Mehr Kampf um die Leitwährung als Inflationsbekämpfung
Die amerikanischen Demokraten sind nicht fein, wenn es um die Verteidigung wirtschaftlicher Interessen geht. Das zeigte sich zum Beispiel während der Obama-Regierung, als VW der Dieselkram angehängt wurde. Den Mitbewerbern Ford und GM geht es derzeit ganz gut. Ford hatte 2021 eine Marge von 13,3 % und GM von 7,8 %. Amerika halt first. Da schauen die chinesischen, französischen und japanischen Autoklempner neidisch hinterher. VW auch.
Derzeit zeigt sich das amerikanische Streben auch in der Währungspolitik. Während die Systemmedien die Mär verbreiten, die Bekämpfung der Inflation liege der FED primär am Herzen, so hat man als verwunderter Beobachter den Eindruck, daß die aktuelle Zinspolitik und die Verkürzung der Bilanz mehr der Aufrechterhaltung des Dollars als Leitwährung dienen. Denn nach den Rußlandsanktionen sind zusätzliche Risiken für den Dollar entstanden. Und zufällig gerade just wird die geplante Verkürzung der Bilanz noch einmal verschärft.
Mit der Bannung der Russen aus dem SWIFT sind fatale Folgen für den Dollar nicht auszuschließen. Nicht daß die Russen für die Weltwirtschaft so wichtig sind. Aber in Peking, Delhi und Riad beobachtet man natürlich die Geschehnisse und zieht den Schluß, daß der pekuniäre Bannstrahl jeden treffen könnte, der sich Schwab und Soros widersetzt. Und man sinnt vermutlich über Mittel und Wege nach, unabhängiger agieren zu können.
Da ist es für die Amerikaner freilich angezeigt, erst mal den Euro, das Pfund, den Won und den Yen zu deklassieren. Selbst der SFR schwächelt gemäßigt vor sich hin. Das stabilisiert zumindest in der westlichen Welt den Glauben an die $-Leitwährung. Der Renminbi zeigt sich dagegen unbeeindruckt von der Vorturnerei der FED.
Noch ein Seitenblick auf den Zoo im EZB-Turm zu Frankfurt. Irgendwann werden sich die Euro-Faultiere, die noch bewegungslos in den Seilen Macrons und Draghis hängen, in der Mainmetropole bewegen müssen. Mit einem stark schwindsüchtigen Euro wird der Rohstoffeinkauf zu teuer.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Die Macht soll handeln, nicht reden.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Beitragsbild: Einfuhrformalitäten in Wien um 1800, Archiv des Verf.
Sorry, aber die Behauptung, dass Russland für die Weltwirtschaft nicht wichtig ist, könnte von Uschi von der Leine stammen.
Man muss sich nur die Anteile Russland an Erdgas, Erdöl, Düngemittel, Weizen und anderen Rohstoffen und Lebensmittel zu Gemüte ziehen und dann versteht man, dass ohne diese Anteile im Westen das Licht ausgehen wird.
Auch Ford und GM beziehen so gut wie alle Teile aus Asien. Warum sollten China, Korea und Japan da hinterherschauen?
VW ist seit der „Generation Golf“ ein derart dummdreister, überteuerter Laden im festen Griff des Grössenwahns geworden, dass mich sein Abgang mit nicht nur klammheimlicher Freude erfüllen würde.