Aktuelle Trends der Vermögenssicherung
Seit der Euroeinführung 2002 hat sich der Frust beim Sparen und bei der Altersvorsorge dauerhaft etabliert. Das ist historisch nicht ganz neu, von 1790 bis 1820 und von 1914 bis 1950 gab es gleichgelagerte Probleme, in der Zone noch bis 1990.
2022 hat sich wegen der Ausweitung der Geldmenge, der Klimapolitik, der Kóronapanik und dem Ukrainekrieg (in dieser Reihenfolge) eine unschöne Inflation etabliert, die in der Spitze durchaus 10 % überschreiten könnte. Da ist guter Rat gefragt.
Ich habe mal die Wertentwicklung verscheidener Anlageklassen seit dem Jahreswechsel skizziert. Hinsichtlich der Immos gehen die Experten von einer Preissteigerung von 10 bis 12 % p.a. aus, vermutlich anhand der Baupreise geschätzt. Auf die ersten beiden Monate habe ich in der folgenden Übersicht mal 2 % aufgeteilt.
Was ist von 1.000 €, die man Sylvester hatte, am 2. März noch übrig?
Immos | 1000 | 1020 |
DAX | 1000 | 875 |
Dow Jones | 1000 | 916 |
FTSE 100 | 1000 | 993 |
NASDAQ | 1000 | 865 |
Gold | 1000 | 1085 |
Silber | 1000 | 1104 |
Bitcoin | 1000 | 981 |
Es zeigt sich wieder mal, wie wichtig es ist, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Mal steigen die Aktien und Gold stagniert, mal steigen oder stagnieren beide, im Moment macht Gold alles wett, was Aktien verlieren. Was interessant ist: Der englische FTSE 100 hat kaum Federn gelassen. Da sind Rohstoff- und Tabaksaktien übergewichtet, die jetzt wie geschmiert laufen. Mit den Liebhabereien der Jungaktionäre – wie Wasserstoff, Tesla, Facebook, Spritzen, Twitter, Palantir, Wind usw. – hatte man nicht viel Glück. Die regierenden Pseudoeliten schicken ihre Leichtgläubigen mit Hilfestellung der Mainstreammedien oft in den April.
Was man auch bedenken muß: Immos generieren Mieten oder ersparte Aufwändungen dafür, Aktien bringen auch noch Dividenden. Mein Portfolio hat etwas mehr als 4,5 % Ausschüttungen im Jahr. Solche gutverdienenden Geizfirmen wie Apple, Amazon und Microsoft, die den Gewinn weitgehendst selbst behalten, habe ich nicht dabei.
Die obige Tabelle ist eine Momentaufnahme. Der Aktienmarkt wird sich wieder erholen und Gold kann auch wieder sinken.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer sich aufs Geld versteht, versteht sich auf die Zeit.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Was halten Sie mittelfristig von russischen Werten, Gazprom meinetwegen?
Ist bei mir in Beobachtung. Aber nicht ins fallende Messer greifen. Erst die weiteren Entwicklungen abwarten.
Russische, deutsche, chinesische und kasachische Aktien sollte man wegen politischen Risiken immer nur als Beimischung halten. Inzwischen sind die 2021er Bilanzen von Severstal und Novolipetsk raus, beide sind top. Aber ich würde mal die Vierteljahreszahlen 2022 abwarten, die sind im Mai zu erwarten.
Zuerst sollte natuerlich ueberhaupt einmal der Handel wieder eingesetzt werden. Zweitens ist noch zu beachten, das auch Abhaengigkeiten von den Grossindices gibt (https://www.procontra-online.de/artikel/date/2022/03/ukraine-krieg-msci-prueft-rauswurf-russischer-aktien/). Drittens – obwohl sonst dahingehend relativ schmerzlos bin – ist die Waehrungsfrage hier einmal durchaus nicht zu vernachlaessigen.
Das denke ich auch. In der Sache habe ich bei meinen Werten auf längere Sicht (mit einer Ausnahme) zwar keine Bedenken. Was ist jedoch, wenn uns die finanziellen Adern aufgetrennt werden (SWIFT z.B.)?
Es gibt Alternativen zu SWIFT, zB SPFS in Russland und CIPS in China.
