Der Außenhandel im Mai 2021
Im Mai lagen die Exportzahlen nominal unter den Vorkóronavergleichswerten, die Importzahlen bewegten sich leicht darüber. Wir müssen bei der Auswertung berücksichtigen, daß die Importpreise gegenüber dem Vorjahr um rund 10 % zugelegt haben. Die Exportpreise stiegen um rund 3 %. Daraus kann man ableiten, daß der Außenhandel insgesamt preisbereinigt etwa 7 % unter Vorkóronaniveau lag.
Diese Erkenntnis paßt beispielsweise mit dem menschgemachten Fehlstart der Automobilindustrie nach der Kóronakrise zusammen, über den PB monatlich berichtet. Eine instabil gewordene Zulieferei, knappe und teure Transportkapazitäten kommen hinzu.
Da die Importpreise schneller steigen als die Exportpreise wird das Plus in der Außenhandelbilanz kleiner. Wir sollten in den Folgemonaten beobachten, ob das ein stabiler Trend wird.
Exporte Mai 2021
109,4 Milliarden Euro
+36,4 % zum Vorjahresmonat, -4,2 % gegenüber Mai 2019
Importe, Mai 2021
97,1 Milliarden Euro
+32,6 % zum Vorjahresmonat, +3,9 % gegenüber Mai 2019
Außenhandelsbilanz, Mai 2021
12,3 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte April 2021
111,8 Milliarden Euro
+47,7 % zum Vorjahresmonat, +1,9 % gegenüber April 2019
Importe, April 2021
96,3 Milliarden Euro
+33,2 % zum Vorjahresmonat, +5,0 % gegenüber April 2019
Außenhandelsbilanz, April 2021
15,9 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte März 2021
126,5 Milliarden Euro
+16,1 % zum Vorjahresmonat, +6,9 % gegenüber März 2019
Importe, März 2021
105,9 Milliarden Euro
+15,5 % zum Vorjahresmonat, +10,8 % über März 2019
Außenhandelsbilanz, März 2021
14,3 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Februar 2021
107,8 Milliarden Euro
– 1,2 % zum Vorjahresmonat
Importe, Februar 2021
89,7 Milliarden Euro
+ 0,9 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Februar 2021
19,1 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Januar 2021
98,1 Milliarden Euro
– 8,0 % zum Vorjahresmonat
Importe, Januar 2021
83,8 Milliarden Euro
– 9,8 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Januar 2021
22,2 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Dezember 2020
100,7 Milliarden Euro
+ 2,7 % zum Vorjahresmonat
Importe, Dezember 2020
85,9 Milliarden Euro
+3,5 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Dezember 2020
16,1 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, November 2020
111,7 Milliarden Euro
– 1,3 % zum Vorjahresmonat
Importe, November 2020
94,6 Milliarden Euro
-0,1 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, November 2020
16,4 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Oktober 2020
112,0 Milliarden Euro
– 6,5 % zum Vorjahresmonat
Importe, Oktober 2020
92,7 Milliarden Euro
– 5,9 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Oktober 2020
18,2 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, September 2020
109,8 Milliarden Euro
– 3,8 % zum Vorjahresmonat
Importe, September 2020
89,0 Milliarden Euro
– 4,3 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, September 2020
17,8 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, August 2020
91,2 Milliarden Euro
-10,2 % zum Vorjahresmonat
Importe, August 2020
78,5 Milliarden Euro
-7,9 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, August 2020
15,7 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Juli 2020
102,3 Milliarden Euro
-11,0 % zum Vorjahresmonat
Importe, Juli 2020
83,1 Milliarden Euro
-11,3 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Juli 2020
18,0 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Juni 2020
96,1 Milliarden Euro
-9,4 % zum Vorjahresmonat
Importe, Juni 2020
80,5 Milliarden Euro
-10,0 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Juni 2020
14,5 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Mai 2020
80,3 Milliarden Euro
-29,7 % zum Vorjahresmonat
Importe, Mai 2020
73,2 Milliarden Euro
-21,7 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Mai 2020
7,6 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, April 2020
75,7 Milliarden Euro
-31,1 % zum Vorjahresmonat
Importe, April 2020
72,2 Milliarden Euro
-21,6 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, April 2020
3,2 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
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Maizahlen im Vergleich zum Mai 2019 (vor Kórona):
Handel mit dem Vereinigten Königreich: Export 5,0 Mrd. € (6,5 Mrd. €), Import 2,7 Mrd. € (2,7 Mrd. €).
Handel mit China: Export 8,4 Mrd. € (8,2 Mrd. €), Import 10,3 Mrd. € (8,5 Mrd. €).
Handel mit den USA: Export 9,1 Mrd. € (10,1 Mrd. €), Import 5,9 Mrd. € (6,0 Mrd. €).
Handel mit der Eurozone: Export 41,9 Mrd. € (42,3 Mrd. €), Import 36,4 Mrd. € (35,8 Mrd. €).
Handel mit anderen EU-Staaten: Export 18,7 Milliarden Euro (17,3 Mrd. €), Import 16,5 Milliarden Euro (15,7 Mrd. €).
Wie PB richtig vorausgesagt hatte, hat der Brexit Deutschland entgegen aller Propaganda mehr geschadet, als dem Königreich. China ist Profiteur von Kórona. Die deutschen Exporte in die USA sind deutlich reduziert, obwohl nun ein den deutschen Mainstreammedien genehmer Präsident in Washington regieren darf.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Krieg, Handel und Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen. (Geheimrath v. Goethe 1832)
Aquatintaradierung in Sepia von Thomas Lupton nach Claude Lorrain (1600 bis 1682), etwa 1825: Man bekommt diese sehr dekorativen Blätter preisgünstig im ebay.
Das unnatürliche Ungleichgewicht der deutschen Handelsbilanz zu beseitigen war doch immer das Ziel.
Wenn jetzt hier die Inflation scheinbar anzieht, hat das vor allem mit den seit den 1970ern grotesk gestiegenen Löhnen und den ihnen folgenden Preisen zu tun.
Es war doch klar, dass die Auslagen im „Schaufenster des Westens“ (vulgo alte BRD) irgendwann einmal bezahlt werden müssten. Und zwar nicht von den Westalliierten allein, sondern von denen, die damals den Mund am weitesten aufgerissen haben und gegen den Osten am heftigsten mit sich wedeln liessen. Entweder Opfer im Atomkrieg oder eben jetzt blechen bis zum Weissbluten. So war es gedacht, so kommt es nun.
Die einzige Branche mit grotesk gestiegenen Löhnen, die mir spontan einfällt, ist der Profifußball. Ansonsten wird hierzulande seit mindestens 20 Jahren Lohndrückerei praktiziert. Mit grotesk gestiegenen Löhnen wären wir nicht das Schlusslicht bei den durchschnittlichen Pro-Kopf-Vermögen.
Ich sprach vom 1970er-Lohnsprung in der alten BRD.
Die jetzigen Facharbeiter-Rentner im Westen, Jahrgänge 1945-50, aus der gewesenen Ruhrindustrie oder aus Wolfsburg, sind keinesfalls irgendein Schlusslicht.
Ich war lange Mieter in deren Immobilien und kenne die Vermögensverhältnisse recht gut.