Die lange Leitung der Goldkäufer
Bei allen Entscheidungen kommt es auf das Timing an. Entschlüsse, die sehr spät gefaßt werden, sind oft nicht optimal. Das kann man auch bei der Entwicklung des Goldpreises in der Inflation 1971 bis 1982 verfolgen. 1979/80 hatten die Notenbanken die Notbremse gezogen und die Zinssätze erhöht. Und ausgerechnet 1980 – zu später Stunde – erreichte der Goldpreis sein Hoch.
Wer in den frühen 70ern in Gold gegangen ist, wurde dafür reich belohnt, wer erst 1980 zugeschlagen hat, mußte jahrelang warten, bis das Gold wieder mit 600 $ gehandelt wurde. Dieselbe lange Leitung habe ich nach der Finanzkrise 2008 bis 2011 erlebt. Wer Anfang 2009 mit 800 $ bei Gold eingestiegen ist, wurde glücklich, wer erst 2011 für 1.800 $ eingekauft hat, mußte bis jetzt warten, um den Preis wieder zu sehen.
Gerade Kleinanleger neigen zum Verschlafen der günstigen Gelegenheiten. „Hoffen und Harren hält manchen zum Narren“. Die Lügenmedien haben letztes Jahr unison ein schnelles Ende der Inflation verhießen. Und viele Leute glauben denen oder sind träge. Inzwischen gehen alle ernstzunehmenden Fachleute davon aus, daß das Knabbern an den Spargroschen uns eine Weile begleiten wird.
Ich habe für die Inflation von 1971 bis 1982 mal die grundlegenden Daten gegenübergestellt. sie zeigen die Verzögerung beim Goldeinkauf deutlich.
Jahr | Inflation % | Gold $/oz | Diskontsatz % | Umlaufrendite % | Habenzinsen Festgeld 4 Jahre % |
1971 | 5,2 | 40 | 4 | 8,1 | 7,3 |
1972 | 5,4 | 50 | 4,5 | 8,7 | 7,4 |
1973 | 7,1 | 98 | 7 | 9,7 | 9 |
1974 | 6,9 | 159 | 6 | 9,9 | 9 |
1975 | 6 | 160 | 3,5 | 8,6 | 7 |
1976 | 4,2 | 125 | 3 | 7,4 | 6,6 |
1977 | 3,7 | 148 | 3 | 6 | 5,2 |
1978 | 2,7 | 193 | 3 | 6,6 | 5,2 |
1979 | 4,1 | 306 | 6 | 8 | 7,5 |
1980 | 5,4 | 615 | 7,5 | 9,1 | 8 |
1981 | 6,3 | 460 | 7,5 | 9,9 | 9 |
1982 | 5,2 | 376 | 5 | 8 | 7 |
In Summa war die Not der Anleger damals nicht so groß, wie 2021: Die Habenzinsen für Festgeld und die Umlaufrendite, welche mit den Lebensvericherungen in einem engen Zusammenhang steht, lagen deutlich über der Inflation. Festgeld gibt es inzwischen nicht mehr, die Umlaufrendite bewegt sich irgendwo bei Null, aber die Geldentwertung liegt über 5 %.
Grüße an den Inlandsgehemdienst: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Am Ende muss ich doch wieder in Zentralbankgeld umtauschen.
Also wäre es höchstens interessant, den Goldpreis in den gekrachten Währungen über eine oder mehrere Währungsreformen hinweg zu sehen – denn das wird doch insinuiert, der Crash einer oder mehrerer Reservewährungen.
Nachtrag: relative Angaben wären auch gut, also in Litern Sprit oder Stangen Zigaretten oder Pfund Zucker etc.
Gold ? Investiert lieber in Lithium. Da geht konkret krass in Zukunft die Luzie ab, bei den vielen E-Autos welche man produzieret möchte ;o))
Ich habe zwar eine Lithium-Aktie, aber mehr möchte ich davon nicht haben. Es wird nämlich mit Hochdruck an lithiumfreien Batterien geforscht, erste Zwischenergebnisse sind schon da. Alles offen wie es ausgeht.
Herr Prabel, Solle ein Gag sein, ich meinte natürlich Kobold-Frei ;o))
Der Teslachef verkauft schon wieder für eine Milliarde Aktien. Der weiß längst, das die E-Mobilitätsblase bald platzen wird und bringt sein Heu in den Stadl. Vorläufig kann er den bekloppten Deutschen aber noch genug aus der Tasche ziehen. Gehe jede Wette ein, das genau das seine Strategie ist.
Ich denke, daß bei vielen Goldkäufern der spekulative Aspekt keine Rolle spielt.