Aber bitte mit Sahne
Die Darstellung des Essens war die erste Kulturleistung der verschiedenen Urmenschenstämme. Ganze Mammuts wurden an die Wände gemalt. Da lief den Künstlern schon mal das Wasser im Munde zusammen. Was wäre das Holland des 17. und 18. Jahrhunderts ohne die üppigen Stilleben gewesen? Oder der Jugendstil ohne seine Frauenfeindlichkeit?
Selbst in Pompeji fanden die Ausgräber dieses Sujet.
NRW steht kurz vor einer Wahl. Da versucht die FDP mit einem wichtigen Thema zu punkten: Verkehrsminister Volker Wissing will den Energieverbrauch möglichst klein halten. Dabei stellt er angesichts des enormen Energieverbrauchs die Frage, ob das Fotografieren von Essen wirklich notwendig sei.
Ja, das ist es. Ich sehe mir bei Chefkoch immer die Fotos an, bevor ich mich für ein Rezept entscheide. Ich glaub der deutsche Liberalismus hat wieder mal die Hosen voll und fertig.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Aber der Mensch ist nicht bloß ein denkendes, er ist zugleich ein empfindendes Wesen. Er ist ein Ganzes, eine Einheit vielfacher, innig verbundner Kräfte, und zu diesem Ganzen des Menschen muß das Kunstwerk reden, es muß dieser reichen Einheit, dieser einigen Mannigfaltigkeit in ihm entsprechen.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Beitragsbild: Zuckerwerk auf der Seebrücke von Misdroy
Herrlich, wieder neues Outing eines Intelligenzia-Mitglieds der FDP ! Wie konnte ein solcher Dummbeutel Verkehrsminister werden ? Ab in die Wüste…….
Verbraucht ein Food-Foto mehr Kalorien… Pardon… Energie als ein Nackt-Foto? Werden mehr Food-Fotos gemacht als Selfies?
Solche und ähnliche Fragen müssen unbedingt beantwortet werden, damit die Politik darauf reagieren kann. Und wie klärt man sowas? Natürlich mit einer staatlichen Fotoanalyse-und Zähl-App auf jedem Handy. Und dann braucht’s natürlich noch ein „gute Fotos-Gesetz“, welches regelt, wer gute Fotos machen darf und wieviele.
In die oberste Kategorie gehören natürlich Politiker. Die dürfen alles. (Und ihre Kinder natürlich auch.)
Naja, weitere Ausführungen dazu erspare ich mir und Euch.
P.S.
Zum Thema Stilleben möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben:
Ich gucke gerne „Wer weiß denn sowas“. Da lernt man was. Wusstet Ihr, dass Vincent van Gogh (Holland, 19. Jahrhundert) ein Stillleben mit Düsseldorfer Senf im Keramiktöpfchen gemalt hat?
Voila, hier ist es: https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/15557 😚
Die Bewohner des Frankfurt (M.)-er Stadteils Seckbach, gefragt, ob sie aus Protest gegen die fünf neuen Rechenzentren (samt je 16 Dieselgeneratoren) des US-Unternehmens Equinix auf Insta, Snap, Spotify, Netflix, Amazon, Google, Quobuz, Messenger etc. verzichten würden, blieben dem Reporter die Antwort grummelnd schuldig.
Zitat: „Die Darstellung des Essens war die erste Kulturleistung der verschiedenen Urmenschenstämme. Ganze Mammuts wurden an die Wände gemalt.“ (Zitatende)
Punktuell gesehen könnte man zu diesem Schluss gelangen – es stimmt aber nicht insgesamt. Die in der Parietalkunst dargestellte Tierwelt stimmt nirgends mit der Tierwelt überein, die von den damaligen Menschen gejagd und gegessen wurden. Die Motivation der Höhlenkunst muss eine andere gewesen sein als Hunger.
(Meine Quelle: Louis-René Nougier, Die Welt der Höhlenmenschen, S. 216f.)
Bei neuen Rezepten sehe ich auch gerne im Chefkoch nach. Diese große Sammlung privater Ideen spiegelt natürlich auch eine enorme Bandbreite von Geschmäckern wider und die beigefügten Photos sind nicht immer „original“. Empfehlenswert auf alle Fälle – mit oder ohne Mammut. 🙂
Die Energie für das Erstellen von Ministerfotos kann auf jeden Fall vollständig eingespart werden, ohne dass uns deswegen irgendetwas fehlt. Auch könnte man die Raumtemperatur in den Minsterien auf 18 Grad reduzieren. Dann würde die alle schön cool bleiben.