Mohring ließ Luftballons steigen
Meine Freundin bekommt immer noch E-mails von der CDU. Sie war im alten Jahrtausend und in den Nullerjahren mal Kreistagsabgeordnete, ist aber schon 14 Jahre nicht mehr Mitglied der Merkelgang. Gestern wurde sie mit der harten Tatsache konfrontiert, daß der CDU-Hinterbänkler Mohring vor dem Bad Sulzaer Rathaus 99 Luftballons hat steigen lassen, gegen Putin. Der SPD-Bürgermeister Schütze soll auch dabeigewesen sein.
Laß dich in das Land der Träume ziehn, heißt es im Text. Vielleicht könnten noch Lichterketten angebrannt werden und ein schützender Maschendrahtzaun mit Knallerbsensträuchern um Bad Sulza angelegt.
So eine Symbolpolitik ist Symbol dafür, daß der Zar machen kann was er will: CDU und SPD holt er nicht in die Realität zurück. Wenn der Ukrainekrieg morgen zu Ende wäre, würde die Aufrüstung der Bundeswehr in Windeseile zerknetscht werden, Lauti würde Omikron wieder hochspielen, und Märchenrobert würde die letzten drei Kernkraftwerke stillegen.
Wie bei Dornröschen würden alle dort ihren Faden wieder aufnehmen, da wo sie ihn bei Kriegsbeginn verloren haben. Renate wöllte den Zucker verbieten, Märchenrobert den Verbrenner, Annalena die Chinesen, Russen und Inder. Die von Transvestiten bevölkerten Panzer der Bundeswehr – soweit noch fahrbereit – würden auf dem Weg zum Übungsplatz die passende Ladesäule und den Kondomautomaten suchen und Schrödi würde das Geld von Gazprom zählen.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Es gibt Schwärmer ohne Fähigkeit, und dann sind sie wirklich gefährliche Leute.“ (Georg Christoph Lichtenberg)
Ist Schröder nicht bei Rosneft – Vorsitzender des Aufsichtsrates?
Momentan Gasprom. Rosneft könnte noch dazukommen.
Bei Gazprom ist meines Wissens Vorsitzender des Aufsichtsrates Wiktor Subkow und Vorstandsvorsitzender Alexei Miller. (Belangslos, bloß als Aktionär puhlt man auch in solchem Kleinkram.)
Nee, Rosneft.
Ich habe mich schon den Kopf zerbrochen, um einen passenden Begriff zu finden, der die jetzige deutsche Politik authentisch bezeichnet. Danke Herr Prabel, dieser ist es: „So eine Symbolpolitik ist Symbol dafür, daß der Zar machen kann was er will …“
Es werden von der Politik, von den durch diese gesteuerten Medien und letztendlich von der nachplappernden satten deutschen Konsumgesellschaft Aktionen initiert und öffentlichwirksam durchgeführt, die nur Symbole als Zeichen (99 Luftballons!) setzten und nichts wirklich dafür tun, den wild gewordenen Mob in Kiew zu stoppen.
Statt dessen machen die NATO-Höflinge alles dafür, das Blutvergießen zu verlängern. Ein paar Tonnen Patronen und Panzerfäuste mehr, ein paar Freischärler mehr – was soll das, wenn man schon weiß, dass der Krieg (auch als Guerillakrieg) nicht zu gewinnen ist?
Dem leidenden Volk der Ukraine hilft es gar nicht, denn der ständig von der NATO bedrängte Russe hat im Dezember 2021 davor gewarnt und wird als ein schon mehrmals gebranntes Kind noch zäher um sich schlagen, bis der neue „Hitler im Führerbunker“ das Handtuch wirft.
Bis dahin werden noch viele Unschuldige getötet werden wie damals 1945 beim Sturm auf die Reichshauptstadt, Symbolische Gesten werden beim Russen nichts bewirken.
Was sagt Nena dazu…?
Was Nena sagen würde, weiß ich nicht. Aber die Spliffer haben seinerzeit dazu gesagt/gesungen:
„Irgendwo im Keller
mitten in Berlin
sitzt ein kleiner Junge
und wartet auf Benzin.“
Aus dem Lied „Herzlichen Glückwunsch“
Wann sagt jetzt einer den Buntisten, dass „бунт“ eine russische Vokabel ist und sofort gecancelt gehört?
Nüchtern/ zynisch denkende Leute mit guten Nerven empfehlen übrigens momentan ukrainische Staatsanleihen, was eine gewisse Logik hat, natürlich neben russischen Rohstoffwerten. Von Rüstung wird dagegen abgeraten, da wäre viel heiße Luft im Spiel.
Egal was – die Zukunft findet im Osten statt; seien es schutzsuchende „deutsche“ Firmen in Osteuropa, seien es Regional- oder Grossmächte wie Russland, Indien, China, Vietnam, Indonesien usw.
Ob die Produktpalette natürlich mit Abgang der USA und ihrer Raubbaupolitik noch so verschwenderisch kapitalistisch vielfältig sein wird (40 verschiedene Smartphonemodelle, 20 verschiedene Zahncremes usw), wird sich allerdings leider auch erst in der Zukunft zeigen.
Es wird interessant sein, den Sturz der USA in seiner Wirkung auf Lateinamerika zu beobachten.
Den Absturz der Deutschen erleben wir live jeden Tag. Man muss sich nur auf den Strassen umschauen.