Anlegen in der Inflation
In Amerika wird im Mittsommer mit 7 bis 8 % Inflation gerechnet. Über die Spirenzchen wie man die mißt, lasse ich mich mal nicht aus. Da Deutschland weltweit übliche Rohstoffpreise von Weizen bis Eisenerz zahlen muß, wird auch hier ein Preisschub ankommen. Dazu kommt ab Juli der Basiseffekt, weil die Umsatzsteuer ein Jahr zuvor abgesenkt worden war.
Viele Mitbewohner des besten Deutschlands aller Zeiten werden es verabsäumen ihre Spareinlagen zu sichern und hinterher werden sie dann böse sein. Aber man hat auch eine Verantwortung gegen sich selber, man kann nicht alles auf andere abschieben. Heute werfe ich mal einen Blick insbesondere auf die Inflation von 1970 bis 1982, um in Erinnerung zu rufen, was sich damals bewährt hat, und was nicht.
Von 1970 bis 1982 gab es eine ähnliche inflationäre Situation. Die Preissteigerung erreichte 7,1 % in 1973 bzw. 6,3 % 1981. Eine unverzinste Spareinlage hätte von 1970 bis 1982 47,3 % ihres Wertes verloren. Aber es war nicht so tragisch, denn damals gab es noch Zinsen. Die Umlaufrendite – die durchschnittliche Verzinsung von Staatsanleihen – lag immer über der Inflationsrate, so daß es auch in den 70ern und 80ern einen Realzins von über 2 % gab, der allerdings – abgesehen von sog. „Bundesschätzchen“ – steuerpflichtig war. Trotzdem waren die Anleger damals nervös: Betongold, Gold, Silber und Antiquitäten stiegen wegen erhöhter Nachfrage im Preis. Es gab eine Flucht in Sachwerte, weil sie zumindest teilweise die besseren Renditen brachten.
Im Jahr 1970 lag der Goldpreis pro Feinunze bei 37,60 $, 1972 bei 50,20 $ und 1973 bereits bei 102,25 $. 1979 überschritt der Goldpreis erstmals 500 $, 1980 wurde ein Peak mit 850 $ erreicht. Notenbankpräsident Paul Volcker prügelte die Inflation mit bis zu 16 % Leitzins herunter, der Goldpreis sank bis 2000 auf 273,60 $. Seit dem Jahr 2001 entwertete der $ wieder und der Goldkurs beträgt aktuell 1.855 $. So eine Aktion, wie die von Volcker, ist heute undenkbar, weil der Verfall des Papiergelds und die Verschuldung der Staaten zu weit fortgeschritten sind. Man sieht, daß Gold ein langfristiges Investment ist, und daß es mitten in einer Inflation auch mal eine Kerze im Chart geben kann, wie 1980. Gold sollte man immer am Anfang einer Panik kaufen, und nicht am Ende. Ich hatte meine ersten Vreneli am Anfang der Finanzkrise für 700 € die Unze gekauft. Damals dachte ich, daß sie teuer gewesen wären.
Was Aktien betrifft, verweise ich auf meinen Eintrag „Drei Krisen im Rückspiegel„. In der Nemax-, der Lehman- und der Kóronakrise haben sich Bluchips gut gehalten, Rücksetzer wurden schnell ausgeglichen. Ähnlich ist es, wenn man sich den DAX von 1970 bis 1982 ansieht: 1970 (minus 24,9 %), 1973 (minus 20,5 %), 1976 (minus 3,2 %) und 1979 (minus 7,6 %) waren grottenschlechte Börsenjahre, über den Gesamtzeitraum betrachtet gab es dank guter Jahre einen Anstieg von 15,6 %. 1983 bis 1985 nach dem Ende der Inflation folgte ein Dividendenfeuerwerk. Es kommt darauf an, was Anleger so anlegen. Rückblickend bringen nicht die „Zukunftswerte“ den Ertrag, sondern solide Langweiler. Eine zweite Lehre ergibt sich: Renditewerte sind robuster, als Wachstumswerte, die nie schütten.
