im Thüringer Wald lebten. Im Mansfeldischen, als man zu diesen Zeiten noch norddeutsches Platt sprach, wurden sie als Luther registriert. Die Vorfahren von Goethe sollen Köthe gehießen haben, bevor er in Leipzig als Goethe herumstudierte.
Zu Wismut: das hat mit dem Mansfelder Land überhaupt nichts zu tun. Im Mansfelder Land wurde Kupfer gefördert und als Nebenprodukt Gold, Silber, Blei und Kadmium. Übrigens insgesamt mehr Gold and Silber als im Erzgebirge.
Jaja, das „d“ sowie das stimmlose und das stimmhafte „th“, auf deren beider Fortexistenz im Englischen ein gewisser Prof. Tolkien (Spross einer deutschen Emigre-Familie) so stolz war. Da haben Sie natürlich recht. Bei uns sind diese altgermanischen Unterschiede verschwunden. „ð“ und „þ“.
Gold sehe ich schon immer als „extra“ und nicht Rohstoff (wofuer in Menge gesehen?), deswegen interessiert mich die Herkunft wahrscheinlich so lange nicht, bis ein dicker Astroid daraus ausgeweidet wird.
Das Video ist mir zu lang, sah aber eifrige Charttechnikdiskussionen. Bei diesem Vodoo hoerts dann auf.
Vor 1918 gab es die Metallgesellschaft in Frankfurt. Sie war im Rohstoffhandel und Bergbau engagiert, v.a. mit Buntmetallen. Sie hatte weltweit eine dominierende Stellung. In deren Geschäftsräumen wurde früher einmal der tägliche Weltkupferpreis festgelegt.
Die Großmannssucht des (letzten) deutschen Kaisers hat dem letztendlich das Ende bereitet. Es war nicht das letzte Mal, dass die deutsche Politik eine hervorragende wirtschaftliche Stellung vernichtet hat.
Es war wohl eher Bismarck, der auf Betreiben u.a. der deutschen Industrie im 70er Krieg die Ordnung des Westfälischen Friedens durch Annexion von Elsass/Lothringen zerbrach und damit eine Quelle dauerhaften Hasses in Kontinentaleuropa schuf. Jules Verne hat das sehr schön als Gegensatz von Franceville/Stahlstadt in „Die 500 Millionen der Begum“ dargestellt – inklusive Vorschau auf die deutschen Billiglöhner.