Die stahlharte Tschechenkrone
Bereits seit geraumer Zeit schmiert der Euro gegenüber der Tschechenkrone ab. Im letzten Jahr hat der Euro 3,7 % verloren, über 5 Jahre betrachtet sogar 6 %. Nun schaltet die tschechische Zentralbank in den fünften Gang:
Wer jetzt Kronen oder tschechische Aktien hat, kann sich freuen. Das Zeugs kann zum Inflationsschutz werden. Ich habe mal nach meinen beiden in Prag gelisteten Aktien gesehen:
Der Pistolenbauer CZG hat in Euro gerechnet seit Jahresbeginn um 12 % zugelegt, Philip Morris CR um 2 %. Das ist, wo der Dax gleichzeitig rund 18 % verloren hat, ohnehin respektabel. Angesichts des Wechselkurses dürften beide Titel dieses Jahr noch Spaß machen. Zumal sie noch 4,92 % bzw. 8,14 % Dividende zahlen. Nicht alles geht in Europa den Bach runter. Vor solchen Pauschalurteilen sollte man sich hüten.
Grüße man den Inlandsgeheimdienst: „Das Böhmen ist ein eigenes Land. Ich bin dort immer gern gewesen.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Foto: Prabel
Egal wie gross das Gejammer der in den 1970ern fett gewordenen (hauptsächlich westlichen) Mittelschicht ist: die DEM wird nie wiederkommen, weil sie auf nichts, null, nada mehr gegründet werden könnte. Keine Demografie, keine Industrie, keine Forschung, keine Armee, kein gar nichts. Der Suizid Restdeutschlands ist bereits vollzogen, das Land hat nur noch nicht bemerkt, dass es tot ist.
Nach der Aufteilung können die Ostelbier sich mit Schlotti, Dänen- oder Schwedenkrone anfreunden, wir hier am Rhein mit dem dann wohl rein franzeeschen Euro. Niedersachsen kriegt den Jüan und NRW die türkische Lira. Das wären also die zukünftig zu beachtenden Wechselkurse.
Am Ende mag es kommen wie Himmler es erträumte, die thüringischen 3 Wehrpflichtigen müssen an der Ostgrenze (allerdings nur der Ukraine, nicht am Ural) den Sieg sichern helfen. Europa ist ein geschlossenes Wahnsystem, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Kleingeist Nachtwächter als Anlageexperte. Dass ich das noch erleben darf! Davon hat er also auch keine Ahnung….
Noch ein Nachtrag zur Mittelschicht: ich weiss nicht, wem es schon aufgefallen ist – in den jährlichen Mitteilungen der Rentenversicherung Bund (die keine Versicherung ist, aber naja, für Restdeutschland reichts) ist nicht etwa von Lebensarbeitszeit, sondern (man lese und staune) von Wartezeit die Rede.
Da wird einem ja einiges klar: Warten auf Gehaltsanhebungen, den nächsten Urlaub, die Beförderung, den Bonnus, die Yacht, den Dienstwagen, die fünfte Immobilie und über allem – die Rente.
Bloss von arbeiten ist nicht die Rede: neque enim Germanumque Laboremque fata coire sinunt, wie Wergil schrieb.
Wer wollte deren Kindern verdenken, dass sie sich wie der letzte Inkaherrscher gegenüber den Konquistadoren äussern „was sucht ihr nach Gold, wo doch in meinem Land so schöne Blumen blühn“.