Gastbeitrag von Dieter Böhme: Klimapolitik und Propaganda

Fortsetzung des Eintrags vom 21.05.2021: Der Mißbrauch der Wissenschaft

Fortsetzung des Eintrags vom 27.05.2021: Klimawandel und Klimanotstand

Petitionen gegen den Klima-Notstand

Wenn weltweit 400 Medien eine Allianz des Schweigens (Omerta), bilden, haben die Menschen wenig Möglichkeiten, sich einen realen Überblick zur Klima-Debatte zu verschaffen. Seit vielen Jahren gibt es Petitionen von fast 40.000 Wissenschaftlern, die allesamt mit Namen und Qualifikation genannt sind. Jedoch wird dies durch die Leit-Medien nicht verbreitet.

Blogs der Klima-Realisten (Eigenbezeichnung)

In England hat sich die „Global Warming Policy Foundation“ gebildet. Ihr gehören KlimaWissenschaftler, wie Prof. Richard Lindzen an. Prof. Ole Humlum gibt jährlich einen WeltKlima-Bericht „State oft the Climate“ heraus. Er beschränkt sich auf die Präsentation von Daten und Trends und beschreibt was ist. So können andere Wissenschaftler diese aufbereiteten Daten nutzen. Auch für Interessierte ist dies eine wahre Fundgrube. Wie ist der Temperaturgang der Atmosphäre über Land und über der See. Wie jener der Stratosphäre? War der letzte Hurrikan wirklich der Stärkste? Wie ist der Trend der Eisbedeckung der Antarktis? Wie steht es um den Grönland-Gletscher? Wie steigt der Meeresspiegel? All diese Fragen sind mit wenigen Maus-Klicks in gut aufbereiteten Grafiken, natürlich mit QuellenAngabe der Mess-Stationen, sofort ersichtlich. Da braucht man keinen „Wetterfrosch“ der vom heißesten Tag des Jahres redet, um Klima-Alarm zu schlagen, als ob ein Tag relevant für das Klima wäre. Denn dies ist der Durchschnitt von 30 Jahren Wetter.

In den Niederlanden hat sich die CLINTEL-Stiftung gegründet. Motto: „Es gibt keinen Klima-Notstand“ (There is no climate emergency). CLINTEL steht für Climate Intelligence und wurde von emeritus Professor of Geophysics Guus Berkhout und Science Journalist Marcel Crok gegründet. Auch Physik-Nobelpreisträger Ivar Giaever (Norwegen) ist dabei. Auf der Website von CLINTEL sind Artikel und Videos in den Sprachen der beteiligten Länder verfügbar.

In Deutschland berichten und diskutieren Blogs wie „EIKE- Europäisches Institut für Klima und Energie“ und „Kalte Sonne“ zum Thema Klima. Für alle gut verständlich, die Sendung „Klimaschau.tv“ von Dr. habil. Sebastian Lüning (Geologe). Er vergleicht Meldungen aus den Medien mit Studien und der Praxis unter Nennung der Quellen.

Diese Blogs werden im Internet verbal angegriffen. Zur Beurteilung hilft der gesunde Menschenverstand. Wer eine naturwissenschaftliche Ausbildung hat, weiß, dass eine seriöse Kontroverse in Fachartikeln geführt wird und nicht durch Angriffe auf Blogs oder über Wikipedia. Und wer wissen möchte, wie die vorgebliche Zustimmung von 97% der KlimaWissenschaftler zum menschengemachten Klima-Notstand zustande kommt, suche dazu nach Namen und Qualifikation. Es gibt dazu keine Angaben, im Gegensatz zu den Petitionen gegen den Klima-Notstand. Da hierzu über 30.000 Wissenschaftler namentlich genannt sind, müsste es bei 97% Zustimmung ca. 970.000 Klima-Wissenschaftler geben, die vom KlimaNotstand überzeugt sind? Diesen offensichtlichen Widerspruch bemerkt man aber nur, wenn man weiß, dass es über 30.000 kritische Wissenschaftler als Petenten gibt. Interessierte mögen zur „Cook-Studie“, dem „Climategate“ Skandal sowie der Debatte um die „Hockey Stick Kurve“ von Michael E. Mann recherchieren. Dies füllt dann einen Krimi.

