SAP hat in Deutschland noch die Firmenzentrale

Unser Rundgang durch den DAX streift heute mal einen Technologiekonzern. Es handelt sich eigentlich nicht um Hochtechnologie, sondern technologisches Handwerk. Insofern gibt es auch gute Mitbewerber.

Die SAP SE zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Geschäftssoftwarelösungen, die die verschiedenen Prozesse innerhalb der Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg organisieren. Das Portfolio umfasst Geschäftsanwendungen für große und mittelständische Betriebe sowie Standardlösungen für kleine und mittelgroße Firmen. Darüber hinaus unterstützt SAP mit branchenspezifischen Lösungen Kernprozesse in den Industriezweigen Handel, Finanzen, High-Tech, im Gesundheitswesen und öffentlichen Verwaltungen.

Der Geschäftsbericht ist in Englisch abgefaßt, woraus man sieht, daß das Deutschlandgeschäft eine Marginalie ist. Noch 2000 wurde in Deutsch kommuniziert.

24 % der Aktien halten institutionelle Anleger aus den Staaten, 13 % aus dem UK und 6 % aus Deutschland. 12 % der Aktien gehören den Firmenchefs und Gründern, 5 % dem Fiskus und 21 % sind sog. Streubesitz von Aktionären aus aller Welt.

Die Ertragsverteilung bezogen auf die Regionen ist folgende:

Gewinn aus Cloud und Software in Mio €% 2022% 2000
EMEA Europa Mittl. Osten, Afrika11.23642,449
Americas11.33342,739
APJ Asien Pacific Japan3.95214,912
Summa26.521100

Die überwiegenden Vermögenswerte befinden sich in den Staaten:

Aktuelle Vermögenswerte in Mio. €%
Deutschland5.89712,8
Rest von EMEA5.89712,8
Americas32.92371,7
Indien3330,7
Rest von APJ8771,9

Die folgende Tabelle zeigt die globale Verteilung der Werktätigen. Ich schätze mal, daß etwa jeder Fünfte noch in Deutschland arbeitet:

Angestellte 2022% 2022% im Jahr 2000
EMEA48.99943,763,9
Americas32.74929,324,8
APJ30.21327,011,3
Summa111.961100100

Insbesondere in Bangalore wird weiter Beschäftigung aufgebaut. In 2022 wurde dort ein Betriebsgebäude für 3.500 Leute errichtet.

Im folgenden Zahlenwerk sehen wir keine Anlageempfehlung: Das KGV betrug am Jahreswechsel 49,4, die Eigenkapitalquote 54 % und die Dividendenrendite 2.13 %. Die Marge errechnete sich zu 7,4 %. Erstmals übersteigt die Dividende (2,05 € pro Aktie) den Gewinn (1,95 €). Inzwischen dürfte das KGV noch höher sein.

SAP hat wegen überschaubarer Energiekosten derzeit keinen zwingenden Grund ganz zu flüchten. Sollten die Grünen den Konzern ärgern, zum Beispiel mit Steuern, wäre es ein Leichtes wie Linde zu entkommen.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Trenne alles, was eigentlich Geschäft ist, vom Leben! Das Geschäft verlangt Ernst und Strenge, das Leben Willkür; das Geschäft die reinste Folge, dem Leben tut eine Inkonsequenz oft not, ja sie ist liebenswürdig und erheiternd.“ (Geh. Rath v. Goethe)