Peter Scholl-Latour über die Ukraine als Föderation

2014 hatte Peter Scholl-Latour 90. Geburtstag und das Geschenk der Krim an die Ukraine war gerade von Moskau zurückgenommen worden. Eingestreut in das Geburtstagsinterview ist ein Beitrag des Journalisten aus dem Jahr 2006. Wie weit eine von Scholl-Latour präferierte Föderation realistisch ist, stand und steht in Frage. Nun läuft es inzwischen auf eine Teilung hinaus, die die Probleme nur für die russische Minderheit lösen wird, und das auch nicht ganz. Bei einer Teilung fällt immer jemand hinten runter, der einfach falsch wohnt.

Die derzeitige Kriegsberichterstattung in den Systemmedien verdeckt das Problem des Vielvölkerstaats. Wer jetzt wen als menschlichen Schutzschild verwendet, wer wen evakuiert oder an der Benutzung von Fluchtkorridoren hindert, ist für uns nicht erkennbar. Ich gehe aber davon aus, daß alle Schändlichkeiten praktiziert werden. Im Osten sind die Sitten rauh, da schenkt man sich nichts.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst.

„Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker auf einander schlagen.“

(Geh. Rath v. Goethe über die deutschen Medien)