Daimler zieht es nach China

Bisher kooperierte Daimler im Motorenbau mit Renault-Nissan. das könnte bei einer weiteren Verschärfung der CO2-Werte in der EU sinnlos werden. Man muß den Produktionsstandort verlagern, um dem Ende des Verbrenners zu entgehen. Werke in Osteuropa helfen nur, wenn z.B. Polen und Ungarn sowie weitere Staaten die EU verlassen würden. Der Rauswurf dieser Staaten aus der EU wird jetzt diskutiert, ich sehe ihn aber nicht. In sechs Wochen ist die deutsche EU-Präsidentschaft am Ende, und damit wohl auch dieses Exit-Thema.

Verschiedene deutsche Autobauer verstärken ihr Auslands-Engagement. BMW erweitert gerade seine Produktionskapazitäten im Reich der Mitte. VW ist an etwa 10 Standorten in China präsent. Und auch Daimler will zusammen mit seinem Partner Geely in China Motoren entwickeln und produzieren. Dahinter steht wohl die Strategie einen Teil der hochentwickelten Technologie vor den Angriffen der NGOs und Grünen zu retten.

Regierungskonform bekennt sich Daimler-Vorstand Källenius zur  Elektromobilität. Aus diesem Grund soll der Fokus im Werk in Untertürkheim nicht mehr auf Verbrennungsmotoren liegen. Stattdessen soll das Werk zu einem „Campus für Elektromobilität“ werden. Dieser Wandel bringt Kündigungen mit sich. Der Betriebsrat gibt sich empört, obwohl man aus dieser schizophrenen Ecke bisher nichts gegen den Elektrohype gehört hatte.

Bei Verhandlungen bei Daimler geht es um die Sparmaßnahmen an den einzelnen Standorten und welche Ziele dort erreicht werden sollen. Der Betriebsrat befürwortet die Zukunftsplanungen für das Werk in Untertürkheim, allerdings bemängelt er, daß der konventionelle Antrieb, der noch einige Jahre wichtig für Daimler sein wird, abrupt ausgelagert werden soll. „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß“, scheint der Vater des IGM-Gedankens zu sein. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtete, soll der neue „E-Campus“ in den bestehenden Gebäuden umgesetzt werden, Daimler möchte keine neuen bauen. Vermutlich weil das Geld knapp ist. Der Verbrenner wandert aus.

Nun kann man sich darüber streiten, ob China lagfristig politisch stabil bleibt. Insgesamt sind sicher Risiken vorhanden, aber geringer als in der EU, die gerade in eine kräftezehrende Kulturrevolution mit Steinzeit-Planwirtschaft zurückfällt, die im Osten schon seit 30 Jahren überwunden ist. Zum „Überwintern“, zur Überbrückung dieser bleiernen Zeit, ziehen sich fast alle großen Betriebe aus Deutschland zurück oder stellen sich regional breit auf. Leg nie alle Eier in einen Korb, scheint die Devise zu sein. Offiziell reden alle Vorstände der Kanzlerin zum Munde, hinter dem Rücken der alten Hexe wird an der Republiksflucht gearbeitet.

Tesla greift in Deutschland auf dem Feld der Eletromobilität an, die deutschen Hersteller wollen dagegenhalten. Bisher haben sie bei den entscheidenden Kriterien Reichweite und Aufladen keine Chance. Da nutzt es auch nichts, daß der Wenderadius des ID.3 etwas kleiner ist, und der Fahrgastraum etwas größer, als der von Tesla Model 3.

 

Grüße an den V-Schutz: Wer den Vogel auf dem Dach haben will, dem fliegt oft der Spatz aus der Hand.