Голубая стрела (1958) – ein Film wird Realität
In den frühen 60er Jahren mußte man auf Druck der Schule bestimmte Propagandafilme besuchen, zum Beispiel „Moorhund“ (da mußte ich sogar zweimal rein) oder Голубая стрела (in der deutschen Version „Blaue Pfeile“). Ich vermute, daß eine ältere Generation in „Jud Süß“ gehen sollte, die jetzige mußte zu Hüpfveranstaltungen ausrücken. Es ist immer das Gleiche, ironischerweise wird von den Einpeitschern aller Überzeugungen und Zeiten behauptet, den Anfängen wehren zu wollen, aber solche hehren Ziele sind Humbug, der Anfang war vermutlich der Tanz ums Goldene Kalb. Den konnte selbst Moses nicht verhindern.
Nun, in den „Blauen Pfeilen“ ging es um die Verteidigung von Ruhm und Ehre der Rotbannerflotte gegen westlich-dekadente Angriffe. Es sind seit dem Dreh 64 Jahre vergangen, und es hat sich nichts bewegt. Der Einsatz der verbundenen Waffen, der Glaube an Rußland und die Luftüberlegenheit entscheiden.
Ich bin auf die Propaganda schon als 10jähriger nicht reingefallen. In meinen Augen war der Kinobesuch ein Einknicken der Lehrer vor den Anweisungen von Ausländern. Und damit hatte ich wohl durchgesehen. Im Kino hatte ich meine Mütze liegenlassen, und dann gab es daheim natürlich Streß.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Gegner glauben uns zu widerlegen, wenn sie ihre Meinung wiederholen und auf die unsrige nicht achten.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Die Anekdote von der Rumbalotte ist übrigens erst um 1975 unter die Leute gekommen.
Die Anekdote von der Rumbalotte hatte mir seinerzeit mein Parteisekretär erzählt, als ich damals in einem Lehrmittelverlag beschäftigt war.
Für alle, die nichts von der „RUMBALOTTE“ wissen:
Ein Matrose hatte sich die Buchstabenfolge auf seinem „bestes Stück“ drauftätowieren lassen. In voller Länge las man „Ruhm und Ehre der baltischen Rotbannerflotte!“
Da gilt dann aber doch : “ Erektion Matters „, oder ?
Ich glaube jetzt ist der Punkt erreicht, den kompletten Witz zu zitieren. Damit waeren dann die Fragen der letzten, die ihn noch nicht kennen, ausgeraeumt.
„Befreiung“ – Teil 1 bis 5
Pflichtbesuch in den 70ern.
Trotzdem ist mir nur die Veronika aus dem Kapitän vom Tenkesberg in Erinnerung geblieben.
Und das hab‘ ich freiwillig geguckt.
Befreiung war nicht so skurrril, sondern eher bierernst und extrem langweilig. Darum ist mir der Fünfteiler nicht so lebendig in der Erinnerung.
Mit Kinoerinnerungen aus den 50ern kann ich leider nicht dienen, nur mit einem bescheuerten Transport (kalt und dunkel, auf einem Armeelaster) auf den Ettersberg zu irgendeiner patriotischen Massenveranstaltung. 🙁
Als Weimarer Schüler war man zweimal jährlich als Staffageperson auf dem Buchenwald. In der Pubertät wurde es für die Lehrer echt schwierig die Ordnung hallewege aufrecht zu erhalten.
Ist es nicht schön, so viele gemeinsame Erinnerungen – wie immer sie gefühlt waren – teilen zu können?
Hier im konsumistischen Mittelschicht-Westen gab es sowas nicht. Da wurde mit dem neuen Auto, dem neuen Haus und dem letzten Schiurlaub angegeben. Bzw wurden diese drei auch im Fernsehen aggressiv beworben. Interessant, wie sich Herr Höcke wohl da hinein gefunden hat.
Schulisch kam in der Geografiestunde 12. Klasse der Auschwitz-Befreiungsfilm und das wars.
BTW So trat die US-Besatzungsmacht vollständig hinter ihre „Wohltaten“ zurück. Kann der Russki nicht, selbst wenn er welche zu verteilen hätte.