Zurück zu Glaubensbekenntnissen und Treueschwüren

Das Bundesbildungsministerium hat gemäß einem Bericht von Tichys Einblick in einer in Auftrag gegebenen „Wertestudie“ sechs Zukunftsszenarien erdacht, die dort von Forschern diskutiert werden. Eines ist das Bonus-System. Dabei geht es darum, daß jeder Mensch einen individuellen sozialen Punktestand bekommt, der etwa bei der Vergabe von Jobs oder Studienplätzen eine entscheidende Rolle spielen soll.

Es handelt sich um einen Rückgriff in die Praktiken des Dritten Reiches und der Zone.  Letztere habe ich selbst noch 36 Jahre lang erlebt. Durch geschicktes Täuschen, Heucheln und Schöntun hatte ich die Punkte für eine technische Ausbildung gesammelt. Was mußte man nicht alles: In der Schule komische Lieder singen, sich die Füße bei Fahnenappellen in den Bauch stehen, zu Pioniernachmittagen gehen, den Lehrern abstrusen Unsinn über den Sozialismus erzählen, den die meisten davon selbst nicht glaubten. In die FDJ, in die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft und in die Gesellschaft für Sport und Technik eintreten, verbunden mit Versammlungen, Beiträgen, Lagern, Jugendweihe, Orientierungsläufen, Luftgewehr- und KK-Schießen. Aufsätze über das Leben von Karl Marx, über die eigene Bestimmung für den Sozialismus, Glaubensbekenntnisse etc. Sand schaufeln beim Studentensommer, Kartoffeleinsätze, Gurken hacken, Äpfel ernten als sozialistische Hilfe.

Eine endlose Kette von Lügen, Verrenkungen und Kompromissen um die EOS zu besuchen, einen Studienplatz zu bekommen, eine Wohnung zu erhalten oder einen Ferienplatz.

Ein Sozialpunktesystem ist die perfekte Lösung, um Wirtschaft und Gesellschaft zu ruinieren. Jeder bläst fast jedem in die Ohren, überall wird emsig an des Kaisers neuen Kleidern gewebt, die Unfähigsten triumphieren und zum Schluß sind die ganzen Aktivistennadeln, Abzeichen, Hakenkreuzbinden, Ehrenurkunden, Treuegelöbnisse, Mitgliedsbücher usw. immer auf dem Müll gelandet.

Mir hätte das Schöntun fast nichts genutzt. Bei der Auswahl der Kandidaten für die Erweiterte Oberschule hatten zwei Früchtchen von Genossen den Vortritt. Sie wurden allerdings in der Nacht vom 5. auf den 6. April 1968 bei einem Einbruch ertappt und ich rückte als Profiteur der Jugendkriminalität nach. Das Werk von General Zufall halt.

Anja Maria-Antonia Karliczek sieht so biedermeierlich aus, sie hat es aber wie man sieht, faustdick hinter den Ohren. Die CDU kommt mit solch geschichtsvergessenem Personal immer schneller auf das Niveau von NSDAP und KPdSU herunter. Kein Quentchen freiheitlichen Denkens mehr. Ich hatte schon in den 90ern einige läßliche Sünden in der Christenunion entdeckt, daß es so dick kommt, konnte ich mir erst einige Jahre nach der Machtergreifung von Dr. Merkel vorstellen.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande.“ (Geh. Rath v. Goethe)