Hundi will nach 10 Minuten rein und die Alte will alles zumachen

Jeden morgen liegt Schnee oder Graupel, ein scharfer Wind weht über die Felder, die Schafe haben sich seit Tagen in den Stall verzogen. Die Nachbarn stecken die Nase nur raus wenn sie müssen. Hundi bettelt nach 10 Minuten Spaziergang wieder  reinzudürfen. Die Kinder toben nicht mehr auf der Gasse. Die Dachdecker am Nachbarhaus haben die Arbeit erst mal eingestellt.

Nach dem Hundespaziergang wirds in der Parallelwelt skurril, wenn ich in die Onlinezeitungen schaue. Da ist seit Tagen von Stillegungen des Lebens und der Wirtschaft die Rede. Brückenlockdaun oder nicht. Ich frage mich, ob die in Berlin noch was merken. Auch meine Freundin und der Getränkehändler, der gestern abend da war, alle fassen sich an den Kopf.  Das Wetter ist Strafe für die Sünden der letzten zehn Jahre genug, niemand geht raus, da brauchts nicht noch einen Stubenarrest obendrauf.

Heute war die Freundin im Tal und hat da unten Leute getroffen. Das Weimarer Modellprojekt der Geschäfteöffnung gegen Testung war nach allgemeiner Auffassung gescheitert. Man vermutet in Beobachterkreisen, daß die Testungen doch nicht so beliebt sind und die Leute abwägen, ob sie sich wegen einem Ladenbesuch in die Nase bohren lassen. Die Händler waren enttäuscht, die Geschäfte waren nahezu leer. Entsprechend hatte schon mein Nachbar berichtet, so daß ich davon ausgehe, daß ich keine Märchen verbreite.

 

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Wer reitet bei Scheesturm gegen den Pfosten, es ist die Alte mit ihrem Drosten. (von mir)