Paradoxon: Inflationszahlen steigen, Bankeinlagen auch
Im Juni waren in den Bankbilanzen die „Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken“, also Sicht-, Termin- und Spareinlagen incl. Sparbriefe erstmals seit Menschengedenken gesunken. Und zwar um 33 Mrd. €. Ich dachte, daß angesichts der Inflation eine Wende im Denken der Sparer eingesetzt hätte, täuschte mich aber.
Im Juli sind die o.g. Einlagen um 30 Mrd. € gestiegen, im August noch einmal um 12 Mrd. €. Insgesamt betrugen die „Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken“ im August 4,25 Billionen €.
Setzt man nur die offizielle Inflation von 4 % an, so werden die Sparer 2021 von der EZB um etwa 170 Milliarden € geprellt. Rechnet man die Inflation der Vermögenspreise hinzu noch einige Milliarden mehr.
Sicher, die Rettung des Vermögens ist spannend. Man kann bei unüberlegten „Anlagen“ und „Investitionen“ eine Menge falsch machen. Derzeit würde ich Immobilien mit spitzen Fingern anfassen. Auch geschlossene Fonds und Nachhaltigkeitsprodukte sind oft der Grund für Enttäuschung. Bei den Erneuerbare-Energie-Aktien hat es seit Februar wie von PB vorhergesagt ein regelrechtes Massaker gegeben. Einfach, weil zu viele Leute was „Gutes“ tun wollten. Impfaktien haben sich als Flop erwiesen, wenn man von einer einzigen Aktie mal absieht. Aber auch die beginnt angesichts der Diskussion über die Unwirksamkeit der Spritzen zu schwächeln.
Das ändert aber alles nichts an der Einschätzung, daß ein kleines Goldinvestment nie verkehrt ist und daß Qualitätsaktien mittel- und langfristig ein Sparguthaben immer schlagen. Ich werde demnächst mal einen Eintrag posten, welche Anlagen nicht als nachhaltig gewertet werden, manche sicher mit Recht. Aber wenn man die hält, ist man raus aus der modischen Blase.
Ich war im Sommer mehrfach im Auslande unterwegs und es war unübersehbar, daß weniger Deutsche als in Vorkóronajahren ihr Geld für Kanikula und Ferragosto ausgegeben haben. Zahlreiche Bars, Restaurants und Hotels haben für immer geschlossen, was bei einer wieder steigenden Reislust die Preise ordentlich treiben dürfte.
In meiner Nachbarschaft gibt es die Tendenz gar nicht mehr zu verreisen, oder mit dem Wohnwagen, oder ins eigene Ferienhaus. Da kann man natürlich nicht viel Geld allemachen. Die Sparguthaben sind im Sommer gestiegen. Eigentlich untypisch. Die Ferien- und Weihnachtszeiten waren bisher immer gute Monate des Konsums.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Erst beim Abfassen der Steuererklärung kommt man dahinter, wie viel Geld man sparen würde, wenn man gar keines hätte.“ (Fernandel)
Mir unverständlich beim aktuellen Wertzuwachs von Wertpapieren, schlappe 14 % im letzten Jahr.
Energiekrise und Handelskrieg – geliefert wie bestellt.
Nach Corona tischt China der Welt das zweite Märchen auf – das von den Lieferengpässen.
http://www.jjahnke.net/wb/rundbr3900-n.pdf
In Zeiten des Massenaktienbesitzes und des exzessiven Mikrosekunden-Handels mögen ja Steigerungen herauskommen, die allerdings erstmal nur auf dem Papier stehen. Sobald ich die Aktien verkaufe, habe ich wieder „normales“ Zentralbankgeld.
Überdies hat der Euro eine so geringe Kaufkraft, dass ich mir selbst für 6stellige Beträge nichts Sicheres kaufen kann. Gold- und Silberbarren wird sich nur ein Lebensmüder ins Haus legen, denn irgendwie kommt das immer raus.
P.S. Am Ende des Umbaus übrig bleiben die US-Milliardäre und die (auch arabischen) Adligen mit grossem Landbesitz – der Rest darf wieder für Kartoffeldeputat oder Blechmarken krücken gehen und dann sterben. An dieser Stelle sind auch irgendwelche „Würde“ oder „Menschenrechte“ ohne Bedeutung. Damit muss und sollte jeder unter 30Jährige für sich rechnen.
Ich sehe schon Unterschiede zwischen Buntpapier und Wertpapier.
Die Wertpapiere sind ja nicht einmal mehr papiermässig vorhanden, sondern liegen in elektronischer Form beim Zentralverwahrer.
Was passiert wohl bei einem Blackout und – vor allem – dem nachfolgenden Wiederanfahren der Systeme?
Mit einem Euroschein kann ich wenigstens noch den Ofen oder eine Zigarre anstecken.