Auch Schily ist für einen Kurswechsel in der Ukraine
Der ehemalige Innenminister von Exkanzler Schröder – Otto Schily – zweifelt die Sinnhaftigkeit eines Siegfriedens im Osten an. So wie auch Tino Chrupalla wünscht er keiner Seite den Endsieg. Zwischen den Zeilen kann man einem Interview mit der umstrittenen Nachrichtenagentur dpa entnehmen, daß Schily die bisherige Nationalitätenpolitik der Ukraine in Frage stellt. Warum sonst schlägt er das Schweizer Modell vor? Ich war oft im Tessin, die allermeisten Leute dort können kein Deutsch, geschweige denn Schwytzerdütsch. In Bern akzeptiert man das Italienische als Amts- und Verkehrssprache. Warum wurden Russisch, Ungarisch und Rumänisch vom Kiewer Klüngel quasi verboten? War das nicht einer der Kriegsgründe? In Moskau, Bukarest und Budapest war man seit 2017 nach Erlaß des Sprachengesetzes gleichermaßen wütend. WELT und Handelsblatt berichteten über die dpa-Mitteilung:
„Die Mehrsprachigkeit inklusive der russischen Sprache ist eine unbestreitbare Tatsache.“ Schily verwies auf die Schweiz, welche es verstanden habe „eine freiheitliche Gesellschaft zu entwickeln mit wechselseitigem Respekt vor den unterschiedlichen ethnischen Prägungen und mit militärischer Neutralität“.
„Ich kritisiere den mörderischen Krieg ohne Abstriche. Aber wir müssen die Frage stellen, welche Perspektive es über Waffenlieferungen und Geldzuwendungen an die Ukraine hinaus geben kann“, sagte Schily. Konstruktive Ideen seien nötig. „Notwendig ist politische Fantasie.“
Kritik äußerte er an den Grünen: „In Deutschland hat sich ein Bellizismus ausgebreitet, der riskant ist. Ausgerechnet bei den Grünen gibt es hier eine zu große Einseitigkeit“, so der Ex-Innenminister (1998 bis 2005). Schily vergaß die Springerpresse zu erwähnen und äußerte auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine.
Angesichts der verfahrenen Kiste ist es sicher sinnvoll, wenn sich Soros und Schwab einerseits, Rußland andererseits möglichst lange gegenseitig schwächen, so daß zum Schluß ein sinnvoller Verhandlungsfrieden geschlossen werden muß, der lange hält. Solche Verhandlungsergebnisse wurden 1815 in Wien sowie 1648 in Münster und Osnabrück erzielt. Dazu ist es allerdings erforderlich, daß alle Seiten ausgelaugt sind.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst:
Verflucht sei, wer nach falschem Rat,
Mit überfrechem Mut,
Das, was der Korse-Franke tat,
Nun als ein Deutscher tut!
Er fühle spät, er fühle früh,
Es sei ein dauernd Recht;
Ihm geh es, trotz Gewalt und Müh,
Ihm und den Seinen schlecht!
(Geh. Rath v. Goethe)
Und es gibt Leute, die meinen, dass Putin die Ukraine nicht angegriffen hätte, wenn sie wie die Schweiz organisiert gewesen wäre? Mit einem starken Nationalstolz analog dem schweizerischen, der jede Einmischung Russlands rigoros ausgeschlossen hätte, und einer klaren Bekenntnis zum Westen der Menschenrechte und des freien Marktes und bei klarer Ablehnung des russischen Imperialismus? Träumt weiter, Leute! Putin nimmt sich, was er will, nur die Vorwände wechseln.
Was ist denn ein „Bekenntnis zum Westen“? Warum nicht zum Süden, Norden, oder Osten? Das ist doch völlig sinnentleert. Und der Begriff „Bekenntnis“ hat eine unerträgliche religiöse Konnotation.
Nämliches gilt für die Joker- oder Wildcard-Begriffe „Menschenrechte“ und „Menschenwürde“, die dediziert Deutschland nach 1945 ins Stammbuch geschrieben wurden, womit das Rechtssystem als hohler Koloss dasteht.
Der „freie Markt“, der natürlich keiner ist, zeigt seine komplette Untauglichkeit für universelle Ansprüche schon bei der Organisation der Krankenhäuser, wie wir gerade sehen.
Was genau nimmt sich Putin alles? und macht er alles allein?
@marcel: Putin will nur das Beste für alle. Das sind Friedensbomben, die er zum Segen aller auf die Ukraine schmeißt.
JSelig, Sie haben noch nicht mitgekriegt, dass die ukrainische Zivilbevölkerung vor allem von der Armee des Kiewer Regime bombardiert wird. Sie sollten mal was anderes lesen und schauen als die Systemnachrichten.
wenn man bedenkt , dass der Ami sein Besatzungsregime in über 130 Staaten errichtet hat in denen er militärische Stützpunkte betreibt, läßt Zweifel darüber aufkommen das da noch viel für den Russen übrig bleibt. Der Russe hat seine besetzten Völker entlassen , die sich aber der Ami im gleichen Zug unter den Nagel gerissen hat. Imperialismus herrscht seit Jahrhunderten ausschließlich im Westen.
Marcel Seiler, Sie wissen doch gar nicht, was Putin will. Und im Gegensatz zu all dem Gesülze ist es doch erstaunlich, dass die Bevölkerung der Süd- und Ostukraine froh über die, wie die das nennen, Befreiung von der Kiewer Junta reden und es schon bald Referenden gibt, sich Russland anzuschließen
Mit Extremisten wie Schwab, Schwartz und Co. wird Russland kaum über die Ukraine verhandeln.
Die Idee der Amis ist doch, dass, wenn Russland „ausgelaugt“ ist, es zerlegt wird analog Lateinamerika. Dass da eine Restmacht von der Grösse Brasiliens übrigbliebe wäre gar nicht schlecht, gegen die würden die Mini-Stätlein dann aufgehetzt und hintenrum zersetzt und ausgeplündert.
Darauf eine Coca Cola mit Wodka!
Schon zu Zeiten Iwans des Schrecklichen (1530 bis 1584) haben die Anglosaxen versucht, Russland einzugehen und es hat nicht funktioniert. Die Naturvölke im Norden haben lieber mit den Russen zu tun gehabt als mit anglosaxischen Halsabschneidern und Volkerausrottern.
Sorry: Russland einzuhegen.
Kurswechsel in Kiew? Die neuesten Säuberungen deuten eher auf einen 25.April 1954 / Mailand / Domplatz hin.
1945? Und war es nicht der Loretoplatz?
Respekt! 🙂
Und Asche auf mein Haupt: habe die Mitteilung leider ungeprüft übernommen, 19.7.22 Max Erdinger.
Keine Ursache. Wir haben unsere Abitur-Abschlussfahrt nach Mailand gemacht, mit einem roten Lehrer der romanischen Sprachen. Oh je…