Lessing in Kamenz, mit Facebook den Teufel besiegen und über die Elbe auf dem Blauen Wunder
Reisebericht und Buchbesprechung sowie einiges Verwundern darüber, dass mich einer im Dunkeln erkennt. Gastbeitrag von Helmut Roewer
Abends um sechs wird es in Kamenz dunkel. Das gilt auch für die Schaufenster am Markt. Den umrunde ich zu Fuß, um mir nach der Dreistunden-Fahrt und vor dem Spygate-Vortrag die Füße zu vertreten. Ich werfe neugierig einen Blick durch die Hintertür ins menschenleere Rathaus. Da steigt einer schräg links hinter mir aus dem Auto, mit dem er gerade aus der Parklücke rangierte, und kommt eilig auf mich zu, nennt fragend meinen Namen. Das ist der erste Fremde, mit dem ich in Kamenz spreche. Überraschend auch, dass er aus dem Kofferraum einen Stapel Bücher entnimmt, die er mich zu signieren bittet.
Nun gut, Leser trifft Autor, könnte man neudeutsch-plump sagen, aber wundern tue ich mich schon. Damit sich das Gewünschte nicht im Dunkeln vollziehen muss, bittet mich der aufmerksame Kamenzer Leser ins Rathaus, zu dem er einen Schlüssel besitzt. Dieses Rätsel ist rasch gelöst, denn es ist Oberbürgermeister Roland Dantz. Wir kommen zwanglos ins Plaudern, und als er hört, dass für den nächsten Tag hier im Geburtsort Lessings ein Besuch in dessen Museum auf meinem Plan steht, hat er eine Idee. Die Leiterin des Kulturamts wird uns führen.
Dantz hält Wort. Punkt halbzwölf tritt Sylke Kaufmann auf uns zu und entzündet ein Lessing-Feuerwerk. Leben, Herkunft, Charakter, Werk, Bedeutung. Pros und Cons. Lessings Wirkung auf die Zeitgenossen und über den Tag hinaus. Ich dachte, ich hätte ein bisschen Ahnung, doch, ehrlich gesagt, die meisten Sachen sind mir neu. Ein wohlgeordneter Rundgang in einer vortrefflich konzipierten Ausstellung, die Zeit verfliegt, kaum bleibt ein Moment, der zugleich angestoßenen Erinnerung freien Lauf zu lassen. Die eigene Schulzeit mit Minna von Barnhelm und auch dem weisen Nathan. Nein, eindeutig, die Minna stand mir damals näher, zumal ich deren Zofe Franziska auf der Bühne anschmachtete, während ich über den verschrobenen Tellheim nur den Kopf schütteln konnte. Zum Glück geht die Geschichte ja im Sinne der Liebenden gut aus, denn ein gnädiger König machte es möglich. Ganz und gar unbekannt war mir, wie sehr der aus Sachsen in feindliche preußische Dienste getretene Lessing allen Anlass hatte, das Militär des großen Friedrich zu rühmen, denn genau von dem bezog er seinen Lebensunterhalt als ein Privatsekretär des Generals von Tauentzien. Jetzt weiß ich das.
Aufklärung und Toleranz, das mit Lessing so engverknüpfte Paar – allen Ernstes glaubte er, dass diese Grundüberzeugungen eines nicht mehr zu fernen Tages die Welt zum Besseren würden wenden müssen. Während ich noch über die Ähnlichkeit der Annahmen von Utopisten über eine zukünftige bessere Welt nachdenke, holen mich die Vortragende und ihr Bürgermeister in eine etwas andere Gegenwart zurück: Wie sehr doch die Positionen Lessings als Antrieb des eigenen Handels in der rauen Wirklichkeit der alternden Republik verblassen, wenn sie nicht sogar in ihr Gegenteil verkehrt werden. Es fallen eine Reihe Namen aus der nahen Umgebung. Jörg Bernig, der in Radebeul gewählte und sogleich wieder weggemobbte Kulturamtsleiter, ist mir in Erinnerung geblieben. Ebenso, mit welcher Klarheit hier über solche Vorgänge gedacht und gesprochen wird.