Klimapolitik verteilt das Weltvermögen neu

Prof. Ottmar Edenhofer, Vize-Chef des PIK, und bis 2015 Vize-Chef des IPCC, gab der NZZ 2011 ein Interview in dem er erklärte: „Klimapolitik verteilt das Weltvermögen neu“ Zitat: „Zunächst mal haben wir Industrieländer die Atmosphäre der Weltgemeinschaft quasi enteignet. Aber man muss klar sagen: man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist.“

Fazit: Die Menschen in den Industrieländern haben sich durch ihre Lebensweise schuldig gemacht. Das Wohl der Welt erfordert nun die Umverteilung von deren Vermögen. Viele glauben dies nicht, weil sie glauben, Dinge seien deshalb nicht möglich, weil sie selbst nicht daran glauben. Dies nennt man kognitive Dissonanz. Schüler, die hüpfend für die Umwelt auf der Straße demonstriert haben, werden wohl später begreifen, dass „Klimapolitik nichts mit Umweltpolitik“ zu tun hat, sondern ihr Vermögen, das sie noch erarbeiten müssen, in der Welt umverteilt. Immerhin stand es in der NZZ. China wird dank neuer Kohle- und Kernkraftwerke einen gewissen Vorteil haben. Die Chinesen haben auch ein Spottwort für uns, „Baizou“. Was sinngemäß heißt „naive westliche Person, der es darum geht, ihr eigenes Gefühl der moralischen Überlegenheit zu befriedigen“. Es ist nicht damit zu rechnen, dass man sich in China schuldig fühlen wird. Es gibt dort auch kein FFF, und niemand will sein hart erarbeitetes Vermögen in der Welt verteilen.

Industriestaaten kollabieren – um die Welt zu retten

Der polnische Klima-Forscher Dr. Zbigniew Jaworowski war ein Mann der Tat. Auf dem u.g. Foto ist sein Zelt auf einem Gletscher in Nepal zu sehen. Gletscher sind wie Tagebücher von Geologie und Klima. Jeder große Vulkan-Ausbruch hinterließ Asche, die als Schicht vom Schnee begraben wurde, und heute per chemischer Analysen (Elemente und Isotope) als „Fingerabdruck“ einem bestimmten Vulkan-Ausbruch zugeordnet werden kann. Auch Luftbläschen werden im Eis eingeschlossen, und somit auch CO2. Mittels Eis-Bohrkernen kann man die geologische Vergangenheit rekonstruieren. Eine der bekanntesten Stationen ist die russische „Vostok Sation“ in der Antarktis auf dem Eispanzer über dem Festland auf 3.488 m über dem Meeresspiegel und bei fast – 90 C. Das Eis ist also sehr dick und ermöglicht durch Eis-Bohrkerne einen weiten Blick in die Vergangenheit. Die Antarktis ist sein 35 Mio. Jahren wieder vereist (Eiszeitalter des Pleistozän) und die Arktis seit 2,6 Mio. Jahren (heutiges Eiszeitalter des Quartär), davor waren sie eisfrei, wie auch die längste Zeit der Erdgeschichte.

In seinem Fachartikel „CO2: The Greatest Scientific Scandal of Our Time” (CO2: Der größte Wissenschafts-Skandal unserer Zeit) beschreibt er folgende Dinge. a) Die Schwierigkeiten und systematischen Messfehler, den CO2-Gehalt in Eis-Bohrkernen zu bestimmen. b) Bemühungen des IPCC daraus eine möglichst große „Klima-Sensitivität“ (Einfluss auf die Temperatur bei Verdoppelung von CO2 in der Atmosphäre) abzuleiten, obwohl chemische Analysen der Luft (Beck) dem widersprechen. Und c) die politische Agenda des IPCC, deren Vertreter offen sagten, dass Staatsverträge zur „Globalen Erderwärmung“ notwendig seien, auch wenn deren Thesen keine wissenschaftliche Evidenz hätten. Der Artikel von Dr. Jaworowski ist eine wahre „Fundgrube“, sowohl in Bezug auf die Analysen (inkl. Probennahme) an Eis-Bohrkernen, als auch in Bezug auf die politische Agenda des UN-IPCC.

Der leider verstorbene Dr. Zbigniew Jaworowski beschreibt in seinem Artikel, wie 40.000 Politiker und Journalisten zu Klima-Konferenzen reisen, und wie ihnen die Zusammenfassung für Politiker (Summary for Policymakers) präsentiert wird, während die ausführlichen Sachstand-Berichte (AR-Assessment Report) erst Monate später erscheinen. Dann aber haben Journalisten diverse Katastrophen bereits verkündet haben. Doch welcher Politiker oder Journalist liest im Nachhinein einen 500-seitigen AR, um sich zu korrigieren? Dr. Jaworowski zitiert führende Vertreter des IPCC (und damit der UN) und Politiker, welche die CO2-Agenda der Klima-Konferenzen vorantrieben. Alle Zitate sind (in Englisch) durch Quellen belegt.

