Der Fluch der Elektromobilität
Wenn die Teslablase platzt, knallt es an den Börsen. Wenn sich 700 Milliarden € zum großen Teil in Luft auflösen – ein Teil der Aktien ist kreditfinanziert – dann hat das gigantische Auswirkungen. Ich habe in letzter Zeit viele Interwievs mit Anlageprofis angeschaut, in denen Tesla erwähnt wurde oder Thema war, und ich sah immer nur ein mokantes Lächeln. 80 % der Aktien befinden sich in sog. Streubesitz, das sind in der Klimakirche organsierte Kleinanleger mit festem Glauben und geringer mathematischer Kompetenz, die wie die Lemminge zum Abgrund streben. Es wäre ja alles nicht so schlimm, wenn nicht einige andere Technologieaktien genauso überbewertet wären.
Hier mal exemplarisch ein Ausschnitt aus einem Video über Elektromobilität:
Es wird sicher wieder so ein Telekomereignis wie 2000 bis 2002 kommen, oder ein Lehmanmoment wie 2008. Damals wurden die Gläubigen des Nemax bzw. des Investmentbankings abgestraft. Der ganze Technologiebereich bzw. der gesamte Bankensektor kamen völlig unter die Räder. Die Telekom verlor 90 % ihres Werts, Lehman verschwand in der Versenkung. Qualitätsaktien und Gold wurden auch etwas mitgenommen, erholten sich aber schnell.
Börse ist natürlich immer auch Ferkelrennen. Bestimmte zeitgeistige Branchen werden übelst beworben, die Kurse steigen und immer mehr Kleinanleger springen auf den Zug, was sich zunächst lohnt. Es entstehen skurrile Überbewertungen, die damit erklärt werden, daß dieses Mal alles anders sei und die Gesetze der Schwerkraft nicht mehr gültig seien. Es gibt immer genug Erklärbären, auch in den Mainstreammedien. Was aber zu bedenken ist: Die Geschichte von Apple und Amazon kann sich nicht sehr oft wiederholen, dazu ist die Welt zu klein, und die Konkurrenz in der Autobranche zu groß.
Inzwischen baut jede Klitsche Elektroautos und jeder Alchimist rührt Impfstoff zusammen. Es ist nicht abzusehen, daß Monopole entstehen, auch wenn Elon Musk so tut als ob. Twitter und Facebook stoßen an ihre Grenzen. Neuerdings vertreibt sich die Pseudoelite die Zeit auf Clubhaus und die Trumpfans flüchten aus Twitter und Whatsapp. Tolle Zeiten für Telegram, Bitchute und VK. Mathias Döpfner stänkert gegen die Macht von Google. Die Allmacht der Giganten gerät, gerade auf ihrem Höhepunkt, wo Reiche zerstört werden können, ins Wanken.
Ein schönes Beispiel für Glanz und Elend des Monopols ist der Aufstieg und Zerfall des Industrieimperiums von Hugo Stinnes. Ab 1903 bastelte er einen riesigen Rohstoff- und Handelskonzern zusammen, nach der Enteignung seiner Werke in Lothringen rappelte er sich wieder auf und erwarb in der Inflation zahlreiche Betriebe. Es fehlte nicht an Bewunderern und Neidern. 1924 erlag er einer Gallenoperation und sein Imperium zerfiel innerhalb eines einzigen Jahres. Nichts ist unmöglich.
Man sollte ab jetzt die Teslaaktie beobachten und sich der guten Ordnung halber schon mal überlegen, was man vor einem Rutsch verkaufen muß, und was nicht. Überraschungen kann nicht jeder leiden.
Grüße an den V-Schutz: „Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief.“ (André Kostolany)
Update: ich hatte das um 7:48 eingestellt, um 9 machte die Börse auf und Tesla ist schon mal um 5 % abgeschmiert. Das ist sicher noch nicht der finale Schuß, aber es zeigt die Nervosität.
Tesla wird scheitern.
Danke für die Anregung zu einer nüchternen Umschau, auch wenn ich für Sektorwetten oder gar Einzelaktien weder Nerv noch Kenntnis ( = Würfel) habe, bis auf kleine Langweiler. Sie scheinen auch Recht zu haben, daß viele Anleger mental überfordert sind. Und den Elektro-Hype konnte ich von Anfang an in der Sache nicht nachvollziehen. Bleiben Sie am Ball. 🙂
So ist es. Meine Rede seit vielen Jahren und damit sehr viele böse Blicke geerntet. Und wenn Tesla downstairs geht, dann wird das andere grüne Aktien und Anlageunsinn auch nach unten ziehen. Die Marktbereinigung wird kommen.
Auf dem Totenbett hauchte Stinnes: Schulden zahlen. Gereicht hat es nicht.
Sein Sohn hat es nicht gemacht, das war der Grund für den Downturn. Der Name existiert bis heute, seit dem ausgehenden 18. Jh.. Hut ab!
Tesla heute mit gut 5% minus.
Die Zeiten, als jemand Aktien kaufte, weil er von einer Sache überzeugt war, sind lange vorbei.
Das Aktiengeschäft wird von Hasardeuren aus reiner Spekulation betrieben, egal, ob’s rauf oder runter geht. Die sogenannten Kleinanleger spielen in diesem System kaum eine Rolle und finden deshalb in den Börsenstrategien keine Berücksichtigung.
Ich fand und finde die täglichen Börsenmeldungen im Ersten schon von jeher unpassend und ungeeignet, für den Laien außer Panik wirklichen Erkenntnisse zu vermitteln.
Hat etwas von der täglichen Ziehung der Coronazahlen.
Hallo Cindy!
Darf ich Ihnen dabei widersprechen: „Das Aktiengeschäft wird von Hasardeuren aus reiner Spekulation betrieben“. Natürlich sind beim Börsengeschäft viele Spieler / Zocker / Gangster unterwegs, halt wie im richtigen Leben. Im Unterschied zur Lotterie handelt es sich jedoch um kein Nullsummenspiel. Auf lange Sicht wächst die Weltwirtschaft als ganzes und damit auch die Gesamtmenge der Aktienwerte. Das kann man abbilden über breit gestreute Indizes / ETFs und ein langfristiges, dauerhaftes Investment darein, was m.E. a) durchaus gewinnbringend ist und b) einen gewissen Schutz gegen Inflation und Wärungskrisen bietet..
Probieren Sie es einfach mal aus – mit einem Demo-Depot. Kostest wohl nix,
Genau. Und kleine Anleger spielen eine große Rolle. Sobald diese deutlich auftreten und wie verrückt kaufen, wird es Zeit für die institutionellen Anleger Gewinnmitnahmen zu realisieren.
Solche Aktien wie die von Elon werden wie warme Semmeln unter die Leute gebracht. Aber nicht um neue Technologien zu entwickeln, sondern um die Leute, die dem Mainstream blind hinterherlaufen, abzuzocken. E!on wird seine Schafe rechtzeitig ins Trockene bringen. Und das technologiegeile Land Brandenburg wird mal wieder Milliarden in den märkischen Sand gesetzt haben.