In den späten 70ern begann auch der Run ins Betongold. Die erzielbaren Renditen bei der Vermietung waren in guten Lagen auch in der Inflationszeit höher, als wenn man in Staatsschulden „investiert“ hätte. Derzeit ist im Unterschied zu den 70ern oder 80ern die Anschaffung von nicht selbst genutzten Immos riskant. Die Regierung macht immer mehr teure Bauvorschriften und hadert mit der Abwälzung der Kosten auf die Mieten. Was auch wieder mal in die Nähe rückt: Die beliebte Zwangshypothek des Staats. 1924 und 1948 waren Immobilien in die Mühlen des Lastenausgleichs gekommen, die Eigentümer mußten Sonderabgaben abstottern. Wenn Grün und Rot an die Macht kommen, droht nicht nur die Hypo, sondern auch wieder mal die Enteignung. Annalena hat sowas in ihrem Wahlprogramm. Sie hat meinen Eintrag „Erinnerungen an das Wohnungsamt“ vermutlich nie gelesen. Oder sie spekuliert darauf, daß sie bevorzugt mit Wohnraum versorgt wird, weil sie in der Partei ist.
In den Siebzigern waren Antiquitäten als Wertanlage sehr begehrt. Parallel zur Inflation hatte sich eine Wohnkultur herausgebildet, die von der Partei als „Nostalgie“ gebrandmarkt wurde, wegen ihrer Retrospektivität als reaktionär und rückschrittlich verachtet. Man stellte sich Zinnkrüge und barocke Kerzenleuchter in die Bude, mit Stichen wurden die Wände behängt, man trank den Egri Bikaver (Bückware) oder den Lindenblättrigen aus Abrißgläsern. Da die guten Antiquitäten von der Kommerziellen Koordinierung alle nach Holland verscherbelt wurden, entstand eine Kleinindustrie, welche ungelenke Fälschungen und Replikate herstellte. Viele Gegenstände erlangten damals Preise, die nie wieder erreicht wurden. Mein Tip: Antike Sachen kaufen, die leicht beweglich sind und einen hohen Materialwert haben. Das sind insbesondere die Silbersachen, die der Don immer anschafft. Sie steigen im Moment gerade wieder im Ansehen, weil der zugrunde liegende Silberpreis stark angezogen hat. Auch hier gilt: Antikes nicht am Ende der Inflation kaufen, sondern am Anfang. Der Vorteil bei dieser Anlageklasse: Sie fliegt unter dem Radar des Finanzamts, falls die Vermögenssteuer kommt.
Das war ein kleiner Ratgeber was zur Wertsicherung günstig ist. Eine Inflation ist immer Mist, es gibt überwiegend Verlierer. Aber die Geschichte zeigt, daß man mit Edelmetallen, Aktien, Antiquitäten und bestimmten Arten von Grundbesitz besser abgeschnitten hat, als mit Versicherungen, Papiergeld oder Vermietimmos. Anlagen sollten liqiude, mobil, gut gestreut und auch auf verschiedene Länder verteilt sein.
In der Lügenpresse las ich gerade vom schmählichen Ende der Riesterrente. Die hat schon fertig bevor es losgeht. Oh je. Das kann ja heiter werden!
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Inflation ist Diebstahl am kleinen Mann.“ (Norbert Blüm)
Man muss sich nun wirklich keine Zukunftsgedanken über ein kleines verblödetes Volk am nortwestlichen Rande von Großchina machen. Das tun andere.
„In 15 Jahren will China das Weltzentrum für Produktion, Transport und Dienstleistungen sein – und die Normen steuern, nach denen die Wirtschaft funktioniert. Predigt der Westen zeitgleich Nullwachstum, endet er als Kolonie.“
https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus231177465/Hightech-aus-Fernost-Peking-setzt-zum-Sprung-an.html
Könnte Dr. Prabel nicht mal was aus der Mao-Bibel zitieren, damit sich die Leser die Umerziehungslager ersparen können. Wenn ich das noch erleben dürfte, wie dann wieder einmal alle von nichts gewußt haben und schon immer den großen Mao bewundert hätten.
Ich habe vor einer Weile Mal einen sehr aufschlussreichen Bericht auf CGTV gesehen, eine Doku zum Thema Zukunftstechnologien…
Der interviewte Chinese verglich das Europa des 21. Jahrhunderts in etwa mit dem Venedig des 16. Jhdts – auf dem Sturz in die Bedeutunglosigkeit.
„Sie sind überflüssig geworden – sie wissen es nur noch nicht / wollen es noch nicht wahrhaben“
“ Alles, was bleibt, wird bloo Kulisse für die Touristen sein. “
Ich fürchte, diese Sichtweise stimmt.
