Analphabeten im Zwangs-ZDF
Das zwangsfinanzierte Fernsehen berichtete über den Bildungsnotstand. Der zieht sich auch bis in den Sender:
Allerdings nicht in Mathe, sondern in der Rechtschreibung. Bei uns hieß Mathe in der Grundschule übrigens noch „Rechnen“. Seitdem Rechnen in Mathematik umbenannt wurde, ging es bergab. Komisch. Wahrscheinlich ein Fall von Nebelwand, Dichtung und Wahrheit. Der Erfolg ist umgekehrt proportional zum Anspruch.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Das ist eine von den alten Sünden; sie meinen, Rechnen, das sei Erfinden.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Da fehlt das Bild. Ich nehme an, dass es das mit dem „Mindeststandart“ sein soll – ist aber klar, da die Grünen ja „Wiederbetätigung“ betreiben, denken sie an die Standarte und den zugehörigen Führer.
Die Grünen Dumpfbacken beabsichtigen wohl den altbewährten Lehrer Hempel wieder auszugraben ?
Ich bin mir dessen sicher, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Schulfach „Rechnen“ und dem Unterrichtsfach „Mathematik“. Warum?
Ganz einfach: Im Rechnen war ich eine ziemliche Null. Nicht weil ich es nicht konnte, sondern weil es langweilig war, wenn der Lehrer, der vor vier Klassen in einem Raum hart arbeitete, alle Schüler mit banalen Aufgaben beschäftigte. Im Rechnen bedeutete dies für mich: Hier hast du z. B. auf Seite X im Rechenbuch die Aufgaben 5. bis 15. nacheinander abzuschreiben und auszurechnen, danach den Zettel mir auf dem Tisch zu legen. Ich meinte damals, der Lehrer sieht sich doch meinen Zettel gar nicht an.
Nach dem Wechsel in die Oberstufe hatte ich Unterricht in einen Klassenraum für Physik und Mathematik. Der Lehrer war ein sehr guter Didaktiker, begann seine Arbeit mit der Zahlentheorie und baute alles andere darauf auf. Von der Bruchrechnung über die Gleichungslehre bis hin zur Funktionslehre. Letzteres verstand er gut mit praktischen Anwendungsfällen aus Physik und Technik zu veranschaulichen. Besonders interessant fand ich seine Einfügungen aus der formalen Logik und der Philosophie. Da war die Mathematik mein Lieblingsfach geworden.
Gibt es solche Lehrerinnen/Lehrer, die Wissensdurst erzeugen können, heute überhaupt noch?
> Ich bin mir dessen sicher, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Schulfach „Rechnen“ und dem Unterrichtsfach „Mathematik“.
Das wird jeder Mathematiker bestaetigen, ab dem zweiten Semester hat der Mathematikstudent mit Zahlen ja auch kaum noch etwas zu tun 🙂
Es fehlt einigen Mathematikern dann durchaus auch einmal die Pragmatik und auch die Rechenhaerte. Ich erinnere mich an meine erste Physikklausur, in der eine Gleichung mit einem sin(x) vor kam. Die konnte ich nicht loesen, komplett nichtlinear. Der Dozent erklaerte mir dann, dass Physiker bei Winkeln kleiner 5 Grad sin(x) = x setzen. Die Annahme hatte ich nicht ernst genommen, damit war es trivial…
Aber das kann man sich aneignen. Rechnen selbst ist Geschmackssache. Ich mache es ganz gern, gerade auch ueberschlaegig sortiert es viel Nonsens sofort aus. Half letztens auch immer wieder beim Thema C.
Ein dummes Volk regiert sich gut.
Rossija.
Göttlich!
Für mich war Geometrie, geometrische Beweise der schwerste Teil der Schulmathematik.