Gesundheitsökonomie auf Merkelart

Früher gab es teure Genossen – дорогие товарищи -, heute gibt es teure Kóronaüberlebende. Ich bin kein Gesundheitsökonom, aber weil diese Zunft gerade im Dornröschenschlaf weilt, rechne ich heute mal die große Zahl vor.

In Deutschland gab es den Shutdown im Frühjahr und neue Betriebsschließungen seit November. Einige Branchen waren die ganze Zeit seit März eingeschränkt oder regelrecht tot. Auch in Brasilien gab es entgegen Medienberichten zeitweilige Einschränkungen in etwa 20 Großstädten, zum Beipiel Rio oder Sao Paulo.  Insgesamt lief die Wirtschaft dort am Äquator aber weiter.

Brasilien verzeichnete seit März 181.400 Kóronatodesfälle, das waren 0,86 Promille der Bevölkerung. In Deutschland betragen die entsprechenden Zahlen 22.000 bzw. 0,27 Promille.

Wenn man mal den Dreisatz anwendet wären in Deutschland ohne Shutdowns 70.000 Leute mehr an Kórona gestorben, wenn man den brasilianischen Maßstab anlegt. Vielleicht wären es auch einige weniger gewesen, weil das deutsche Gesundheitssystem etwas teurer und besser ist, als das brasilianische.

2018 wurden in Deutschland 391 Mrd. € für das Gesundheitswesen ausgegeben. Pro Kopf der Einwohner waren das 4.711 €.  Die Lebenserwartung beträgt 81 Jahre, so daß jeder Bürger lebenslang 381.590 € zum Arzt, ins Krankenhaus oder in die Apotheke trägt.

Von Januar bis Oktober hatte der Bund 200,4 Mrd. Schulden aufgenommen, um die Steuerausfälle und Mehrkosten von Kórona zu begleichen. Die Bundesländer haben sich bis jetzt mit etwa 30 Mrd. € verschuldet. Dazu müssen wir die private Verschuldung rechnen, die um 144 Mrd. € gestiegen ist und nicht zuletzt der Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit von Unternehmen dient. Kommunalschulden in unbekannter Höhe kommen hinzu. Die Rücklagen der Sozialkassen sind um 80 Mrd. € zusammengeschnurrt. Zusammen sind das ohne die Kommunen 454 Mrd. €, hochgerechnet auf Mitte Dezember etwa 520 Mrd. €.

Wenn ich die Kóronakosten von 520 Mrd. € (eine sicher unvollständige Schätzung auf Grund der Zahlen des Bundesministeriums der Finanzen und der Bundesbank) mal durch die Zahl der ersparten Todesfälle dividiere, so ergibt sich:

520.000.000.000 / 70.000 = 7.428.570 €

Diese relativ astronomische Zahl steht zu den lebenslangen Gesundheitskosten des Bürgers (381.590 €) in einem krassen Mißverhältnis. Um das Leben von meistens schon kranken Leuten um einen überschaubaren Zeitraum zu verlängern, wird volkswirtschaftlich das zwanzigfache aufgewendet, wie für die lebenslange Gesundheitsversorgung desselben Patienten.  Da stimmt was nicht, zumal bisher am Gesundheitswesen von denselben Politikern, die jetzt mit Geld nur so rumballern, immer wieder gespart wurde. Ich erinnere nur an die Fallpauschalen, die Deckelung der Arzneimittelkosten, die Diskussion über angeblich zu viele Krankenhäuser und Betten, die weitgehende Streichung der Krankenkassenzuschüsse für Kuren usw.

Wer eine langfristige Strategie der Gesundheitspolitik erkennen kann, der hat Wahrnehmungsstörungen und gehört in Behandlung. Der Umgang mit dem Kóronavirus ist hektisch, irrational und zerstörerisch. Typisch Merkel.

 

Grüße an den V-Schutz: „Die Qualität des Arztes verhält sich umgekehrt proportional zur Quantität der verordneten Medikamente.“ (Adelbert von Chamisso, 1781 – 1838)