Es ist doch immer so, dass dekadente Nationen abtreten und von anderen abgelöst werden (heute war übrigens LGBTIQ*#<?&-Tag). Aber eben auch anders. Die Kinesen können niemals sklavisch im selben Gleis weiterfahren wie "der Westen". Hat schon Japan nicht getan. Die Wissenschaft wird sich ändern, indem sich entsprechend die Sichtweise auf die Phänomene ändert und damit auch der kinesische Marxismus mit seiner Dampfmaschinengläubigkeit, die offenbar in den Grössenwahn führt.
Übrigens Grössenwahn: unter Himmlers Siedlungsplänen würde Restdeutschland genau wie bei den Grünlinken oder eben den träumenden Kinesen aussehen, nur ohne Windräder, weil Industrie und Drecksarbeit die unterjochten Völker machen würden. Jetzt China oder Korea oder Indien und zwar freiwillig.
Böswillig könnte man sogar behaupten, dass Restdeutschland den Tommies ihr Weltreich abgenommen hat, Europa und die USA mit kerndeutschen Wahnideen beherrscht (frankfurter Schule, Nietzsche, Pietismus (Greta) pp) und auf dem Spielfeld der Dämonen (E. v. Salomon) seine Gegner ziemlich erfolgreich niedergerungen hat.
Aber das Spiel geht weiter…
Ja in der Tat sehe ich das auch so. Der anglophile Westen konzentriert sich darauf, das die Deutschen nicht wieder hoch kommen und an der Leine laufen. Dabei wird vergessen das er in den Kriegen gegen die Deutschen sich total verschlissen hat und seine Weltreiche und Kolonien und damit seinen Einfluss und die Kolonien verloren hat. Was wiederum zur Befreiung der jetzigen aufsteigenden Völker geführt hat. Böse auf den Deutschen sind doch nur die, die das verloren haben was sie einst ergaunerten. Die anderen haben eine andere Sicht auf die Geschichte. Man siehe ruhig nach CHINA und Indien. Auf den pazifischen Inseln halten sie nach deutschem Vorbild Morgenappelle mit Fahne hissen und deutschen Märschen ab. Selbst die Chinesen erhalten und pflegen das Stadtbild der ehemaligen deutschen Kolonialstadt und bestellen selbst neue Gullideckel bei MAN in Deutschland denn die Stadt ist denkmalgeschützt. Und ein Sprecher der chinesischen Regierung führte aus, das die Deutschen dort eine Musterkolonie aufbauten, die die chinesische Bevölkerung nicht ausgeschlossen hätte. Bildung für chinesische Kinder war Pflicht. Und die größte asiatische Brauerei hat ihren Standort auch in dieser Stadt und ist von Deutschen damals erbaut worden. Man muß sich nicht grämen es gibt Regionen auf der Welt die sind dankbar und als Deutscher ist man dort immer willkommen.
Wer die gegenwärtige deutsche Politik verfolgt, erkennt das sie sich zwar verbal zum Westen bekennt, praktisch aber alles tut um den Westen in die Pfanne zu hauen. Reduzierung der Rüstungsgelder aber gleichzeitig massiver Aufbau Chinas mit Technologien und Produktionsanlagen . Man scheint sich der guten alten gemeinsamen Zeiten vergewissern zu wollen um später zu überleben. Immerhin studierten viele Maoisten einst auch in Deutschland. Und unter den Deutschen haben die Chinesen ihr Gesicht wahren können, was wiederum ein Chinese nicht vergisst. Eine Eigenschaft die Deutsche nicht kennen. Sie setzen auf Rektalakrobatik.
In der Tat, das Spiel ist noch nicht beendet.
Das Neuste aus China auf deutsch.
http://german.china.org.cn/
Egal wie man versucht, Papier in Sachwerte (wobei Papier natürlich auch eine Sache ist) einzutauschen: Reichtum kommt immer von menschlichen Ressourcen, über die man Macht hat, sie für die eigene Versorgung auszupressen.
Bestes Beispiel: die Versorgungswerke, hauptsächlich in Immos investiert, ich meine unterderhand gehört zu haben, dass die keine Hartzer als Mieter nehmen, sondern nur starke und gesunde Arbeitssklaven, die auch mal ne rechtschaffene Arzt-Pyramide hinstellen können.
Oder wie Walther im Hoch-MA schrieb: isch han voll krass mein Lehen!
Ich kenne Vermieter, die nur Hartzer nehmen, weil die Miete zuverlässig und pünktlich vom Amt kommt.
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