Was Kevin und Saskia im Sozialismus geworden wären
Kevin und Saskia wollen den Sozialismus aufbauen, aber sie wären drin nichts geworden. Lassen wir mal die Beschäftigungsmöglichkeiten Revue passieren. In der DDR bekam jeder einen Arbeitsplatz, blos welchen?
Beide sind ausbildungsmäßig sehr schwach. Mit einem Studienplatz wäre es früher sowieso schwierig geworden, weil die Eltern nicht aus der Arbeiterklasse stammen, Künerts Vater ist laut Wikilügia Beamter, über die Eltern von Saskia hüllt sich die Lügiklopädie in Schweigen, was nichts wirklich Gutes bedeutet.
Ganz sicher wäre ein gut bezahlter Job als Melker oder ein schlecht bezahlter als Hofkehrer drin gewesen. Callcenter gibt es im Sozialismus wegen Telefonmangel leider nicht. Aber Melken oder Kehren hätte Kevins hohen Ansprüchen an andere nicht genügt.
Saskia hätte sich bei der Partei einen Job besorgen können. In den Niederungen eher, denn die Genossen hatten zumindest in den 80ern zunehmend einen Sinn für Qualität. Die Partei begann damals sich zu akademisieren. Zumindest mußte man die Bezirksparteischule bis zu Ende durchstehen. Immer wieder mal heulten sich zukünftige Kader bei mir aus, wie hoch da die Anforderungen wären. Einem habe ich sogar bei den Hausaufgaben geholfen. Die Dividende dafür habe ich nicht mehr einstreichen können, denn die Quali und meine Investition in den Ehrgeizling wurden 1990 wertlos.
Aber für den Instrukteur in der FDJ-Kreisleitung hätte es bei Saskia wohl gereicht. Kevin wäre dafür nicht in Frage gekommen, weil er mit den zehn Geboten der sozialistischen Moral über Kreuz liegt. Sie wurden 1958 auf dem V. Parteitag von Walterchen mit Fistelstimme verkündigt: 8. Du sollst Deine Kinder im Geiste des Friedens und des Sozialismus zu allseitig gebildeten, charakterfesten und körperlich gestählten Menschen erziehen. 9. Du sollst sauber und anständig leben und Deine Familie achten. Ich hab seine Stimme noch im Ohr, man war damals sehr beliebt, wenn man Ulbricht nachmachen konnte – „Nu?“
Irgendwann wäre die Staatssicherheit hinter Kevins sexuelle Vorlieben gekommen und hätte ihn erpreßt. Dann hätte er eine Chance auf sowas ähnliches wie ein Callcenter gehabt: Ein Abhörzimmer. 1989 habe ich solche Räume mit aufgestöbert. Meistens lag noch ein alter Bademantel drin oder so interessante Literatur wie „Who is who in the CIA„, geschrieben von Julius Mader alias Thomas Bergner. Einmal wurden die Abhörer nahe der Gaststätte „Zum guten Kameraden“ bei Saalborn in einem Bunker aufgestöbert. Er war als Finnhütte getarnt. Unter einem keimigen Teppich war eine Eisenklappe, wenn man die öffnete konnte man über eine Leiter in einen engen Schacht steigen. Nach dem Aufhebeln noch einer Stahltür trat man in eine etwa 4 Meter lange und drei Meter breite Röhre, in der ein Abhörer hockte, und ein anderer Genosse auf einem Fahrad strampelte. Er war dafür zuständig den Ventilator für die Frischluftzufuhr anzutreiben. Der Frischluftschacht war oberirdisch als Kamin für die Herstellung von Bratwürsten getarnt. Alles war wie bei Alice im Wunderland etwas anderes, als wie es schien. Das Dach der Finnhütte war die Sendeantenne des Bunkers. Im Keller der Hauptpost in Weimar befanden sich sogar sechs Abhörplätze nebeneinander. Ich denke in den Horchcentern der Sicherheit waren allein in Stadt und Kreis Weimar etwa 100 bis 200 Leute beschäftigt. Obwohl nur jeder zehnte Haushalt – meistens von Funktionären – überhaupt ein Telefon hatte.
