Die Ausgaben der Deutschen im Ausland
Bei Auslandsreisen, vorwiegend Urlaubsreisen, entstehen Geldausgaben. Zum Beispiel für Zeltplätze, Herbergen, Bars, Discotheken, Diesel, Bier, Pizza, Sangria, Sonnenbrillen, Eis, Badelatschen, gefälschte Designerhandtaschen, Gummitiere usw. Diese Ausgaben sind interessant, weil sie die deutsche Leistungbilanz etwas entlasten. Die Ausländer geben in Deutschland traditionell weniger aus, als die Deutschen im Ausland. Eine Folge des schlechten Wetters und hoher Preise daheim.
Nun ist es amtlich, wie die Reiseangst der besorgten, von der Tagesschau verängstigten Bürger sich 2020 ausgewirkt hat, monatsweise wurde der Vergleich zu 2019 geführt. Auslandsausgaben in Mrd. €:
2019 | 2020 | |
Mai | 6,46 | 1,02 |
Juni | 7,03 | 1,91 |
Juli | 6,94 | 3,38 |
August | 6,82 | 3,66 |
September | 6,9 | 3,48 |
Summa | 34,15 | 13,45 |
Etwa 21 Mrd. € sind im Jahresvergleich im Ferragosto und Kanikula „zu Hause geblieben“. Mir persönlich ist es auch so gegangen. Geplante Reisen ins Erdély und ins kroatische Küstenland sind entfallen, die Ersatzreisen waren nicht so teuer. Wie die Tabellen der Bundesbank zeigen, ist das Geld der Daheimgebliebenen überwiegend gespart worden. Die Sichteinlagen bei den Sparkassen und Banken platzen aus allen Nähten.
Das sind natürlich auch Gelder, die den südlichen Volkswirtschaften fehlen und die nun leistungslos geschenkt werden sollen. Nichts dagegen, aber es ist schade um den letzten Sommer…
Grüße an den V-Schutz: „Leben und Weben ist hier, aber nicht Ordnung und Zucht; Jeder sorgt nur für sich, ist eitel, misstrauet dem andern, und die Meister des Staats sorgen nur wieder für sich.“ (Geh. Rath v. Goethe über Italien)
Schon tüchtig, der Geheime Rath Johann Wolfgang G.: Zuerst las ich seine Zeilen einfach als Prosa — aber halt, dann fiel mir auf, dass sie ja hübsch metrisiert sind. Ach, ach, er fehlt uns!
So leid es mir tut, ein weiterer überflüssiger Minister für Dingsbums fehlt uns sicher nicht. Wurden seine in Württemberg (Cotta) erzielten Einnahmen mit seinem Ministergehalt verrechnet? Oder durften die Textilarbeiter in Apolda das on top erschuften? Da wundert es nicht, dass sie später zu Strumpfwürgern wurden.
Übrigens: gleicher Verlag, gleiche Frage -> Ernst Jüngers Hauptmannsgehalt bzw. -pension?
Früher habe ich über die von Feuchtwanger Karl Valentin in den Mund gelegte Frage „Was kriegen nachher Sie bezahlt, Herr Nachbar?“ geschmunzelt – seit aber die Staatsalimentation zu meinen Ungunsten sich direkt vor meiner Tür abspielt, ists damit vorbei.