Dann der Sprung über die Straße. Da liegt die stillgelegte St. Annen-Kirche mit den dort aufgestellten fünf, mir in dieser Konzentration sensationell erscheinenden spätgotischen Altären. Doch das eigentlich Überraschende für mich ist das nahtlose Umschalten bei Kaufmann in die spätmittelalterliche und frühzeitliche Kirchen- und Kulturgeschichte. Bemerkenswert auch dieser Schlenker hier: die Hartnäckigkeit der örtlichen Obrigkeit, die sich inmitten von religiösen Umbrüchen und landesherrlichem Hin und Her durch Witz und beharrliches Pochen auf Verträgen zu behaupten wusste.
Längere Zeit stehe ich vor den Altarbildern aus der Schule von Lukas Cranach. Der Glaube triumphiert über Tod und Teufel, wie damals üblich symbolisiert dadurch, dass der Sieger körperlich auf dem Besiegten steht. Und auch hier dann der überraschende Schwenk in die Gegenwart. Es liegt einer am Boden, was für ein Fressen für Facebook und sein Zensoren-Gesindel. Dort brachte man es tatsächlich fertig, den Beitrag über die kulturellen Kleinode der Stadt Kamenz ausgerechnet wegen dieses bedeutenden Kirchenbildes zu löschen, denn merke: Facebook duldet nun mal keine Hass- und Gewaltdarstellung. Nie wurde der Teufel so erfolgreich geschützt und niemals für den Ort so erfolgreich geworben wie durch diese bizarre Luftnummer.
Wer die Details nachvollziehen will, hier sind sie in vortrefflicher Ausstattung:
Sylke Kaufmann et.al.: Klosterkirche & Sakralmuseum St. Annen. Ein Führer durch die Ausstellung. Kamenz 2012 [erhältlich im städtischen Informationsbüro, und ein spezieller Dank an Roland Dantz, der mir das Buch in die Hand drückte].
Stein des Anstoßes für Facebook-Narren: Die Bezwingung von Tod und Teufel unten rechts in der Ecke auf dem Doppelbild Gesetz und Gnade von Wolfgang Krodel d.Ä. (doppelseitige Abb. aus dem besprochenen Museumsführer).
Auf dem Rückweg nach Weimar weiche ich ein wenig vom graden Weg ab und mache einen Abstecher nach Dresden-Loschwitz. Vor ihrer Buchhandlung sitzen mittags Susanne Dagen und Michael Bormann. Wieder vergehen anderthalb Stunden wie im Flug, in der wir die gemeinsamen Bekannten kurz durchhecheln, von denen ich nur wenige tatsächlich kenne. Ihnen mögen die Ohren geklingelt haben, und ich tue heimlich Abbitte bei Bernd Zeller, Uwe Tellkamp, Monika Maron, Jörg Bernig und … , genug, genug. Aber ich erfahre auch, dass ich gefälligst die neue Serie aus der Loschwitzer Reihe Exil besprechen soll. Der kleine Stapel passt mühelos zwischen Daumen und Zeigefinger meiner linken Hand. Dazu gleich mehr.
Die Zeit im Buchhaus reicht sodann allemal, um Unbekanntes zu entdecken, einen erkleckliche Menge Bücher zu kaufen, einen Milchkaffee zu trinken, dem Geschäftsbetrieb zuzusehen – man kennt sich, man redet miteinander – und ein längeres Gespräch mit einem anderen Kunden zu führen, der, wie ich höre, ebenfalls aus Weimar stammt und mir haarklein erläutert, warum und wie oft er in Dresden ist. Ich lasse das Ergebnis hier weg, auch wen er alles kennt, der mich kennt und warum. Ich kann mir nur mühsam ein Lachen verbeißen, denn ich habe mutwillig gegen eine selbstgedrechselte Grundregel verstoßen. Frage niemals einen Ossi, was machen Sie denn hier? Er wird es dir akribisch erklären.
