Sie werden platziert
In den 80ern war es in Einrichtungen der Gastronomie üblich, daß der „Verbraucher“ – so die Abqualifizierung von „König Kunde“ durch Renate Künast – von den Kellnern angewiesen wurde diese und jene Tische zu besetzen und andere eben nicht. Das hatte weniger mit dem Schutz vor herumirrenden Bazillen zu tun, sondern mit der Abwehr von zuviel herumirrender Kundschaft. Das Revier durfte nicht zu groß werden, um Kellner und Küche nicht zu überlasten.
Nun gibt es das freundliche Schild am Eingang wieder. Ich habe es am Eingang des Residenzkaffees in Weimar fotografiert. Um das freudlose Panorama zu komplettieren: Der Laden neben dem Kaffee hat dicht gemacht, eine Gaststätte mit Sitzplätzen auf dem Markt um die Ecke auch. DDR 2.0?
Derzeit erinnert vieles an die Regierungszeit von Breschnjeff, Andropoff und Tschernenko. Baustellen leiden unter Materialmangel, die Betriebe beginnen wieder massiv in die Lagerhaltung zu investieren. Gut, vor 40 Jahren mußte man seinen gesamten Jahresbedarf eingelagert haben, außer der Reihe gab es nichts. Soweit sind wir noch nicht wieder. Aber die Tendenz geht schon in die Richtung.
Die kleineren Betriebe wie Hotels, Kneipen, Verkaufseinrichtungen werden eher mit Methoden der Kriegswirtschaft drangsaliert. Auch in den beiden Weltkriegen mußten auf Anweisung staatlicher Stellen viele zumachen. Als der brave Soldat Schwejk nach dem WK I wieder in seinen „Kelch“ ging, stellte er fest, daß alles wie früher sei, nur ein bißchen teurer und schlechter. So ist es nune auch im Residenzkaffee.
Es hat wirklich bessere Zeiten gesehen. In den 80ern war es am Rosenmontag ohne jeglichen Abstand so überfüllt, daß die Getränke von den Gästen durchgereicht werden mußten, während die Kapelle Blamu mit Schongsälliseh die Stimmung anheizte. Die Pützn als Kellnerin kam in keine Richtung mehr durch. Der Bandleader Berndn fährt mittlerweile im Rollstuhl durch die Stadt und guckt in seine Geldkatze, ob es noch für ein Bier reicht. Allgemeiner Niedergang, wohin man blickt.
Aber es gibt nicht nur die kleinen Objekte von Merkels Zerstörungswut. Die Großbetriebe werden in das Korsett von Gender und Klima gepreßt. Ihre Entscheidungsautonomie schwindet. Nicht mehr der Kundenwunsch, sondern der Führerbefehl ist wieder der Maßstab des Handelns. Wie in den 30ern bleiben die Konzerne formal noch privat, müssen aber die Vorgaben des Vierjahrplans bis 2025 erfüllen.
Ich habe es nur skizzenhaft angerissen. Wir befinden uns in einer Retrophase mit ökonomischen Versatzstücken der Kriegswirtschaft, des Nationalsozialismus und des Spätstalinismus. Dr. Habeck und Dr. Merkel wähnen sich auf dem Weg in die lichte Zukunft, in Wirklichkeit wecken sie die Geister finsterer Sozialismusperioden. Das fatale 20. Jahrhundert läßt grüßen.
Grüße auch an den Inlandsgeheimdienst. Wenn ihr den Reitschuster abschaltet, wird die Bundestagswahl ungültig sein, dann bekommt ihr ein Riesenproblem wie 89.
Sehe ich 100 pro genau so.
Diktatur kriegt man aber nicht mit Demokratie weg.
Krieg, Bankrott oder Putsch sind die möglichen Alternativen dazu – alle nicht besonders begeisternd.
Was soll’s – ein Ende mit Schrecken ist allemal besser.
Ziviler Ungehorsam und umfassende Information tun’s aber auch.
Die Baerbocksche hat fertig.
Und das nicht wegen Tagesschau oder Spiegel.
Ja es ist wieder so wie unter seligen Diktaturen. Aber es war ja schon vor 30 Jahren absehbar, wohin die Wiedervereinigung abzielte. Allein die Kumpanei der West- mit den Ostbonzen, das Zuschieben von Posten und Pfründen, die Übernahme der Repressionen gegenüber der Bevölkerung, die Enteignungs- und Plünderungsorgien von den jetzt vereinigten Funktionärskasten. Bis zu der Entmündigung des Volkes und dessen Drangsalierung bis zum heutigen Tage. Es geht unaufhaltsam den Berg hinab. Deutschland ist heute nur noch wie jede andere Bananenrepublik in Afrika oder Lateinamerika. Schauen wir mal wie es weiter geht. Aber bestimmt nicht mehr freiheitlich -demokratisch.
Mit freundlichen Sieg-Front
Schwejk sagte bei seiner Rückkehr zudem: „Und der Herr Spitzel ist auch noch da.“ Muss allerdings sagen, dass ich die Stelle in meinem Exemplar (Bertelsmann, 1961) nicht finde. Vielleicht habe ich auch nur die Verfilmung mit Heinz Rühmann in Erinnerung.
Ausser dem stehenden Spruch „Nach dem Krieg um halb sechs im Kelch“ gibt es nach meiner Erinnerung kein solches oder anderes Ende (Hasek starb waehrend des Scheibens des Buches).
So liest es sich auch bei kindle (Gesamtausgabe des Originalmanuskriptes).
Möglicherweise war der Ausspruch in der östereichischen Version nicht vorhanden, aber in der deutschen Version durchaus treffend und am Platze. Denn ohne Spitzel und Blockwarte geht es nun mal in Deutschland nicht.