SWIFT hat ohnehin (wie die UN) das Problem, dass es, gegründet von gleichberechtigten Banken, inzwischen eine Art Overlord auf Augenhöhe mit der BIZ ist und Befehle ausstösst.
Niemand (ausser den strunzdummen Restdeutschen) stellt Haltung über Geschäft, so dass für die monetäre Seite eines Wertpapiergeschäfts (ISO-Nachrichten) sicher keine Probleme ausserhalb Restdeutschlands bestehen. Was die Central Securities Depositories mit ihren Sammelurkunden angeht, werden auch ISO-Nachrichten ausgetauscht, so dass anzunehmen ist, hier werde es ebenfalls ausserhalb Restdeutschlands keine Probleme geben.
Wat is denn mit Depots in Ungarn?
Nochn Nachtrag: SWIFT und die anderen Systeme schicken ja kein Geld, sondern nur sichere Nachrichten („schreibe Wsewolod 1 Mio Rubel gut“). Das Geld läuft über die Zentralbanken auf die Konten der beteiligten Partner, evtl. recht komplex, da Devisenbewirtschaftung stattfindet (ein Grund für die Einführung des Euro). Im Auslandszahlungsverkehr gibt es generell keine zentralen Systeme, nur eben die Nachrichten.
Diese Chartistry und Bilanzanalyse durch Privatleute ist aber schon so eine Art Hobby, oder?
Wenn ich irgendwo zwischen 2 und 4 Mio angelegt hätte (davon reden wir doch in der Altersvorsorge) und wäre 60-70, würde ich entweder als Berater in meiner alten, offenbar äusserst lukrativen Profession steuerminimiert weiterarbeiten oder das Geld einfach verkonsumieren mit Nullstelle am Todestag. Aber gegen Maschinen und irrlichternde Politiker kämpfen erinnert mich zu sehr an das Schicksal der armen Walfische.
> zwischen 2 und 4 Mio
Das braucht es nur, wenn man das
> verkonsumieren mit Nullstelle am Todestag
nicht haben will, sondern gerade seinen Kapitalstock nicht angreifen will.
Das hat en Kollege auch gedacht, er rechnete mit 2-3%. Als es dann doch rasch weniger wurde, ist er mit dem Geld unter die Personaldienstleister gegangen und hat jetzt rund 25%.
Wie Brecht treffend in „Mahagonny“ der Kaschemmenwirtin in den Mund legte: man bekommt das Gold leichter von Menschen als von Flüssen.
Ich weiss nicht genau, was hier gerechnet wird. Noch einmal zu dem, was ICH meine: 2-4 Millionen nimmt man i.Allg. an, wenn man von den Ertraegen seines Vermoegens leben will, OHNE dieses anzutasten. Dass das auch nicht immer klappt sondern nur ein Erfahrungswert ist der auf der Vergangenheit beruht, ist ja richtig, aber nicht die Frage.
Wer mit sagen wir 65 in Rente geht, noch 2+ Millionen auf der Kante hat – dann bei der folgenden Situation sicher in festeren Anlagen als Aktien – der kann die weniger als 20 Jahr bis zu seinem Tod davon wohl mit groesserer Sicherheit leben. Nur danach ist es halt sicher nicht mehr unberuehrt. Wer also allein ist, der hat damit kein Problem. Wer noch etwas vererben will, allerdings schon.
Was ich meine ist die Arbeitsökonomie und dass man 2-4 Mio nicht in 14 Tagen verdient und spart, sondern mit allen möglichen Anbietern, Handelsplattformen, Bilanzen, Diversifizierung usw. sich rumschlagen muss, was man eben schon sehr mögen muss, Hobby eben. Neben dem Beruf, wohlgemerkt.
Sonst ist es natürlich wahr, dass (ohne Währungsreform oder beschlagnahmte ISINs) 2-4 Mio genug sind fürs Alter (vorausgesetzt, man wird nicht dement und kann seine Tradestation noch bedienen oder hat eben doch in Versicherungen gespart) auf der Gehaltshöhe eines leitenden Angestellten.
Am besten ist es eben doch, man wird Beamter und kriegt einfach immer laufend. Kein Stress.