Zum Abschied nehme ich artig ein Maron-Buch aus der Buchhaus-Edition mit, das mit mir über das Blaue Wunder hinweg die Elbe überqueren wird, um in der nahen Thalia-Buchhandlung abgegeben zu werden. Der ungewohnte Botendienst führt zu einem bestätigenden Einblick. Ich sehe innerhalb von Minuten den Unterschied zwischen einem echten Buchladen und einem Geschäft für glitzernden Schnickschnack und Massendrucksachen. Mein Auftreten als Bote löst nicht eine Sekunde Irritation aus, aber auch keine Gelegenheit zu einem kurzen Geschwätz, denn es gilt lediglich, einen Handgriff abzuwickeln, danach störe ich sichtlich. Vielleicht ist es auch die Maske, die jeglichen Kontakt im Keime erstickt. Immerhin, nachdem ich die Maske unter die Nase gezogen habe, kann ich einen ungetrübten Blick auf das Warenangebot werfen. Ich lasse mir eine viertel Stunde Zeit, in der ich nicht ein einziges begehrenswertes Buch entdecke. Es ist eine fremde Welt.
Zwei weitere Stunden sind Autobahn- und Entdeckungszeit. Das sind die besten Minuten nach dem erfolgreichen Besuch einer Buchhandlung: das Blättern in den neuen Schätzen. Jetzt muss sich zeigen, was Dagens Geschenk (unter Rezensions-Auflage) wert ist. Ich kann ohne jede Schmeichelei sagen, dieses eine Buch hier ist es, dass es mir besonders angetan hat.
Eva Rex: Rettet den gesunden Menschenverstand. Hannah Arendt im Mehrheitsdiskurs. Dresden, Edition Buchhaus Loschwitz, 2020, 112 S.
Es ist der etwas abgehoben wirkende Untertitel – „Mehrheitsdiskurs“. Was ist das denn bloß? –, der mich zunächst zögern lässt, doch meine Skepsis erweist sich zum Glück als unnütz. Die Verfasserin geht geradeaus auf das im Haupttitel genannte Ziel los, die Rettung des gesunden Menschenverstandes. Hierbei entkleidet sie die Hannah Arendt-Rezeption ihrem jahrzehntelangen Mottengeruch. Man kennt das: die ferne Arendt als Erfinderin der Totalitarismus-Theorie. Das wurde so lange strapaziert, bis es niemand mehr nötig fand, sich mit ihrem tatsächlichen Denken auseinanderzusetzen. Man schlug sich bestenfalls noch Zitate um die Ohren. Sinnbefreit. Bereits auf Seite 8 f. repetiert die Autorin, für welche abwegigen Gedanken Arendt in letzter Zeit als Zeuge bemüht worden ist. Man schaudert.
Danach kommen die Fragen, die sich jeder, der nach meiner Einschätzung noch bei Trost ist, in letzter Zeit gestellt haben mag. Ich zitiere hier mal, weil ich das in dieser Dichte bislang nirgends gefunden habe:
[] warum werden wir den Eindruck nicht los, dass immer größere Teile unserer Mitmenschen in einer Parallelwelt leben? Wie kommt es, dass die meisten Mitglieder der westlichen Gesellschaften so merkwürdig apathisch und desinteressiert an ihrem eigenen Geschick agieren und ihrer eigenen Verdrängung (als Volk, als Nation, als Kultur) entgegen sehen, ja diese sogar beklatschen? Woher kommt die Verblendung und die Leichtgläubigkeit gegenüber den Gaukeleien der etablierten Medien, oft entgegen besseren Wissens? Warum sind moderne Menschen trotz differenzierter Individualisierung und Aufgeklärtheit so empfänglich für ideologische Großkonzepte wie Gleichstellung, Multikulturalismus und Kampf gegen den Klimawandel und lassen sich entgegen ihren eigenen Interessen für deren Etablierung mobilisieren? Warum begegnen uns gerade in Gestalt von Intellektuellen und Künstlern die fanatischsten Befürworter dieser neuen Ideologien, anstatt dass die geistige Elite, wie es ihrer Aufgabe entspräche, diese kritisch und distanziert hinterfragt? Wie kann es sein, dass Menschen, die es in ihrem Alltag erleben, dass Vielfalt und Einwanderung alles andere als eine Bereicherung sind, mit großer Beharrlichkeit das Gegenteil behaupten? Warum verlassen sich Zeitgenossen, auch wenn sie täglich von neuen Messerattacken erfahren, ausgerechnet auf jene Statistiken und Studien, die belegen, dass Gewalt im Allgemeinen und migrantische Gewalt im Besonderen rückläufig sei? Wie erklärt sich der paradoxe Glaubensgrundsatz, dass islamistische Anschläge nichts mit dem Islam zu tun haben? Wie ist es zu verstehen, dass Menschen, die sich gern selbstverständlich als Männer und Frauen begreifen, das neue Dogma von der Konstruiertheit der Geschlechter hinnehmen? Wie kommt es, dass so viele sich nicht mehr auf ihre eigene Wahrnehmung verlassen und auch nicht den Mut haben, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, sondern darauf, was vermeintliche Autoritäten ihnen vorbeten? Wieso lassen sie sich weißmachen, dass die Hinwendung zu den denkbar Entferntesten Nächstenliebe sei, aber die Sorge um den Nächsten purer Hass? Warum lassen Sie sich immer häufiger die absurdesten Lügen auftischen und glauben mit verzweifelter Inbrunst an sie? Kurz gesagt: Wie kommt es, dass bestimmte verrückte Ideen massenhaft Plausibilität gewinnen, ohne dass ihnen unbeschadet widersprochen werden kann?