Als ich bei einem meiner Klima-Vorträge Maurice Strong zitierte, stimmten dessen Aussage junge Leute (offensichtlich Studenten aus Jena) begeistert zu. Was mich entsetzte, die Industrie- Staaten zu kollabieren, um (vorgeblich) die Welt zu retten, entsetzte die Studenten keineswegs. Offenbar hat irgendetwas sie kollektiv zu der Erkenntnis befördert, wir würden auf zu großem Fuß (Carbon-Footprint) leben, und Menschen seien Störenfriede auf Gaia, der Mutter Erde. Und zur Rettung der Welt seien Windräder und Solar-Anlagen unumgänglich. Alle Argumente, die sie vortrugen, waren rein emotional. Eine Debatte auf Basis von Physik und Technik war unmöglich, weil es unmöglich ist, mit Menschen rational zu diskutieren, die von einer Idee (Ideologie) beseelt sind. Der Idee, dass es gerade Ihnen obliegt, die Welt zu retten. Da sind kritische „alte weiße Männer“, wie Dipl. Ing. oder Physiker äußerst störend. Offenbar studiert man heute irgendwie anders, als einst? Nur so lässt sich das post-faktischen Zeitalter erklären, in dem Schüler, Studenten und Politiker, die aufgrund ihrer nicht vorhandenen naturwissenschaftlichen Ausbildung mit Leidenschaft über naturwissenschaftliche Sachverhalte reden, die sie gar nicht verstehen können. Noch mehr verwundert mich, dass Eltern, Lehrer und Professoren, die wissen, dass ihren Schützlingen dazu die Grundlagen fehlen, diese ermuntern, Forderungen zu stellen, deren Konsequenzen sie nicht überblicken können. Alles wird mit dem „Klima-Killer CO2“ begründet. Erinnert sich noch jemand daran, das CO2 das Lebens-Gas zur Photosynthese ist, ohne das ein Leben auf der Erde nicht möglich ist? Ist dies mittlerweile vergessen oder ist das unbedeutend?

Kanzlerin Merkel zur Konferenz des Weltwirtschafts-Forum WEF Davos

Der Chef des WEF ist Prof. Klaus Schwab, ein alter Bekannter von Dr. Angela Merkel. Beim WEF gibt es ein Kader-Programm für junge globale Führer der Welt, „Young Global Leader“ (YGL) genannt. Dies umfasst eine 5-jährige Ausbildung, anschließend werden die Kader über die Medien (die den Milliardären des WEF gehören) der Öffentlichkeit für anstehende Wahlen präsentiert. Dies ist Repräsentative Demokratie. Angela Merkel war 1992 im YGL-Programm. Staaten- und EU-Lenker wie Macron, Baroso usw. haben die Kader-Schmiede des WEF absolviert, ebenso wie Jens Spahn und Annalena Baerbock.

Im Jahre 2020 ging es beim WEF um „Klimaschutz“ und die „Große Transformationen“. Kanzlerin Angela Merkel sagte zum Klimaschutz „Die Welt muss gemeinsam handeln, jedes Land muss einen Beitrag leisten.“ Und „Europa muss bis 2050 klimaneutral sein“. Es sei eine (Zitat) „Große Transformation von gigantischem historischem Ausmaß nötig. Die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns im Industriezeitalter angewöhnt haben, ist in den nächsten 30 Jahren zu verlassen.“ Unbekannt ist, wie viele TV-Zuschauer diesen Satz vom gigantischen historischen Ausmaß nicht nur gehört, sondern auch verstanden haben?

Das Berater-Gremium von Kanzlerin Merkel mit dem Namen „Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung zu Umweltveränderungen (WGBU)“, unter Leitung von Prof. H.-J. Schellnhuber (PIK), propagierte die „Große Transformation“ als „Gesellschaftsvertrag“, obwohl dieser Vertrag nie in der Gesellschaft diskutiert und mit ihr geschlossen wurde. Im ersten Entwurf des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) stand dazu noch „Kulturrevolution“. Die Schrecken von „Kulturrevolution und Großem Sprung“ in China mit wirtschaftlichem Niedergang, brutaler Vernichtung der bürgerlichen Intelligenz, Hungersnöten und Hundert Millionen Toten waren wohl doch keine attraktive Überschrift? So wurde aus der „Kulturrevolution“ in neuer Verpackung die „Großen Transformation.“ Der Inhalt blieb. Ein Totalitarismus-Forscher fragte im Focus: „Auf direktem Weg in die Klimadiktatur“?

Moderner Ablasshandel?