Immer wieder erstaunlich, wie sich das K.u.K.-Gehabe und das Hessling’sche Deutschtum über Generationen und verschiedenste Staatsformen hält.
Nachdem mein Grossvater mit Hasek im selben Regiment gedient hat (k.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von Czibulka“ Nr. 91), stimme ich aufgrund genetischer Verstrickung dem Gesagten vollumfänglich zu. Ich wollte immer so gern Diederich heissen…
Lagerhaltung? Das gibt ein böses Erwachen, denn aufgrund eines Tricks von spätestens Herrn Waigel werden Lagerbestände nicht behandelt wie Anlagevermögen sondern wie Kredite und sind folglich jährlich zu bewerten, dem Gewinn zuzuschlagen und zu besteuern.
Das ganze Just-in-Time-Gedöns (Kampfbegriff der Linksblase „Lagerhaltung auf der Autobahn“) haben die Unternehmen nicht freiwillig eingeführt, sondern genau deswegen.
Dann wird alles noch teurer, aber Steuern und Abgaben werden eigentlich nicht der Inflation zugerechnet: Win-Win!
In der DDR wurde übrigens noch plaziert (vom griechischen placere), heute platzt man eher.
Spaß beiseite und was ganz anderes, für mich rätselhaftes: Vermutlich lesen auch andere den Danisch. Ich schätzte bisher seine sachlich / nüchterne und kritische Art (insbesondere gegen die Medien), seine Suche nach eigenen Erklärungen. Jetzt aber jagte er seiner Impfung nach und erzählt uns anschließend ironisch, daß er keinen Magnetismus festgestellt habe. Uff! Meine freundliche Deutung: Er ist auch nur ein Mensch, kann sich nicht um alles kümmern. Oder?
> Danisch
Lese ihn schon laenger und schreibe ihm mitunter auch etwas dazu. Er hat aber stark nachgelassen. Wenn er einen guten Tag hat – und frueher hatte er die relativ regelmaessig – ist er analytisch ziemlich stark. Das ist aber bedeutend flacher geworden.
Bei Covid verstehe ich seine beharrliche Weigerung sich _thematisch_ mit dem Thema auseinanderzusetzen ueberhaupt nicht. Er stellt da immer vor, kein Biologe etc. zu sein. Was ihn aber bei bei anderen ihm erst einmal sachfremden „weichen Wissenschaften“ oder Juristerei nicht hindert ununterbrochen Rundumschlaege weit ueber das Gebotene hinaus auszuteilen.
Und das kann er ja auch nach seinem vorgeblichen Prinzip sich inhaltlich einzuarbeiten (voellig richtig!) ja auch tun (wenn er mit Kritik besser umgehen koennte auch ueber die genannten Straenge schlagend. Aber OK: Wir sind alle nicht vollkommen).
Nur kann er es dann bei Thema C genauso, dort verweigert er aber aus unerfindlichen Gruenden jeden auch nur rudimentaeren Ansatz dazu. Ganz seltsam gerade dann, offensichtlichen Pseudomuell herauszuziehen, um irgendeine hinkende Ironie zu erzeugen. Da bietet Covid doch inhaltlich ganz andere Schwergewichte an Gegenargumenten.
„Das ist aber bedeutend flacher geworden.“ Stimmt, heute wieder erlebt anhand seiner Westfalen – Späßchen. Vielleicht macht Erfolg mit der Zeit besoffen? Wünschen wir ihm Gesundheit.
Beim C-Thema braucht man sich garnicht mehr fachlich einzuarbeiten (was jedoch spannend ist), dazu gibt es inzwischen genügend amtliche Mitteilungen, sogar von Herstellern. Oder ganz schlicht: Wo liegen die Toten auf den Straßen?
Der Danisch macht sich mit seinen Lieblingsthemen bereits genug Feinde und ich denke, daß er bezüglich Impfung niemanden beeinflussen will. Da gibt es genügend andere Quellen, um sich eine Meinung zu bilden. Ich könnte mir aber vorstellen, daß die Firma Südmilch zu ihm gesagt hat „paß auf, Du hältst Dich da raus und vermasselst den Pharmariesen nicht das Geschäft, dafür lassen wir Dich wegen Deiner Politiker- und Medienbeschimpfung in Ruhe. Ob er nun tatsächlich geimpft ist, weiß nur er allein. Privates muß privat bleiben
> Privates muß privat bleiben
Keine Ahnung, was die suada soll. Seine Impferei macht er selbst oeffentlich, also wird er darauf angesprochen.
>plaziert: ist doch eher franzeesch, la place, placer
> Danisch;
Infektionen sind nunmal ein anderes Ding als Promotionen; fast niemand ist ein Impfverweigerer, allerdings wird die Gentherapie verweigert, weil sie noch nicht ein einziges Mal wirklich geholfen hat. Wir hatten letztens so einen Fall, da gab es auf dem Sterbebett die Spritze nach dem Motto: schaden kanns nicht mehr, vielleicht klappt es nun doch endlich einmal.
Rein informationstheoretisch betrachtet sollte D. sich aber interessieren: wir haben in der Molekularbiologie ein Alphabet, wir haben Worte und Sätze, eine Grammatik, es wird etwas verschlüsselt, sogar mehrdimensional – komisch, dass er darauf nicht anspringt.
Soweit mitgelesen, ist Herr Danisch aufgrund einer Vorerkrankung in einer Risikogruppe und hat Angst. Jeder Mensch kippt irgendwann in Irrationale ab. Corona scheint eben sein Punkt zu sein.
Da kommt man sich ja vor wie ein Auto, das in der Hotelauffahrt vom freundlichen Mitarbeiter entgegengenommen und in der TG abgestellt wird. „Sie werden platziert.“ Behördensprache in einer privaten Einrichtung…