Nun gut, wer solche Fragen formuliert, der hat eine bestimmte Weltsicht, und es erscheint mir eine vortreffliche Idee zu sein, als Einstieg in die Beantwortung die Schriften von Hannah Arendt – vor allem von Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft – argumentativ zu Hilfe zu nehmen. Doch keine Angst, Rex verfällt nicht der Versuchung, den Leser mit 100 Seiten Arendt zu traktieren, sondern kommt sehr schnell auf die Welt des Hier und Jetzt zu sprechen.
Denn es kam – die Autorin räumt es auf Seite 48 ein – noch beim Schreiben der Praxistest, der jede weitere theorielastige Erwägung zu den oben genannten Fragen beiseite fegte. Es war der Corona-Fall und damit eine neue Herrschaftskomponente, die das bislang lediglich in Ansätzen erkennbare Totalitäre in ungekannter Krassheit ans Tageslicht brachte. Ich räume selbstkritisch ein, dass mir das Extraordinäre des Corona-Festivals erst bewusst wurde, als die Klima-Idioten à la Neubauer & Co mit besserwisserischem Ton darauf hinzuweisen begannen, dass „es“ doch gehe, wie die Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung erweisen würden. Damit haben sie recht: „es“ geht, nämlich ganze Völkerschaften in Panik zu versetzen und so unter eine Herrschaft zu zwingen, deren Zentralelement die totale Kontrolle ist.
Damit findet zugleich eine Wendung in der Herrschaftszielrichtung um 180 Grad statt, denn jetzt geht es nicht mehr wie bislang um die Aufrechterhaltung einer denkunfähigen Spaßgesellschaft, sondern um kalten Zwang, der durchaus keinen Spaß versteht und auch keinen mehr zulässt. Ob diese Wende tatsächlich gelingt, das ist die Frage. Die Autorin untersucht die Elemente dieses Paradigmen-Wechsels. Wieder ist die Totalitarismus-Erklärung von Arendt behilflich. Von deren Elementen ist das der Selbstunterwerfung unter Abschaltung des gesunden Menschenverstandes das gruseligste – und das am ehesten zutreffende. Alarmiert verlässt der Leser den Kampfplatz.
Diesen Ort anders als einen Kampfplatz zu bezeichnen, fällt mir schwer, denn im Moment, in dem ich diesen Beitrag konzipiere und niederschreibe, mühen sich Mainstream und die von Google beeinflussten elektronischen Meinungsbildner die Great Barrington-Deklaration zur Fake-Veranstaltung umzudeklarieren. Das ist genau das, was Eva Rex im Anschuss an Hannah Arendt beschreibt: Es werden die Massen dahin gelenkt, dass sie unbeeindruckt an sich vorbeirauschen lassen, was offensichtlich und mit den eigenen Sinnen wahrnehmbar ist, um sich in einer Lüge suhlen zu können.