Fragen über Fragen: Was ist die Wunsch-Temperatur an welchem Ort der Erde? Kann man diese durch CO2 einstellen? Warum nicht durch Wasserdampf (H2O), dessen IR-Absorption und Konzentration in der Atmosphäre viel höher ist als die von CO2? Spielen Wolken eine Rolle? Wie werden sie gebildet? Gab es Klimawandel, als es noch keine Menschen gab? Gab es solchen Klimawandel wie heute? Gab es solchen Meeresspiegel-Anstieg wie heute? Schwankten die Temperaturen in der Erdgeschichte? War dies abhängig vom CO2? In der Sahara gibt es Felszeichnung von Antilopen, welche Temperaturen herrschten, als diese entstanden? Im Mittelalter wurde in England Weinbau betrieben, war es dort nicht wärmer als heute? Was konnte man erwarten, als die „Kleine Eiszeit“ ca. 1850 zu Ende ging, sollte es noch kälter werden oder wieder wärmer? In der vorindustriellen Zeit herrschten Kälte und Hungersnöte, soll dies unser Ziel sein?

Fragen über Fragen. Wer diese stellt, gilt schnell als „Klima-Leugner“, obwohl nicht infrage gestellt wird, dass es Klima gibt. Oder als Klimawandel-Leugner“, obwohl nicht infrage gestellt wird, dass es Klimawandel immer gab. Leugner kommt von Lügen, also der Negierung einer Wahrheit. Thesen infrage zu stellen ist keine Lüge, sondern Aufgabe von Wissenschaft. Der Begriff „Klima-Leugner“ ist ein sicheres Indiz für Dogmen, die nicht hinterfragt werden dürfen. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich davon beeindrucken lassen. Könnte man nicht auch fragen, ob sich mit der Angst der Leute gutes Geld verdienen lässt?

Dies tut es. Al Gore, gescheiterter Präsidentschafts-Kandidat und kein Klima-Forscher, verkündete vor 15 Jahren, dass nur noch 10 Jahre bleiben, um die Welt vor der KlimaKatastrophe zu retten. Weil es danach keine Umkehr mehr gäbe, der „point of no return“ sei dann (also vor 5 Jahren) überschritten. Al Gore produzierte einen Film mit dem Titel „An Inconvenient Truth“ (Eine unbequemen Wahrheit). Und brachte es dank seines Gespürs für den CO2-Zerifikate-Handel zum Milliardär. Dabei nahm er es in seinem Film mit den Fakten nicht so genau, schrieb die NZZ. Dennoch wurde sein Film auch Schülern gezeigt, und in England mit einem Kommentar versehen, da man darin neun signifikante wissenschaftliche Fehler festgestellt hatte. So war ein NASA-Foto derart manipuliert, dass Hurrikans entgegen ihrer von der Physik durch die Corioliskraft vorgegebenen Richtung rotierten. Und selbst am Äquator gab es Hurrikans, wo es gar keine geben kann. Die Hurrikans wurden anstelle von Wolken in das Foto drapiert, was die Szenerie bedrohlicher erscheinen lässt. Es hätte womöglich jemand auf die Idee kommen können, dass Wolken etwas mit dem Klima zu tun haben könnten, merkte Prof. William Happer bei einem KlimaVortrag schmunzelnd an.

„Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda“

Diese These vertrat bereits 1998 Nigel Calder, BBC-Journalist und Herausgeber des „New Scientist“, gegenüber dem Journalisten Günter Ederer: „Alle Parteien der Industriestaaten, ob rechts oder links, werden die CO2- Erderwärmungs-Theorie übernehmen. Dies ist eine einmalige Chance, die Luft zum Atmen zu besteuern. Weil sie damit angeblich die Welt vor dem Hitzetod bewahren, erhalten die Politiker dafür auch noch Beifall. Keine Partei wird dieser Versuchung widerstehen.“

Noch im Jahr 2011 zitierte dies DIE WELT und titelte: „Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda“. Heute sucht man solche Aussagen in den Leit-Medien vergebens. Entlarvt sich nicht der „Klimaschutz“ durch seine Doppel-Standards zur Senkung bzw. Nicht-Senkung von CO2-Emissionen in Deutschland und China als gigantischer Ablasshandel von historischem Ausmaß? Beherrscht nicht seit jeher die Angst vor dem Fegefeuer und der „Selbstverbrennung“ (Schellnhuber) das Denken der Menschen? Steht uns der gigantische Knall einer Kulturrevolution von historischem Ausmaß bevor, der das Industriezeitalter beenden wird? Ist unsere Zukunft nach der historisch einmaligen Abschaffung des Industriezeitalters dann das goldene post-industrielle Zeitalter mit Klimaschutz, E-Mobilität und Wasserstoff-Technologie? Die Physik betrachtet bei solchen Fragen grundlegende Faktoren, wie Energiedichte, Leistungsdichte, Wirkungsgrad und Energie-Erntefaktoren.

