Spekulationen mit CureVac

Mitte November hatte ich auf PB und Geolitico meine Zweifel an der Impfstofffinanzierung durch Kleinanleger geäußert:

Das Kanzleramt heizt durch die sture Festlegung auf eine Impfung als alleinseligmachende Abwehr des Virus die Spekulation rund um den ganzen Pharmaziebereich an. Ich denke, daß man statt in Impfaktien mit all ihren Zulassungs-, Gesundheits- und politischen Risiken zu investieren, auch Hütchen spielen kann, wenn man sein Geld verbrennen will.

Über die Preise pro Impfung wurde im Mainstream vor geraumer Zeit wie folgt spekuliert: Moderna: 30 $ pro Dosis, Biontech/Pfizer 18 $ und AstraZeneca 3,50 $. Das Produkt von AstraZeneca sei billiger, weil es nicht so stark gekühlt werden muß.

Ein jüngst veröffentlichter Tweet der belgischen Staatssekretärin Eva de Bleeker von der Open VLD – breitgetreten von NTG24 – sorgte für Wirbel. Demnach wurden Bestellmengen und Preisvorstellungen für Corona-Impfdosen bekannt, welche durch die belgische Regierung geordert werden sollen.

– Moderna: 18,00 US-Dollar je Dosis – (2.064.000 Dosen)

– BioNTech/Pfizer: 12,00 Euro je Dosis – (5.093.847 Dosen)

– Curevac: 10,00 Euro je Dosis – (5.805.000 Dosen)

– Sanofi / GSK: 7,56 Euro je Dosis – (7.740.000 Dosen)

– Johnson & Johnson: 8,50 US-Dollar je Dosis – (5.173.595 Dosen)

– AstraZeneca: 1,78 Euro je Dosis – (7.700.450 Dosen)

Die EU-Kommission hat – vermutlich vor allem auf deutsches Drängeln und für den deutschen Bedarf – bei CureVac aus Tübingen 405 Mio Dosen bestellt. Preis vermutlich ähnlich wie für Belgien. Wir wissen genau wieviele Aktien dieser Firma es gibt. 178 Millionen, die Marktkapitalisierung beträgt derzeit 15 Mrd. €.

Wenn man diese 15 Milliarden mal durch 405 Millionen Dosen teilt, so kommt man auf 33 Euro oder 40 US$. Für diesen Preis müßte CureVac seine Döschen verkaufen – immer vorausgesetzt es entstünden keine Selbstkosten – um den an der Börse gehandelten Firmenwert zu realisieren.

Wenn der belgische Preis (siehe oben) ungefähre Richtschnur ist, kosten 405 Mio Dosen aber nur 4 Milliarden €.

Nun ist der Impfstoff aber noch nicht zugelassen und die EU hat nur 447 Mio. Einwohner, die inzwischen notgedrungen mit Konkurrenzprodukten versorgt werden. Die CureVac-Spekulation hat wohl keine Chance aufzugehen. Deutet sich das nächste Wirecard an?

China, Rußland und Indien stellen übrigens selbst Impfstoff her, der teilweise schon in die EU und auf den Balkan geliefert wird. Die Zahl der Produzenten von Impfstoff ist ständig am Steigen, die Herstellung scheint kein Hexenwerk zu sein, die Zulassung ist das Problem.

Man kann zwei Schlüsse ziehen: Die EU-Kommission hat sich mit der Bestellung vermacht und die Kleinanleger (halten etwa ein Viertel der Aktien und treiben den Kurs), die von den Monopolmedien heiß gemacht worden sind, werden enttäuscht werden.

 

Grüße an den V-Schutz: „Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten oder mehr Idioten als Aktien.“ (André Kostolany)