Im Konkreten: Die Great Barrington-Deklaration von Anfang Oktober 2020 ist eine englischsprachige sehr knappe Zusammenfassung des Wissenstandes über Corona durch tatsächlich ausgewiesene Koryphäen des Seuchenwesens, unterstützt von Tausenden von Medizinern und anderen Gesundheitsexperten. Es ist der dringende Apell, endlich Sachgerechtes zu unternehmen, nämlich Schutzbedürftige zu schützen und den ganzen übrigen, im Großen und Ganzen ungefährdeten Rest der Menschheit endlich wieder ein normales, panikfreies Leben führen zu lassen, und denjenigen, die wegen ihres Alters gefährdet sind, die Freiheit der Entscheidung einzuräumen, ob sie geschützt werden wollen oder nicht. Doch merke, wer so vernünftig spricht, der ist gefährlich – jedenfalls für alle, die nach Corona-Profit und globaler Herrschaft gieren. Deswegen wird verschwiegen, und, wo das nicht mehr möglich erscheint, wird verunglimpft und lächerlich gemacht und mit täglich neuen Horrormeldungen gegengehalten.
Fazit: Ein lesenswertes Buch, und es ist eine vortreffliche Entscheidung, es jetzt herauszubringen.
©Helmut Roewer, Zeichnung: Bernd Zeller, Jena, Oktober 2020
Link: https://gbdeclaration.org/
Danke, Herr Roewer – ein wunderbarer Bericht incl. Kurzrezension.
Ja, es gibt sie noch.
Die, die nicht nur über ein hohes Fachwissen nebst ordentlicher Allgemeinbildung und bürgerschaftlichem Engagement im besten Sinne verfügen und dieses Wissen in Bezug setzen können zu dem, was sich gegenwärtig abspielt.
Übrigens:
nicht nur auf die Frage „Was machen Sie denn hier?“ können Ihnen Ossis sehr ausführlich und kompetent antworten.
https://www.youtube.com/watch?v=hRE_L3HYoP0&feature=emb_logo
Danke Herr Roewer für Ihre Schilderung, gewissermaßen eine Reise zwischen Oasen der Freiheit! Ein seelisches Labsal in diesen Zeiten. Ich erlebe (und kann nicht darüber fertig werden) wie hochqualifizierte / promovierte Leute, sattelfest in Statistik, sich Augen und Ohren zuhalten gegenüber elementaren / alltäglichen medizinischen Tatsachen und nachdenkliche Kritiker ordinär beschimpfen.
Daß es anders geht, zeigt eine aufgeweckte junge Frau ohne Fachausbldung (Naomi Seibt, 20), die sich unvoreingenommen einliest in biologische und medizinische Dinge und damit frischweg in die Öffentlichkeit geht, während sich Abermillionen „Fachleute“ ängstlich einscheißen und lieber die Aktuelle Kamera nachplappern.
Da habe ich auch gestaunt.
Das bestätigt meine These, dass man einem Phantom nachläuft wie seinerzeit der Spur, die mit den verunreinigten DNA-Proben in der Causa NSU und Kindsmord für Verwirrung und „Ermeittlungserfolge“ sorgte.
Wir kennen in der Wissenschaft bis hin zu ingenieurtechnischen Fragestellungen den sogenannten „Lupeneffekt“. Ein vermeintlich wichtiges aber kleines Detail wird zum Schlüssel des Erfolgs erklärt und alles andere drumherum wird ausgeblendet. Alles wird auf dieses kleine Problem fokkussiert, eine Beweiskette aufgebaut.
Die völlig einseitige Fokussierung in der Corona-Frage auf eine einzige Beweiskette (Test) ist kreuzgefährlich. Wenn man dann noch den „Erfinder“ des Beweises zum Chef-Berater macht, verdoppelt sich das Risiko (womit wir beim exponentiellen Vorgang sind).
Es gibt sowohl für den interessierten, naturwissenschaftlich vorgebildeten medizinischen Laien große Lücken in der Logikkette dieser Pandemie als auch inzwischen bei der von Hause aus vorsichtigen, weil ängstlichen Ärzteschaft.
Noch einmal, weil’s so wichtig ist:
„Das Fatale in Corona-Zeiten ist die stattfindende Zerstörung von Zusammenhängen, die Denunziation eines Wissens, das der allseits geförderten und erwünschten Angst die Grenzenlosigkeit nehmen würde.“