Ein Blick auf den norwegischen Staatsfonds
Daniel Stelter wird nicht müde zur Sicherung der deutschen Altersvorsorge einen Staatsfonds zu fordern. Auch PB hatte das öfter thematisiert. Der Gedanke dahinter: Wenn die Weltwirtschaft brummt und man daran kräftig partizipiert, ist es fast wurscht wie verhunzt die deutsche Alterspyramide ist.
Die Norweger haben 1998 damit begonnen die Erträge des Rohstoffexports – vor allem aus Öl und Gas – in einen Staatsfonds zu investieren. Der Marktwert beträgt 10,9 Billionen Kronen, also etwa 1,03 Billionen €. Pro Kopf der Norweger sind das 193.000 €, die sich da angesammelt haben. Nur zum Vergleich: Das deutsche Durchschnittsvermögen beträgt 83.000 €.
Die Merkelregierung hat es versäumt etwas ähnliches auf die Beine zu stellen. Man klebt immer noch am sozialdemokratischen Riesterkäse, der auf dem Kauf von zinsschwachen Staatsanleihen beruht, extrem ertragsschwach und verwaltungsintensiv ist.
Interessant ist, wie die Gewichte im norwegischen Staatsfonds regional verteilt sind. Die großen Firmen agieren heutzutage weltweit, insofern ist der Ort des Hauptsitzes oder der Börsenlistung oft irreführend. Apple, Nestlé oder VW wird eben weltweit verkauft. Mir ist aufgefallen, daß insbesondere russische Unternehmen in London gehandelt werden. Insofern muß man davon ausgehen, daß viele Aktivitäten gerade in Schwellenländern über die großen Börsenplätze abgerechnet werden und das Bild insofern schief ist.
Wenn man die Portfolios von Warren Buffet oder Soros György ansieht, fällt deren totale Amerikalastigkeit auf. Selbst im hochgelobten MSCI World stecken über 66 % des Börsenwerts in US-Aktien. Der norwegische Fond ist regional deutlich ausgeglichener:
Vereinigte Staaten: 41,6 %, Japan 9 %, Vereinigtes Königreich 7 %, Deutschland 5,6 %, Frankreich 5,5 %, China und Hong Kong 4,4 %, Schweiz 3,7 %, Kanada 2,5 %, Australien 2,1 %, 1,8 % Südkorea, je 1,7 % Niederlande und Schweden, 1,6 % Spanien, 1 % Indien.
Was auch auffällt: die fünf Großen: Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft und Facebook sind nicht über- sondern leicht untergewichtet. Dasselbe trifft auch auf Tesla zu. Die Norweger machen übrigens einen großen Bogen um Tabaksaktien. Das ist mir aufgefallen.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Denken fängt mit Vergleichen an.
Als Monarch würde ich solche Zwangsabgaben verbieten. Gebt den Leuten ihr verdientes Geld und laßt sie selber kümmern: Bildung / medizinische Versorgung / Alterssicherung würden deutlich besser und billiger. Und wer dann noch gerne Gender studieren möchte: Bitte sehr, kostet sounsoviel p.a. Und wer gerne Krieg führen möchte irgendwo, darf öffentlich dartun, was das jeden einzelnen Bürger kostet p.a. – womit seine Politkarriere beendet wäre und so weiter.
In Lettland gibt es bereits eine Söldnerarmee, alles privat. Weiss gar nicht, was die jetzt gegen Lukaschenkos Migrantenwaffe tun – vielleicht lassen sie auch alle durch, ist billiger.
Der norwegische Staatsfonds hat mW ziemlich „grüne“ Vorschriften, wo investiert werden darf und wo nicht. Darum auch kein Tabak.
Das Problem am anderen Ende, wie kriegt man wieder eine Wirtschaft hin, in der es Wirtschaftschancen auch für Kleine und Mittlere gibt, wird durch einen Staatsfonds nicht gelöst.