Der spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Ablasshandel

Im späten Mittelater und in der frühen Neuzeit wurde ein Ablasshandel von gigantischem und historischem Ausmaß durch Drohung mit dem Fegefeuer in der Hölle betrieben. Nur nach Zahlung eines Obolus gab es ein Entkommen. Dies lief gut, bis ein Mann namens Martin Luther auftauchte. Heute würde man ihn wohl als Querdenker beobachten? Damals fand er Zuflucht vor den Häschern des Papstes auf der Wartburg. Dort konnte er die Bibel übersetzten, so dass auch die einfachen Menschen die Worte Gottes verstehen konnten, ohne DIE Wissenschaftler, die damals Pfaffen waren. Heute gilt dies als Populismus. Daher wohl seine Mahnung „Pfaffen sollen beten und nicht Politik machen“. Nur hält sich heute kaum noch einer daran. Nach 500 Jahren wurde der Querdenker Martin Luther nun kürzlich geehrt.

Fragen über Fragen: Man sagt, Geschichte wiederhole sich nicht. Oder wiederholt sie sich in anderem Gewand? Sind Menschen heute klüger als im Mittelalter, weil sie Autos fahren und Smartphones benutzen? Sind damit blinde Gläubigkeit an Autoritäten und infantile Naivität des Mittelalters überwunden? Im Mittelalter wurden die Dogmen im Vatikan gemacht. Wie ist das heute? Oder gibt es keine Dogmen mehr, weil es heute DIE Wissenschaft gibt?

Natürliche CO2-Emissionen

Die natürlichen CO2-Emissionen von ca. 750 Gt/a sind „der Atem unserer Erde“, verursacht durch Vulkanismus und Verwitterung, ohne die es kein Leben auf der Erde gäbe. Laut PCC waren vor einigen Jahren ca. 3% aller CO2-Emissionen vom Menschen verursacht (anthropogen), und 97% natürlichen Ursprunges. Bei gestiegenen anthropogenen Emissionen mag das Verhältnis nun 4% zu 96% natürlich sein. Der Anteil von Deutschland an den weltweiten anthropogenen Emissionen ist ca. 2%, und in Relation zu den GesamtEmissionen ca. 0,08%. Die gesamten Emissionen von Deutschland liegen unterhalb der Schwankungen allein von China, und unterhalb der Schwankungen natürlicher Emissionen. Diese Zahlen sollen eine Abschätzung der Größenordnungen ermöglichen. Zwei Beispiele mögen zeigen, mit welchen Unsicherheiten die Werte zu CO2-Emissionen und CO2-Senken behaftet sind. Es gibt allein fast 3,5 Mio. Vulkane am Meeresboden. Es ist nicht zu vermuten,dass sich an jedem eine Messsonde befindet.

Wie schwierig eine Bilanz ist, zeigt auch folgende Begebenheit. Den Umstand, dass viel CO2 durch die „CO2-Senke der Vegetation“ gebunden wird, hatte man unterschätzt. Die NASA zeigte Fotos einer zunehmend grüner werdenden Erde. Erst dadurch wurde dem IPCC offenbar, dass man das gestiegene Pflanzenwachstum als CO2-Senke übersehen hatten. Und so wurde die Menge an CO2, welche die Menschheit vorgeblich noch in die Atmosphäre emittieren darf, überraschend auf 1.000 Gt verdoppelt. Einfach über Nacht und mit der Begründung des IPCC (Zitat): „Unsere früheren Modelle sind an einer entscheidenden Stelle zu empfindlich. Die Simulationen geben zwar korrekt wieder, wie eine erhöhte C02-Konzentration in der Atmosphäre zu dem entsprechenden Temperaturanstieg führt. Das Problem ist nur: Weitere Emissionen führen zu einer geringeren C02-Konzentration in der Luft als vermutet. Offenbar verbleibt ein kleinerer Teil der Treibhausgase in der Atmosphäre, weil Wälder und Ozeane mehr davon schlucken als gedacht.“ Oder anders ausgedrückt: In den früheren Simulationen erzeugten die angenommenen Emissionen eine stärkere Erwärmung als in der Wirklichkeit. Wer zu früh darauf hinwies, und nicht beim IPCC war, wurde „Klima-Leugner“ genannt.