Der wärmste Januar seit Adam und Eva
Als die Lehrerin unserer Schulklasse 1961 den Winter erklärte, mußten wir Scheemützchen auf Zaunspfählen, auf Vogelhäusern und Fichten malen. Anschließend wurde in den Winterwald marschiert – der war nur fünf Minuten von der Schule entfernt – und unter pädagogischen Ermahnungen frische Luft eingesaugt. Damals hatte man noch nicht so große Angst davor, eher im Gegenteil. Der Abschnittsbevollmächtigte Purschwitz tauchte nicht auf, um Platzverweise zu erteilen oder Rodler durch den Forst zu scheuchen.
Als ich heute in der Herrgottsfrühe mit Hundi in der Weihnachtsbaumplantage und im Obstgarten war, habe ich mich wegen den Scheemützchen daran erinnert.
Im Morgengrauen
„Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“, hatte vor 21 Jahren der Club of Rome-Vorsitzende Mojib Latif, der das Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie unterwandert hat, im LÜGEL verkündet. Das ist natürlich eine Unwahrheit, wie sich in den scheereichen Wintern nach 2010 erwies, wo ich schwere Technik ordern mußte, um die Gemeindestraßen einigermaßen frei zu halten. Wo ich nachts um zwei raus mußte, weil ein ausländischer Lkw auf der einzigen noch freien Zufahrt zur Gemeinde quer stand. Von außen war keine Hilfe mehr möglich, ich habe den einzigen Landwirt in der Gegend aus dem Bett geklingelt und der hat es geschafft den Laster mit seinem größten Schlepper (grün-gelb lackiert) zu befreien.
Auch heute sehen die Straßen in der Gegend wieder ungeräumt aus, aber es ist Sonnabend ohne schweren Verkehr und ich muß mich nicht mehr drum kümmern.
Einen Ausweg hatte sich Latif noch gelassen: Seine Aussage erschien in der SPIEGEL-Ausgabe vom ersten April 2000. Wenn der Monat Januar vorbei ist, wird man wieder einen Artikel lesen, daß es der wärmste Januar seit Menschengedenken war. Und wenn es doch der kälteste war, dann liegt es natürlich wegen migrantischen Tiefs an Alibabas Wunderlampe. Warum hat der Teufel den Meteorologen nicht geholt? – Weil er immer noch ne Ausrede wußte.
Grüße an den V-Schutz: Wenn der LÜGEL schreibt lauter Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.
Beitragsbild: BILD-Titel von 2007
—-Das System ist durchgeknallt und übergeschnappt—–
(Norbert Blüm bei Meischberger am 9.12.2008)
Es kommt auf Haltung an, nicht auf Fakten.
Kalt ist warm
Armut ist soziale Errungenschaft
EU ist Kontinent
Bätscheller ist Bildung
Krieg ist Frieden
Und wenn der Hahn kräht auf dem Mist,
ändert sich das Klima oder bleibt wie es ist!
„Dunkel wars, der Mond schien helle oder der Kern des deutschen Wesens
Dunkel wars, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzeschnelle
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss’ner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Und ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar
saß auf einer blauen Kiste,
die rot angestrichen war.
Neben ihm ’ne alte Schachtel,
die kaum zählte sechzehn Jahr.
Und sie aß ein Butterbrot,
das mit Schmalz bestrichen war.
Droben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume
und an Nüssen noch genug
Und der Wagen fuhr im Trabe
rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
grade eine Turmuhr auf.
Ringsumher herrscht tiefes Schweigen
und mit fürchterlichem Krach
spielen in des Grases Zweigen
zwei Kamele lautlos Schach.
Von der regennassen Straße
wirbelte der Staub empor.
und ein Junge bei der Hitze
mächtig an den Ohren fror.
Beide Hände in den Taschen
hielt er sich die Augen zu.
denn er konnte nicht ertragen,
wie nach Veilchen roch die Kuh.
Und zwei Fische liefen munter
durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter
und der graue Tag erschien.
Und das alles dichtet Goethe
als er in der Morgenröte
liegend auf dem Nachttopf saß
und dabei die Zeitung las.
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Die Beiden wussten schon 1992, wie das bei der Kankerspinne aus der Uckemark werden wird.
Die Meteorologen und ihre Wetterberichte sind durchaus besser geworden. Betreffs eines Spaziergangs gucke ich gerne am Abend vorher nach und selbst Regenfronten kann man wenige Stunden vorher beim Anrücken zusehen. Die ehrlichen Wetterfrösche kennen diese ihre Grenzen auch und halten sich bezüglich des Wetters im Jahre 3000 oder so eher bedeckt.
Es gibt auch ein paar wenige gute, ehrliche Klimaforscher, die ein beeindruckendes Archiv von Tatsachen von allen Kontinenten und Zeiten zusammentragen (z.B. Kalte Sonne), meinetwegen über die Verhältnisse zu Zeiten Roms oder das Mittelalterliche Klimaoptimum. Diese Leute suchen natürlich auch (bisher leider erfolglos) nach Zusammenhängen oder Ursachen (Wechsel des Erdmagnetfeldes / Sonnenaktivität / Meeresströmungen … weiß der Geier) und weisen immer auf die großen ungelösten Fragen hin.
Ein aufgeweckter Grundschüler kann diese Situation durchaus erfassen, der angestellte Doctor rerum naturalium eher nicht.