Der 1075jährige Kampf um die Volksgesundheit

Die Saure-Milch-Puppe von der Trappistengruppe im Bundestag (ich nenne aus rechtlichen Gründen mal keine Namen, weil ich pfiffige Leser habe) hat kürzlich mal wieder Haß und Hetze gegen die dolce vita, das süße Leben verspritzt. Aus einem Interview mit einer ehemals großen Tageszeitung:

„Es waren 20 Jahre zäher politischer Kampf nötig, damit nun endlich ein Nutri-Score, ein Ampelsystem für Lebensmittel in Deutschland, eingeführt wird. Nur leider ist er nicht verpflichtend. Es bleibt also den Herstellern überlassen, ob sie es auf ihre Lebensmittel drucken oder nicht. Deshalb brauchen wir die EU-weite Einführung eines verpflichtenden Nutri-Scores.“

Trappisten waren Mönche, die am liebsten die Geißel schwangen bis es blutete und die kein Fleisch sowie keine Eier aßen. Adolf Hitler war auch so einer. Er hatte zudem noch Angst vor dem Tod und wurde in seiner selbst geschaffenen Reality nicht gerade alt. Ständig ging er den Volksgenossen mit Vollkornbrot aufs Schwein.  Am 1. September 1939, konstituierte sich in Berlin der Reichsvollkornbrotausschuss, abgekürzt RVBA. Nee, liebe Leser, das ist keine Satire. Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti – der so wenig Germane war, wie Hitler blond, Göring schlank und Dr. Goebbels groß – erklärte: „Der Kampf um das Vollkornbrot ist ein Kampf um die Volksgesundheit.“ Das dunkle Brot wäre die ideale Nahrung für die überlegene arische Rasse, gefertigt aus Getreide, das von einer regional verwurzelten Bauernschaft angebaut würde. Das Vollkornbrot, so der Vorsitzende des Reichsausschusses, diene dazu, „Volk und Rasse in ihrem Bestand nicht nur zu erhalten, sondern zu mehren“.

Heinrich Himmlers biologisch-dynamischer Kräutergarten am Rande des KZ Dachau war auch so eine Schrulle. Kuhhorn wurde zerrieben, Mondphasen wurden studiert. Himmler war der Esoterik und der Steinerschen Landwirtschaft mit ihren fragwürdigen Marotten zugetan. Von der SS-eigenen Plantage aus ging das Pfeffergewürz an die Ostfront und die Dachauer – so sie denn dem grünen Zeitgeist huldigten – kauften Bio im KZ-Hofladen ein. Bereits in den 20ern kultivierte der gelernte Agraringenieur Himmler seine Abneigung gegen die Düngemittelindustrie. Wie sich die Dinge gleichen!

Der Reichsnährstand regelte unter der Leitung des  Reichsbauernführers und Landwirtschaftsministers Richard Darré, welche Lebensmittel Bauern erzeugen sollten. Das abweichlerische Eingehen auf Kundenwünsche wurde damals noch nicht mit verweigerten Fördermitteln gestraft, sondern mit Geld- und Gefängnisstrafen. Adolf Hitler warb mit dem Agitator und Propagandisten Dr. Goebbels für den fleischfreien Sonntag. Deutschland sollte Eintopf essen, wie es der freudlose Führer mit seinem Hang zu Gemüsesuppen vorschlürfte.

Die Regierung initiierte Kampagnen für Rohkost, an Schulen wurden wie noch in der Russenzeit Vitamin-Kampagnen veranstaltet. Ich erinnere mich, daß ich in Biologie als Hausaufgabe wochenlang anhand von Tabellen meinen Vitaminverzehr berechnen und protokollieren mußte.  Ich erfand damals Schwarze Johannisbeeren auf dem Speisezettel, weil ich mit den tatsächlich verzehrten Kartoffeln und Möhren nicht auf den von der Lehrerin preferierten grünen Zweig der für erforderlich gehaltenen Wunschwerte kam, selbst wenn ich einen dritten Nachschlag verlangt hätte. Der Reichernährungsführer Darré propagierte übrigens, daß Gastwirte ihre Gäste „erziehen“ sollten. Die Abkürzung von Nutri Score ist zufälligerweise NS. Aufschlußreich, was?

Nudging ist nur ein neues Wort, für das, was die Politik schon in den 30ern durchdrücken wollte und woran immer noch oder schon wieder gearbeitet wird. Solche Reformkostkapriolen sind natürlich kreuzgefährlich. Der angeheiratete Mann einer Schwester meiner Oma war ein refomkostverzehrender Reformist und Baurat in Magdeburg. Als man die seltenen und seltsamen Körnerbrotsorten nach dem Kriege nicht mehr erlangen konnte, ist er lieber verhungert, als zu normalen Ernährungsgewohnheiten zurückzukehren.

Mit der in Elitistenkreisen gerade modischen Zuckerphobie setzte sich Udo Pollmer auseinander, der im folgenden Video nachweist, daß nicht der von NGO-nahen Kreisen verteufelte Zucker, sondern künstliche Süßstoffe für zahlreiche Mißstände in den Verdauungstrakten von Modernisten verantwortlich sind.

Übrigens sind auch die in vielen Säften enthaltenen Glukose-Fructose-Sirups ungefährlich. Lediglich Diätsäfte sollte man sich genauer anschauen, ob da Süßstoffe drin sind, die mit Zucker nichts zu tun haben.

 

 

Grüße an den V-Schutz: Die Hoffnung ist wie Zucker im Kaffee: Auch wenn sie klein ist, versüßt sie alles.