Kapitalerhalt in der Krise Teil 5
Ich gehöre nicht zu den Glücksrittern, die den Kauf von Rüstungsaktien erst nach Ausbruch des Ukrainekrieges empfohlen haben. Genauso wie Tabak und Lebensmittel hatte ich schon im alten Jahr für diese Nische getrommelt. Nicht weil ich mit dem Krieg gerechnet habe, sondern weil die ESG-Regeln verhindert haben, daß diese Aktien mit total überbewerteten Titeln in ETFs gebündelt wurden.
Nun muß man natürlich einen gewissen Ekel vor Waffen überwinden, falls man den hat. Aber was die Regierenden mit unserem Steuergeld machen, ist für die Altersvorsorge so ruinös, daß man aus Selbstschutz und Notwehr auch zu unkonventionellen Mitteln greifen sollte. Ich denke Kóronaspritzen – heute ist auf Achgut die Behauptung es handele sich um Gift – können auch töten. Vor ein paar Tagen hat sich ein Elektroradfahrer, der mich an einem Hafenbecken rechts überholt hat auch in höchste Lebensgefahr gebracht. Fünf Zentimeter weiter rechts und er wäre frontal gegen eine Kaimauer gebumst und vermutlich ertrunken. Es braucht wirklich keine Kanonen um Leute zu töten.
Mit Rüstungsaktien kann man der Inflation ein Schnippchen schlagen und manches ausbügeln, was im Portfolio nicht so optimal gelaufen ist.
| 03.01.2022 | 16.06.2022 | Werterhalt % | Dividende % | |
| Rheinmetall | 83 | 206 | 248,2 | 3,97 |
| CZG | 20,1 | 23,2 | 115,4 | 4,92 |
| BAE Systems | 6,54 | 8,88 | 135,8 | 4,57 |
| Lockheed Martin | 313 | 389 | 124,3 | 2,98 |
| Raytheon | 75,7 | 86,8 | 114,7 | 2,33 |
| General Dynamics | 183 | 208 | 113,7 | 2,28 |
| Northrop Grumman | 341 | 429 | 125,8 | 1,59 |
| Leonardo | 6,19 | 9,71 | 156,9 | 2,22 |
| Thales | 75 | 112 | 149,3 | 3,42 |
| Durchschnitt | 142,7 | 3,14 | ||
| Zum Vergleich DAX | 16005 | 13038 | 81,5 | |
| Zum Vergleich NASDAQ | 15833 | 10647 | 67,2 |
Jetzt ist es vermutlich zu spät in diese martialische Sparte zu investieren, der Drops ist gelutscht. Man sollte das Pulver derzeit trocken halten und bei Gelegenheit in Geld verdienende Technologieunternehmen investieren. Ich wollte nur zeigen, daß man auch in der Krise am Aktienmarkt über Wasser bleiben kann.
Noch eine notwendige Bemerkung: Bereits vor Ausbruch des Krieges zogen die Titel an, der militärische Konflikt hat allerdings die Kurse noch einmal angefeuert.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer Waffen schmiedet, bereitet Krieg und muß davon der Zither Klang nicht erwarten.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Was heisst ausbuegeln. Man haelt vielleicht (!) den Buchwert seines Portfolios eine zeitlang hoeher und das wars. Darum geht es aber nicht. Alle die in den Beitraegen gebrachten Dinge – Ruestung, Rohstoffe, Lebensmittel usw. – sind jetzt zyklisch oben aber werden auch wieder gehen (damit wir uns nicht falsch verstehen: das gilt fuer alle, auch die in den letzten Jahren fuehrenden Techwerte). Man hat also ein Market-Timing-Problem sowohl beim Einstieg (wie geschrieben moeglicherweise „Drops gelutscht“) als auch bei der Wahl des Verkaufszeitpunktes. Ein Teil ist auch immer gefragt, bringt aber nicht zwingend auf lange Sicht die Gewinne, die man haben moechte.
Insofern gehts wie immer nach reiner Portfoliotheorie: Assetverteilung fuer laengere Zeitraeume als ein paar Jahre ausmodeln, entsprechend einkaufen, gelegentlich balancieren und VOR ALLEN DINGEN: sich auch in bewegten Zeiten daran halten.
ETFs hinreichender Breite helfen genau deswegen an dieser Stelle, weil sie verschiedenste Gebiete – einschliesslich aller oben Genannten – wichten und somit zu jeder Zeit gleichzeitig Papiere in allen Phasen abbilden. Manche sind im Steigen, manche im Fallen, Dritte gehen seitwaerts. Die Wichtung selbst macht man mit meist BIP oder Marktkapitalisierung an zwar ebenfalls unvollkommenen, aber im Gegensatz zum „Gefuehl“ immer noch steinhart objektiv belastbaren Kriterien fest, die man auch elastisch zum Aendern der Verteilung nutzen kann.
Ich habe nichts gegen Einzelaktien, habe ja auch selbst welche. Aber die kaufe ich dann dort, wo ich meine, wirklich mehr Wissen als der Markt zu haben. Und das ist sehr selten und selbst dann halte ich es in Grenzen, die ich auch prozentual zum Gesamtdepot quantifizieren kann.