Peter Scholl-Latour über die Ukraine als Föderation
2014 hatte Peter Scholl-Latour 90. Geburtstag und das Geschenk der Krim an die Ukraine war gerade von Moskau zurückgenommen worden. Eingestreut in das Geburtstagsinterview ist ein Beitrag des Journalisten aus dem Jahr 2006. Wie weit eine von Scholl-Latour präferierte Föderation realistisch ist, stand und steht in Frage. Nun läuft es inzwischen auf eine Teilung hinaus, die die Probleme nur für die russische Minderheit lösen wird, und das auch nicht ganz. Bei einer Teilung fällt immer jemand hinten runter, der einfach falsch wohnt.
Die derzeitige Kriegsberichterstattung in den Systemmedien verdeckt das Problem des Vielvölkerstaats. Wer jetzt wen als menschlichen Schutzschild verwendet, wer wen evakuiert oder an der Benutzung von Fluchtkorridoren hindert, ist für uns nicht erkennbar. Ich gehe aber davon aus, daß alle Schändlichkeiten praktiziert werden. Im Osten sind die Sitten rauh, da schenkt man sich nichts.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst.
„Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker auf einander schlagen.“
(Geh. Rath v. Goethe über die deutschen Medien)
Die Zeiten eines Journalisten vom Schlage Peter Scholl-Latour sind unwiederbringlich vorbei. Dies ist zu bedauern, und doch will mir auf anhieb kein weiterer Name einfallen, obwohl es den unzweifelhaft gibt. Heute gibt es Paul Ronzheimer & Co., die mehr Witz als Wirklichkeit darstellen.
Und was beim Journalismus gilt trifft auch auf die Politik zu und auch da will mir auf anhieb keine nennenswerte Persönlichkeit einfallen, obwohl es sie auch dort gibt. Kohl und Merkel heißen die aber ganz gewiß nicht.
Die Erosion der Gesellschaft schreitet schneller voran und der mainstream planiert schon mal den Weg der ausgetretenen Pfade. Derweil bläht sich der Bundestag mit Menschen auf, die in der Wirtschaft nicht mal die erste Woche der Probezeit überstünden, dafür aber alles über Krieg wissen und wie man ihn zu befeuern hat und dabei ignorieren wer dies zu verantworten hat.
Peter Scholl-Latour war ein Journalist, der seine Arbeit in der Berufung zur Wahrhaftigkeit sah. Er trat in den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten (heute zu Recht als zwangsfinanzierte Staatspropagandasender bezeichnet) mit systemkritischen Beiträgen auf, die richtungsweisend davor warnten, dass amerikanische und EU-Außenpolitik in die Katastrophe weltweiter Flüchtlingsströme und sogar eines dritten Weltkrieges führen könnten. Er war damit eine Stimme der Vernunft aber eben auch nur einer der Wenigen, die entgegen dem Mainstream ihr Votum erhoben haben.
Was er mit seiner analytischen Arbeit gut begründet vorausgesagt hat, scheint leider Wirklichkeit zu werden.
Danke darf man ihm nachträglich sagen. Das war ein wichtiger und wertvoller Journalismus, den es wahrscheinlich nicht mehr geben wird.
Die Sache mit der Föderation ginge sicher schief.
Weder gab und gibt es unter den verschiedenen Eingeborenen (vulgo Indianer/Indios) in ganz Amerika eine Föderation, noch unter Clans in clanbasierten Gesellschaften. Ausser sie wird von aussen gleichsam erzwungen, zB mit Geldleistungen (für erlittenes Unrecht, Schuld, Asill usw).
Also: wenn Restdeutschland weiter zahlt, wäre in der Tat vielleicht auch eine ukrainische Föderation möglich…einmal im Monat kämen dann, säuberlich getrennt nach Identität, die Häuptlinge nach Berlin zum Lageso, um sich die Penunzen abzuholen…