Fachkräftemangel mal anders
Unter der Überschrift: „Schluss mit nutzlosen Studien“ hat Daniel Stelter folgenden Eintrag gepostet (hier gekürzt):
Fachkräftemangel ist kein neues Phänomen. Ebenso wenig die mit dem Akademisierungswahn einhergehende Flut an (Einser-) Abiturienten, die dazu führen, dass die Universitäten sich füllen, wo allerdings leider nicht Naturwissenschaften, Medizin, IT oder Ingenieurwesen studiert wird, sondern zu einem hohen Anteil Fächer, die nur zum Staat oder zu NGOs führen, dort zu unzufriedenen (weil schlecher bezahlten) Arbeitnehmern, die dann nur in Umverteilung und Kapitalismuskritik von den Folgen ihrer eigenen Fehlentscheidungen ablenken können.
In der Schweiz hat man sich die Mühe gemacht, die volkswirtschaftlichen Schäden dieses Ausbildungsverhaltens zu beziffern. In Deutschland dürfte der Schaden überproportional größer sein. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ):
- “Im Durchschnitt beträgt der Beschäftigungsgrad bei Sozial- und Geisteswissenschaftern 80 Prozent, bei den Wirtschaftswissenschaftern sind es sogar 95 Prozent. Der wahre Unterschied zwischen den Fächern ist allerdings noch etwas grösser. Man sollte auch berücksichtigen, dass 5 von 100 Geistes- und Sozialwissenschaftern mit einem Master gar nicht erwerbstätig sind, während es bei den Ökonomen nur 1,5 von 100 sind. Ein erstes Fazit lautet somit: Teilzeit dominiert bei Geistes- und Sozialwissenschaftern (…).” – bto: Es deutet auf Probleme hin, weil diese Arbeitszeit der Gesellschaft fehlt.
- “Erstens ist es fraglich, ob es genügend passende Stellen für diese Abgänger gibt. Der Entscheid für Teilzeitarbeit erfolgt nämlich nicht immer freiwillig. So sagen auf Masterstufe 31 Prozent der Teilzeit arbeitenden Geistes- und Sozialwissenschafter, dass es keine Möglichkeit gegeben habe, eine Vollzeitstelle zu bekommen. Bei den Wirtschaftswissenschaftern sind es 22 Prozent, bei den Medizinern nur 11 und bei den Absolventen technischer Wissenschaften 6 Prozent.” – bto: Das bedeutet, es wird massiv am Marktbedarf vorbeistudiert.
- ” (…) in den Naturwissenschaften auch Absolventen mit dürftigen Noten noch eine adäquate Beschäftigung finden. Bei den Geistes- und Sozialwissenschaftern finden Abgänger mit mässigen Leistungen dagegen viel seltener eine Beschäftigung, die ihrem Ausbildungsniveau entspricht. Für schlechte Absolventen der Geistes- und Sozialwissenschaften seien die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt deshalb deutlich schlechter als in anderen Fächern (…).” – bto: Es ist halt doppelt schlecht, wenn man etwas wenig Nützliches auch noch schlecht studiert.
- “Dazu passt, dass die Geistes- und Sozialwissenschaften nicht selten das Auffangbecken sind für Studierende, die ihr ursprüngliches Studium abbrechen, es aber trotzdem noch einmal versuchen. Durch die Zuflüsse aus anderen Fächern wächst die Zahl der Studierenden um gut einen Zehntel.” – bto: Man müsste einfach Studiengebühren hoch ansetzen und diese per Kredit bezahlen lassen. Dann gäbe es eine Steuerung.
„bto“, das ist der jeweilige Kommentar von Stelter. Der ganze Eintrag: Hier
Wie PB schon oft betont hat: Es gibt überhaupt keinen Fachkräftemangel, sondern ein Fehlqualifizierungsproblem. In der Zone war die Zahl der Studienplätze in den Geisteswissenschaften – wenn man mal von ML-„Wissenschaftlern“ absieht – sehr begrenzt. Die wenigen Kurse waren der Bonzenbrut vorbehalten. Die Fehlsteuerung in der Zone führte zu Offizierskarrieren und Geheimdienstexistenzen, die fast alle aprupt beendet wurden. Es gab 1990 einen entsprechenden Überhang an Versicherungsvertretern und Fahrschullehrern. Ein mir bekannter ML-Professor machte eine Heilpraxis auf und setzte seine Kunden unter Rotlichtlampen. Manch Schuster bleibt bei seinem Leisten.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.“ (Geh. Rath v. Goethe 1799)
100% VOLLTREFFER….
Es gibt vor allem ein Lohnproblem.
Wenn der Handwerksvertreter (Russwurm ist das glaube ich) gestern im Fernsehen sagen kann, dass mit dem Bürgergeld von 500 Hühnern plus Miete und Sachleistungen, aber ohne Kfz ihm die Leute ausgingen, dann ist da was schief. Ein Handwerksgeselle für 1500 netto?
Heute sprach ich mit einem Angehörigen der angestellten Mittelschicht, ganz normale Lebenssituation hier im Südwesten; es ging um das Überwintern in Spanien mit Homeoffice – er hat dort eine Ferienwohnung 2,5ZKB, hier 2 vermietete Eigentumswohnungen gleicher Grösse und ein 160qm-Haus, das er wegen Übergrösse gerne 7stellig verkaufen möchte. Er ist Teamleiter in der Finanzabteilung eines grossen Autozulieferers. Früher nannte man sowas Oberbuchhalter.
Die Kinder studieren Politologie und Jura. Wer ist denn, aus so einer Besitzhöhe kommend, gewillt, ein Elektriker, Maurer, Fliesenleger zu werden?
Für Dummschwätzen gibt es 10mal das o.g. Gesellengehalt.
