Märchenprinz löst Energiekrise im Zwangsfernsehen

Ich bin der Märchenprinz, Ma Ma Ma Märchenprinz, in der Provinz bin ich der Märchenprinz. So oder ähnlich wurde ein afrikanischer Erfinder vom Gebührensender ARD geadelt.

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Die Residentin der ARD in Johannesburg – Jana Genth – ist auf einen totalen Selbstdarsteller reingefallen, weil sie als Blödchen in der achten Klasse in Physik nicht aufgepaßt hat. Da war nämlich der Energierhaltungssatz dran. In einem abgeschlossenen System ist die Summe aller Energien konstant. Die Gesamtenergie bleibt erhalten. Ein Generator, in den man nichts reinsteckt, ist kein Generator, sondern ein Münchhausen-Apparat, mit dem man sich am eigenen Zopf aus dem Strom- und Gasmangelsumpf zieht. Würde der Fernseher tatsächlich über Funkwellen gespeist, müßte man die Energie für diese Wellen irgendwo erzeugen, und zwar mit Energieverlusten bei der Übertragung. 

In der Frühzeit des Radios gab es findige Bastler, die in der Nähe eines Sendemastes eine Glühbirne in ihrer Laube betrieben. Der Mittelwellensender des RIAS sendete damals mit Hochfrequenz-Sendeleistungen von 10 Kilowatt steigend, später mit mehr als 100 Kilowatt. Insbesondere in der Nähe des Senders (bis ca. 1500 Meter) war die Feldenergie so stark, dass man mit einem Stück Draht (so 10-20 Meter) als Antenne und einem Detektorradio einen Teil der Senderenergie zum Betrieb einer Glühlampe nutzen konnte. Mehr aber auch nicht.

In der Nähe des Sendemastes des BR in Ismaning bei München gab es ebenfalls eine Kleingartenkolonie. Viele der Gartenhäuschen hatten eine Leuchtstoffröhrenbeleuchtung ohne Stromanschluß, nur gespeist vom elektromagnetischen Feld des Senders. Regelmäßig hat die Polizei dort Razzien durchgeführt und die Röhren beschlagnahmt, weil zu viel Sendeleistung verloren ging.

Kein Wunder, daß das Zwangsfernsehen in der Stunde der größten Not die nicht ganz neue, aber dennoch windige Geschichte gierig aufschnappte.

Außerdem hatte Frau Genth vergessen den Namen des Prinzen zu googeln. Dabei hätte sie ihn als Relotius in zwei Minuten enttarnt, weil er schon 2015 mit einem funkgespeisten Elektroauto googlekundig geworden war.

Satire

Wer ist Jana Genth? Hier eine Selbstauskunft:

Frau Genth ist wenigstens nicht dick, sondern nur ein bißchen doof. Manche Männer mögen das, wenn eine Frau nicht schlauer ist, als sie selbst. Hadmut Danisch hat ausnahmsweise darauf verzichtet aus ihrer Existenz den Schluß ziehen, daß Frauen nicht viel auf die Reihe bringen.  Er schreibt statt dessen über eine weitere bahnbrechende Erfindung:

Derselbe Sangulani Maxwell Chikumbutso trat schon früher in Erscheinung, wie Politifact behauptet. Der habe auch schon ein elektrisches Auto erfunden, das niemals aufgeladen werden muss:

The man who supposedly invented this vehicle, Sangulani Maxwell Chikumbutso, first appeared in headlines in the corners of the internet in 2015. At the time, his company, Saith Technologies, held an “Open Day” where he debuted his inventions and products, according to Zimbabwean technology news site Techzim.

The South African news channel SABC Digital News also covered the event.

All of the images on Saith’s Facebook and Twitter pages are from that event, as are all of the pictures of the inventions the company claims to have created. Neither account has been active since mid-2015. The Saith Technologies website appears to have been taken down.

Chikumbutso claimed that his car runs on “5 normal gel batteries.” According to an archived version of the Saith website, a secret substance is exposed to radio wavelengths, which give the car’s “power generator” the “capacity to funnel the power generated into functional electrical energy” and never require a recharge.

Eine geheime Substanz lädt die Batterien des Autos aus Radiowellen. Ich weiß auch, wo man solche Substanzen bekommt. In Afrika gibt es Märkte für Zauberei- und Hexereibedarf.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: ARD und ZDF müssen unverzüglich abgeschaltet werden. Es gibt größere Probleme als einen Massagesessel und einen teuren Holzfußboden. Der Sendeauftrag wird verfehlt.