VdL ist in der Türkei höflich behandelt worden
Es wurde darüber berichtet, wie vdL in der Türkei beim Empfang durch Präsident Erdogan etwas abseits auf einem Sofa gesessen hat. Das wurde von der L-Presse als Akt der Herabwürdigung gewertet. Es ist jedoch durchaus das Gegenteil wahrscheinlich, daß Erdogan so seine Hochachtung ausgedrückt hat. Der morgenländische Knigge weicht vom europäischen nämlich etwas ab: Bei der Begrüßung ist darauf zu achten, daß sich die Männer zuerst die Hand schütteln. Und zwar nicht mit dem Schraubstock, wie in Deutschland üblich. Frauen warten dahinter, ob sie von den Männern vorgestellt werden. Man gibt ihnen in der Regel nicht die Hand. Durch Nichtbeachtung zeigt man im Morgenland den Frauen seine Achtung und Wertschätzung.
Über islamische Rechtsgutachten zur Rolle und Intelligenz von Frauen gehe ich heute mal hinweg. Wenn VdL selbst unbedingt eine andere Sitzordnung gewünscht hätte, so wäre die Einladung des Türkenpräsidenten nach Brüssel die perfekte Lösung gewesen. Dann wäre möglicherweise strittig gewesen, ob er nach flämischen oder wallonischen Sitten platziert würde. In Brüssel weiß man nie…
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist.“ (Geh. Rath v. Goethe)
Das ist traditionelles diplomatisches Protokoll. Michel ist Ratspräsident, dem Präsidenten ranggleich. VdL ist Vorsitzende der Kommission. Sie hat lt. Protokoll kein Recht neben dem Präsidenten zu sitzen. Auch wenn ihr das nicht passt. Übertriebene Höflichkeit ist auch nicht angesagt.
In dieselbe Kerbe schlägt immer der Aufschrei, wenn die zarte Rose der Uckermark bei Erdogan ist und es hängen nur türkische Fahnen. Die zarte Rose ist diplomatisch einem Präsidenten nachgeordnet. Die Rose ist nur die Vorsitzende der Regierung und nicht des Staates.
In diplomatischen Feinheiten nicht bewandert, aber ein gestandenes Mannsbild an ihrer Stelle hätte dem Mufti lächelnd eins mit den goldigen Stuhlbeinen übergezogen.
Erdogan vertritt türkische Interessen, die Interessen seines Landes. Und wenn ihn Kaputtniks besuchen, die keine Interessen eines Landes vertreten, kann er sich freuen. Und zeigen, dass er diplomatische Protokollregeln beherrscht und wer Herr im Hause ist.