So schafft sich jede aufgestiegene Klasse selber die Voraussetzung zum Abstieg. Das Rad auf der indischen Flagge.
Ich muss doch nochmal nachlesen, ob Marx/Engels wirklich so dumm waren, diesen Zyklus glattweg zu leugnen und Stillstand im irdischen sozialistischen Paradies zu postulieren. Glaube ich nicht. Das war bestimmt Lenin, der einfach nicht wusste was tun, nachdem sein Bruder mit Zinsen gerächt war. Er starb ja dann auch recht flott.
Wenn zwei Geisteswissenschaftler halb soviel arbeiten und halb soviel verdienen wie ein Naturwissenschaftler, dann ist das deren eigenes Problem. Wem, bitte schön, schadet das denn?
Falls Prabel wirklich glaubt, man könnte diese Leute doch einfach woanders hin „steuern“, dann steckt er tiefer im sozialistischen Wahn, als er es selbst merkt!
Interessanterweise sind viele Leute überzeugt, für das Handwerk oder andere manuelle Tätigkeiten brauche man keine Begabung. Geisteswissenschaftker sind die einzige Ausnahme: Sie wissen, dass ihnen die Begabung zu anderen Berufen fehlt, und verhalten sich demgemäß.
Und übrigens: Die Unkosten des Staates pro Student waren in den Geisteswissenschaften sehr gering. Ein Professor wurde gleich bezahlt, egal ob er vor zwanzig oder zweihundert Studenten dozierte. Die Unkosten stiegen allerdings durch die Verschulung des Studiums, d.h. eine Menge unnötiger „Scheine“, für die eigene Veranstungen angeboten werden mussten. Man kann die Studenten ruhig ihr Studium selber bezahlen lassen, dann aber bitte schön reduziert auf die wirklich notwendigen Kosten, ohne das „Scheinstudium“.
Unsinn, Herr Möller.
Der Staat hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, das Fortbestehen der Gesellschaft zu „Akzeptablen“ Bedingungen für alle zu sichern.
Dazu gehört nicht nur, dass der Staat die Energieversorgung zu akzeptabelne Preisen zu sichern hat, egal wo Gas, Kohle oder Öl herkommen und völlig egal was grüne Dummschwätzer an vorsätzlichen Lügen verbreiten.
Dazu gehört auch, dass eine bedarfsgerechte Ausbildung des für einen gesicherten Normalbetrieb der Gesellschaft notwendigen Personals sichergestellt wird.
Das hat nichts mit sozialistischer Planwirtschaft zu tun, sondern mit Verantwortung, Versorgungssicherheit und Fürsorgepflicht.
Sozialistische Planwirtschaft gibt es leider schon in ganz anderen Bereichen der Gesellschaft, meist dort, wo Dilettanten am Werk sind, die von der jeweiliogen Sache nichts verstehen, also meist urbane ‚Elite‘ mit dem grünen Dummheitssiegel.
Deshalb ist es nicht nur mit einer neuen Regierung getan – unsere Gesellschaft muß konsequent entgrünifiziert werden.
Dem möchte ich zustimmen, voll und ganz! Wenn der Staat das Recht hat, auf der Grundlage der Verfassung die Richtung der Bildungspolitik inhaltlich und formal festzulegen und deren Ausführung zu kontrollieren, dann ist es folgerichtig, dass er in seiner Fürsorgepflicht zum Wohle der Gesellschaft und des Funktionierens der Wirtschaft und Verwaltung auf ein hohes Maß der Berufsberatung und -lenkung schon im Schulbetrieb bei der Mittelstufe einwirkt. Wer soll es sonst tun, wenn nicht der Staat?
Und das hat nichts mit Planwirtschaft zu tun, sondern damit, dass eine hohe Effizienz der Mittel, die im Bildungswesen ihre Wurzeln hat, sich im Wirtschaftsleben und in der Verwaltung auszahlt. Da muss der, der am lautesten nach Fachkräften schreit, selber auch seine Mittel für der Berufsausbildung junger Menschen einsetzen, also Steuern plus Eigenmittel der privaten Wirtschaft.
Was das universitäre Bildungswesen betrifft muss gelten, dass auch hier eine Lenkung der staatlichen Mittel (aus den Steuern) so zu erfolgen hat, dass keine arbeitslosen Akademiker überall auf der Straße herumstehen, nur weil sie solche Geschwätzwissenschaften studiert haben, mit denen weder sie selber noch potentielle Arbeitgeber etwas anfangen können.
Studieren auf Staatskosten sollten nur diejenigen, die mit Aufnahmeprüfung ihr Leistungspotenzial dafür unter Beweis gestellt haben, und dann sollte es für den Staat auch kein Problem sein, solche jungen Menschen ein Stipendium zu bewilligen. Aber hier muss es Regeln geben. Wer auf Staatskosten studiert hat, muss auch bereit sein nach dem Studium zwei, drei Jahre dahin zu gehen, wo er mit seinem Wissen und Können dringend gebraucht wird.
Das ist doch ein Teufelskreis: keine Notengebung ergibt mehr Studenten ergeben mehr Professoren und noch mehr Universitäten bzw. noch mehr staatlich Stellen, die gequirlte Scheisse überall reinreden.
Wenn zu meiner Schulzeit Eltern sich über zu schlechte Noten ihres Sprösslings beschwerten, wurden sie entweder rausgeworfen oder an Nachhilfelehrer verwiesen. Damals hiess es: die Schule ändert sich nicht, Du musst dich ändern.
Eine interessante Ausnahme stellte eine Lehrerin für Deutsch und Religion dar, die getreu der evangelischen Schuldideologie „niemandem die Zukunft verbauen“ wollte.