Die derzeitige Blockbildung führt zu wirtschaftlichen Schäden
Das neoliberale Globalisierungsmodell ist infolge der Farbenrevolutionen der geheimen Weltregierung gescheitert. China, Indien die islamische Welt und Rußland gehen auf Distanz zum Westen, weil sie sich in ihren kulturellen Traditionen angegriffen fühlen. Selbst in Brasilien, Bolivien, Mexiko und anderen lateinamerikanischen Staaten kann man das – in etwas geringerer Dosis – beobachten.
Andererseits igelt sich Amerika ein. Die wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland, China und einigen islamischen Staaten stehen auf dem Prüfstand. Deutschland, aber auch andere europäische Länder werden insbesondere in ihrem Außenhandel verunsichert bzw. eingeschränkt. Dazu kommen in Deutschland noch ökonomische Selbstbeschädigungen und religiös motivierte Kasteiungen.
Der für Strategie zuständige Staatssekretär im Büro des ungarischen Premierministers Balázs Orbán (in mitteleuropäischer Namensreihenfolge, nicht verwandt mit dem Regierungschef) hat heute dazu einige Lösungsvorschläge niedergelegt:
Ungarn war noch nie so nah dran, zu den hochentwickelten Ländern aufzuschließen. Um die verbleibende Lücke zu schließen, braucht Ungarn – ein kleines, exportorientiertes Land – eine Wirtschaftsstrategie, die die Herausforderungen durch globale geopolitische Veränderungen bewältigen und gleichzeitig das ungarische Wirtschaftswachstum beschleunigen kann. Die gegenwärtige Fragmentierung der Weltordnung erschwert Ungarns Entwicklungspfad, bietet aber auch gewisse Chancen. Als Mitglied der Europäischen Union und der NATO sehen wir unsere Zukunft als Teil des Westens. Wenn jedoch die fragmentierte, blockbasierte internationale Ordnung der Ära des Kalten Krieges wiederhergestellt wird, werden Ungarns internationale Beziehungen und sein Handelsstatus bedroht sein. Um dies zu vermeiden, ist eine Verknüpfungsstrategie erforderlich. (…)
Nachdem sich die Globalisierung positiv auf die Entwicklung nicht-westlicher Mächte ausgewirkt hat, haben westliche Akteure – die sich vor einigen Jahrzehnten für die Globalisierung ausgesprochen haben – begonnen, sich für eine „Entflechtung“ einzusetzen. In diesem Prozess versucht der Westen, immer noch von den Vereinigten Staaten geführt, seine Führungsrolle in seinem Einflussbereich zu festigen, indem er die Staaten, die er kann, isoliert, schwächt und unter seine Kontrolle bringt und dabei das Blocksystem wiederherstellt. Es ist Ungarn nach den Erfahrungen des Kalten Krieges schmerzlich vertraut. In einem solchen System werden fast alle wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Transfers über die führenden Staaten jedes Blocks abgewickelt. Das sind schlechte Nachrichten für die gesamte EU, die nach strategischer Autonomie und eigennütziger Entscheidungsfindung strebt. Und es ist besonders gefährlich für die Peripheriestaaten der EU, weil in einem solchen System die Mitte nicht nur die Beziehungen zwischen den Blöcken kontrolliert, sondern sich auch die Verteilungsfreiheit der Ressourcen innerhalb des Blocks zu eigen macht.
Das Hauptproblem besteht darin, dass Staaten in einem Blocksystem ein Zentrum wählen müssen, das dann zu ihrer exklusiven Beziehung zu anderen Ländern wird. Das Blocksystem zwingt Ungarn in eine untergeordnete Rolle und erschwert den Aufstieg aus der Reihe der Entwicklungsländer. So werden im aktuellen Krieg und den daraus resultierenden Wirtschaftssanktionen die für den wirtschaftlichen Erfolg Ungarns seit langem entscheidenden Ost-West-Handelsrouten blockiert und damit die Entwicklungsfähigkeit Ungarns eingeschränkt. Um aufzuholen, braucht Ungarn ein Globalisierungsmodell, das die negativen Auswirkungen des Blocksystems überwinden kann. Dieses Modell sollte sich auf Konnektivität konzentrieren, nicht auf Trennung; erhöhte Anzahl von Verbindungen statt Verbindungsverlust.
Ungarn hat eine realistische Chance, in den 2020er Jahren aus der Falle des mittleren Einkommens auszubrechen und sein Wirtschaftswachstum zu steigern, indem es die Merkmale der Konnektivität aus dem neoliberalen System beibehält, aber die Nachteile ausgleicht und (…) bestrebt ist, Kontakte zu möglichst vielen anderen Ländern und Marktteilnehmern aus aller Welt zu pflegen. Diese Beziehungen können nicht rein wirtschaftlicher Natur sein, sondern können auch Handel, Infrastrukturverbindungen, Investitionen und Wissenstransfer sowie öffentliche Diplomatie umfassen.
Ein solches Modell eliminiert die Gefahren der Peripherisierung. Staaten können ihre Beziehungen zu anderen Akteuren ohne die Beschränkungen von Blockführern aufbauen und kontrollieren. Konnektivität erhöht die Widerstandsfähigkeit des Landes; erhöht die Kapitalrendite und die wirtschaftliche Produktivität im Allgemeinen; unterstützt die Schaffung von Innovationsclustern; und eignet sich besonders als Durchbruchsstrategie, da die Erhöhung der Zahl der Verbindungen den wirtschaftlichen Einfluss des jeweiligen Landes sukzessive erhöht. Ungarn hat bereits gewisse Vorteile bei der Anwendung eines solchen Modells.
(…) Diese Strategie bietet den größten Nutzen in horizontalen Sektoren, die die Wirtschaft durchdringen, einschließlich Banken, Energie und Hochschulbildung, sowie in strategischen Branchen wie dem Militär oder der Informationskommunikation, die als Breakout-Punkte dienen können. In horizontalen Sektoren muss Ungarn mehr ausländische Direktinvestitionen anstreben, die bereits Rekorde brechen. Im Energiebereich muss Ungarn so viele Verbindungen wie möglich sowohl zu großen globalen Verteilungspunkten als auch innerhalb der unmittelbaren Region aufbauen. Insgesamt sollte es regionale Beziehungen stärken, die in einem auf Konnektivität basierenden Modell von entscheidender Bedeutung sind. (…)
Ungarn verfügt über sehr gute Verbindungen zur Türkei und den Turkstaaten, weiteren ehemaligen Sowjetrepubliken, Serbien, China und Indien. Manch ein westlicher Beobachter hat sich gefragt, was die ungarische Teilnahme an den Nomadenspielen – einer zentralasiatischen Olympiade – bewirken sollte. Sie hat wichtige Kontakte zum innerasiatischen Raum hergestellt und gepflegt, der jetzt zu einer der Drehscheiben des Handels mit Rohstoffen wird. Selbst Märchenrobert eilte an den Hof des Emirs von Katar, die EU gelüstet es nach aserbaidschanischem Gas und kasachischem Öl. Da ist Ungarn einen Step weiter, weil man reiten und mit Pfeil und Bogen umgehen kann, sich also auch kulturell auf Augenhöhe befindet und die Kultur der Partner offensichtlich teilt und wertschätzt.
PB verlangt von Annalena nicht vom Trampolin auf das Pferd zu wechseln. Aber mehr Respekt vor morgenländischen Gepflogenheiten täte ihr als Ministerin gut. Es hätte ihr und ganz Deutschland genützt statt Völkerrecht lieber Völkerkunde zu erlernen.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“ (Geh. Rath v. Goethe 1819)