Der Außenhandel im März 2021
Das Eingangsbild zeigt eine Hafenszene aus Livorno um 1730, radiert etwa um diese Zeit in Augsburg. Im Bildzentrum erkennt man einen Chinesen mit einem spitzen Hut. Die Seidenstraße ist also keine ganz neue Idee. Wir kommen unten auf den Außenhandel mit China zurück.
Im Dezember lagen die Außenhandelszahlen erstmalig seit langem leicht über den Vorjahreszahlen. Januar und Februar 2021 verliefen dagegen wieder enttäuschend.
Exporte, Februar 2021
107,8 Milliarden Euro
– 1,2 % zum Vorjahresmonat
Importe, Februar 2021
89,7 Milliarden Euro
+ 0,9 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Februar 2021
19,1 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Januar 2021
98,1 Milliarden Euro
– 8,0 % zum Vorjahresmonat
Importe, Januar 2021
83,8 Milliarden Euro
– 9,8 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Januar 2021
22,2 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Dezember 2020
100,7 Milliarden Euro
+ 2,7 % zum Vorjahresmonat
Importe, Dezember 2020
85,9 Milliarden Euro
+3,5 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Dezember 2020
16,1 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, November 2020
111,7 Milliarden Euro
– 1,3 % zum Vorjahresmonat
Importe, November 2020
94,6 Milliarden Euro
-0,1 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, November 2020
16,4 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Exporte, Oktober 2020
112,0 Milliarden Euro
– 6,5 % zum Vorjahresmonat
Importe, Oktober 2020
92,7 Milliarden Euro
– 5,9 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Oktober 2020
18,2 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
zum Vergleich September:
Exporte, September 2020
109,8 Milliarden Euro
– 3,8 % zum Vorjahresmonat
Importe, September 2020
89,0 Milliarden Euro
– 4,3 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, September 2020
17,8 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Zum Vergleich August:
Exporte, August 2020
91,2 Milliarden Euro
-10,2 % zum Vorjahresmonat
Importe, August 2020
78,5 Milliarden Euro
-7,9 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, August 2020
15,7 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Zum Vergleich Juli:
Exporte, Juli 2020
102,3 Milliarden Euro
-11,0 % zum Vorjahresmonat
Importe, Juli 2020
83,1 Milliarden Euro
-11,3 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Juli 2020
18,0 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Zum Vergleich Juni:
Exporte, Juni 2020
96,1 Milliarden Euro
-9,4 % zum Vorjahresmonat
Importe, Juni 2020
80,5 Milliarden Euro
-10,0 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Juni 2020
14,5 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
zum Vergleich Mai:
Exporte, Mai 2020
80,3 Milliarden Euro
-29,7 % zum Vorjahresmonat
Importe, Mai 2020
73,2 Milliarden Euro
-21,7 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Mai 2020
7,6 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Zum Vergleich April:
Exporte, April 2020
75,7 Milliarden Euro
-31,1 % zum Vorjahresmonat
Importe, April 2020
72,2 Milliarden Euro
-21,6 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, April 2020
3,2 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
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Februarzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat:
Handel mit dem Vereinigten Königreich: Export 5,4 Mrd. € (minus 12,2 %), Import 2,7 Mrd. € (minus 26,9 %).
Handel mit China: Export 8,5 Mrd. € (plus 25,7 %), Import 9,9 Mrd. € (plus 32,5 %).
Handel mit den USA: Export 9,5 Mrd. € (minus 0,6 %), Import 5,1 Mrd. € (minus 12,6 %).
Handel mit der Eurozone: Export 40,4 Mrd. € (minus 0,9 %), Import 33,7 Mrd. € (minus 0,6 %).
Handel mit anderen EU-Staaten: Export 17,9 Milliarden Euro (plus 1,2 %), Import 16,0 Milliarden Euro (plus 3,7 %).
Der Gewinner des Monats ist schon wieder China. Weiter wuchs der Handel mit den EU-Staaten mit eigenen Wärungen. Der Handel mit der Eurozone, mit dem UK und den USA schwächelt.
Allem Geschwätz über westliche Werte zum Trotz wächst der Handel mit asiatischen Despotien beachtlich, während er mit westlichen Exdemokratien zurückgeht. Auswirkungen der Kóronakrise auf die Lieferketten mit Asien kann selbst der aufmerksamste Beobachter nicht entdecken. Es geht alles seinen sozialistischen Gang, wie man früher so sagte.
Aus Sicht von PB ist eine Reform erforderlich. Das Auswärtige Amt und das Wirtschaftsministerium müssen zusammengelegt werden. Und statt den beiden lächerlichen Kasperköpfen gehört ein Außenwirtschaftsfachmann an die Spitze.
Außerdem muß wie Ende der 60er Jahre wieder eine Exportsteuer erhoben werden, um die Handelsbilanz in Ordnung zu bringen. Im Gegenzug könnten zahlreiche Verbrauchssteuern entfallen. Einen Präzedenzfall gab es im Dezember 1968. Der von der NSDAP zur SPD gewechselte Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller und Bundesfinanzminister Franz Josef Strauß (sie wurden damals von der Publizistik Plisch und Plum genannt) hatten einen Deal gemacht. Die Gro-Koalitionspartner CDU/CSU und SPD beschlossen, den Exporteuren bis zum 31. März 1970 vier Prozent Steuer für alle Warenlieferungen ins Ausland aufzuzwiebeln. Damit sollte der deutsche Exportüberschuß von damals lächerlichen 15 Milliarden Mark jährlich vermindert werden, ohne die D-Mark aufzuwerten. Da derzeit wegen dem Euro keine Wechselkursmechanismen mehr greifen, wäre das ein Ausweg die Targetsalden nicht weiter wachsen zu lassen und das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht herzustellen. Letzteres ist wichtig, um durch Fleiß nicht gerechtfertigte Vorteile der Exportwirtschaft gegenüber der Binnenwirtschaft zu vermeiden. Wir beobachten seit Jahren, wie die Löhne und Gewinne beider Bereiche immer stärker auseinanderlaufen, was aus meiner Sicht auf Dauer kein Zustand ist.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: Krieg, Handel und Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen. (Geheimrath v. Goethe 1832)