Der Außenhandel im September 2020
Der September 2020 war der vierte Monat nach dem Shutdown, in dem die ganze Zeit wieder durchgearbeitet werden konnte. Und der zweite Monat vor dem Novembershutdown. Eine Zeit der gedämpften Zwischenerholung. Das Bundesfinanzministerium hatte Milliarden in die Zirkulation geworfen und die Umsatzsteuer gesenkt, gemessen daran sind die Erfolge auch im Außenhandel bescheiden. Als mildernden Umstand muß man freilich einräumen, daß Olaf Scholz nur begrenzt auf ausländische Ökonomien einwirken kann, was die Exporte betrifft. Die Importe schwächeln allerdings wegen der fragilen Stimmung in Deutschland.
Bei Destatis liegen nun folgende Außenhandelszahlen für September vor.
Exporte, September 2020
109,8 Milliarden Euro
– 3,8 % zum Vorjahresmonat
Importe, September 2020
89,0 Milliarden Euro
– 4,3 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, September 2020
17,8 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Zum Vergleich August:
Exporte, August 2020
91,2 Milliarden Euro
-10,2 % zum Vorjahresmonat
Importe, August 2020
78,5 Milliarden Euro
-7,9 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, August 2020
15,7 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Zum Vergleich Juli:
Exporte, Juli 2020
102,3 Milliarden Euro
-11,0 % zum Vorjahresmonat
Importe, Juli 2020
83,1 Milliarden Euro
-11,3 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Juli 2020
18,0 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Zum Vergleich Juni:
Exporte, Juni 2020
96,1 Milliarden Euro
-9,4 % zum Vorjahresmonat
Importe, Juni 2020
80,5 Milliarden Euro
-10,0 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Juni 2020
14,5 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
zum Vergleich Mai:
Exporte, Mai 2020
80,3 Milliarden Euro
-29,7 % zum Vorjahresmonat
Importe, Mai 2020
73,2 Milliarden Euro
-21,7 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, Mai 2020
7,6 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
Zum Vergleich April:
Exporte, April 2020
75,7 Milliarden Euro
-31,1 % zum Vorjahresmonat
Importe, April 2020
72,2 Milliarden Euro
-21,6 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz, April 2020
3,2 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt)
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Handel mit dem Vereingten Königreich: Export 6,4 Mrd. € (minus 12,4 %), Import 2,8 Mrd. € (minus 14,7 %).
Handel mit China: Export 8,5 Mrd. € (plus 10,6 %), Import 9,7 Mrd. € (plus 3 %).
Handel mit den USA: Export 9,3 Mrd. € (minus 5,8 %), Import 6,2 Mrd. € (plus 3 %).
Handel mit der Eurozone: Export 41,1 Mrd. € (minus 4,5 %), Import 32,6 Mrd. € (minus 4,4 %).
Die USA haben ihre Handelsbilanz im Jahresvergleich verbessert. Das reicht aber nicht für eine ausgeglichenere Gesamtübersicht. Im Augustupdate hatte ich einen schlimmen Leistungsbilanzüberschuß vermutet, was sich im September bestätigte: Er betrug 26,3 Mrd. €. Noch im Vorjahresmonat betrug er „nur“ 23,5 Mrd. Die Süddeutschen hatten im September noch Ferien und gaben heuer kaum Geld im Ausland aus. Solange die Leistungsbilanz so aussieht, haben alle Ausländer – insbesondere die im europäischen Haus – Begehrlichkeiten.
Grüße an den V-Schutz. Krieg, Handel und Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen. (Geheimrath v. Goethe 1832)
Die Zahlen zeigen auch: Es werden monatlich ca. 15-20 Mrd. € mehr exportiert als importiert. Das sind 180 bis 240 Mrd. € pro Jahr. Und das schon über viele Jahrzehnte. Wohin fliessen eigentlich diese Überschüsse in Billionenhöhe?
in NGO, Kampf gegen Rächts, Klima- und Weltrettung, EZB, Bill Gates ;-))…
Bullshit-Jobs, dubiose Stiftungen,
Hmm, das geht doch gar nicht. Export > Import in einem Land ohne Rohstoffe? Noch dazu der Streit um „Made in Germany“, weil zB die meisten Kfz aus Zulieferteilen der ganzen Welt zusammengenietet werden? Also betrachten wir nur die wertmässige, nicht die warenmässige Seite? TARGET-Salden lassen grüssen?