Stockdunkel und kein Hauch von Wind

Heute morgen um sieben war mein Nachbar schon eine Stunde bei der Frühschicht in einem Technologiekonzern tätig, an seiner Wetterstation steht das Windrad still. Es war stockdunkel, nicht mal der Mond oder ein Stern zu sehen. Während ich mit dem vom Wetter wenig begeisterten Hundi bei Nieselregen durch den aufgeweichten Garten stapfte, bereiteten sich die anderen Nachbarn auf den Tag vor.  Sie verbrauchen warmes Wasser, brennen Licht, kochen sich Kaffee usw.

Am Wochenende war die Photovoltaik bis mittags zugeschneit, am Sonntag windete es ordentlich, aber da wurde gerade etwas weniger Strom gebraucht. Petrus scheint sich gegen das deutsche Wirtschaftsministerium verschworen zu haben, die Windmühlen drehen sich mit falschem Timing.

Nun schneit oder regnet es schon seit Wochen fast täglich, der Boden nimmt kaum noch Wasser auf. An den Gräben in der Feldflur ist seit Jahren nichts gemacht worden, sie müßten gehoben und entholzt werden. Wenn es in dieser Situation mal ergiebig regnet, gibt es Hochwasser. Da ist dann wieder das Klima schuld, und nicht die Politik, welche die Dinge schleifen läßt. Seit 2015 ist in unserer Gemeinde nichts mehr in den Hochwasserschutz investiert worden, woanders ist es noch schlimmer.

Das hat zwei Gründe: Es gibt keine ortsansässigen Landwirte mehr, die das Elend sehen und Druck machen oder selbst was tun. Das öffentliche Interesse hat sich aus der Feldflur in die Orte verlagert. Andererseits werden die Gemeinden bei der Verteilung der Steuern zu kurz gehalten. 1920 erfolgte wegen der von Ausländern verlangten Reparationen eine Steuerreform, die den Kommunen das Geld weggenommen hat. Vorher hatten sie etwa 40 % der gesamten Steuereinnahmen, jetzt 12 %. Weder Adolf noch Stalin und auch nicht Christian Lindner haben das rückgängig gemacht.

Wie gesagt, wenn es Hochwasser gibt, heulen Greta und Langstreckenluisa wieder und schieben die Schuld auf das Klima.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wahr ist der Wolf, der brüllt, eh er verschlingt, wahr ist der Donner, drohend, wenn es blitzt, wahr ist die Flamme, die von fern schon sengt, die Wasserflut, die heulend Wirbel schlägt. Wahr sind sie, weil sie sind, weil Dasein Wahrheit.“ (Franz Grillparzer)