Saskia und Kevin haben von ihren Aussichten im entwickelten Sozialismus keine Ahnung. In Dr. Merkels Softvariante sind sie besser aufgehoben, aber sie wollen unbedingt in ihr Verderben rennen. Wie viele Genossen sind beispielsweise ins Paradies der Werktätigen – in die Sowjetunion – ausgewandert und dort zu Eisbärfutter verarbeitet worden?
Grüße an den V-Schutz. Sie wissen nicht, was sie tun.
Update: Ein Kommentator hat mich gerade auf § 249 StGB i.d.F. vom 7.4.1977 aufmerksam gemacht:
§ 249. Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit durch asoziales Verhalten.
(1) Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt, indem er sich aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit entzieht, obwohl er arbeitsfähig ist, wird mit Verurteilung auf Bewährung, Haftstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer der Prostitution nachgeht oder in sonstiger Weise die öffentliche Ordnung und Sicherheit durch eine asoziale Lebensweise beeinträchtigt.
(3) In leichten Fällen kann von Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen und auf staatliche Kontroll- und Erziehungsaufsicht erkannt werden.
(4) Ist der Täter nach Absatz 1 oder 2 oder wegen eines Verbrechens bereits bestraft, kann auf Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren erkannt werden.
(5) Zusätzlich kann auf Aufenthaltsbeschränkung und auf staatliche Kontroll- und Erziehungsaufsicht erkannt werden.
🙂 🙂 🙂
Wahrscheinlich wären die auch „Nutznießer“ des Assi-Paragrafen gewesen.
Etwas, was man heutzutage schmerzlich vermißt !!!!!
Jedenfalls wären auch die beiden ein fester Bestandteil der entwickelten sozialistischen Gesellschaft gewesen.
Wahrscheinlich sogar ein festgesetzter – an dem nicht mal der Westen Interesse gehabt hätte und so ein paar Tausend DM gespart.
Meine Erkenntnis seit dem ersten Tag nach dem Mauerfall:
Die Wessis wären die besseren Genossen gewesen.
Jetzt kann das jeder sehen.
Die guten Lehrbücher aus dem Osten, bis hin zum geradezu talmudischen „Landau-Lifschitz“, steht bei mir im Regal. Konnte der Westen nicht bieten, Gleiches gilt für die Mathematik.
Unsere rübergemachten Dozenten beklagten konstant das miese Westniveau. Oder schlimmer, das konstant miese.
Nun mal wieder raus aus der Ostalgie. Ich darf ja nun als Berufsbezeichnung den Begriff Mathematiker fuehren und kenne herkunftsmaessig bedingt die sowjetische Schule zum Einen und spaetestens seit 1990 schon berufs- aber auch interessensbedingt verschiedene Gebiete, die eher woanders vorangetrieben wurden und werden, ebenso.
Eigentlich schon eher, denn zumindest im akademischen Bereich waren wenigstens Lehrbuecher auch frueher schon in der DDR verfuegbar. Uebrigens auch gute und zeitnahe preiswerte Uebersetzungen ins Russische, was die wohl kaum gemacht haetten, wenn kein Bedarf dafuer gesehen worden waere.
Die sowjetische Mathematik als Ganzes hat ihre Qualitaeten, aber natuerlich auch Einschraenkungen. So wie man den Westen halt ebenso nicht einfach nach gusto ueber seinen gewuenschten Kamm scheren sollte. Das ist einfach selbstimmunisierende Ignoranz. Die immer wieder angebrachte Schwaeche in naturwissenschaftlicher Ausbildung der alten Bundesrepublik auf Schulniveau wuerde ich bestaetigen wollen. Aber auch da gilt es zu differenzieren.
„…….Aber auch da gilt es zu differenzieren….“
Natürlich.
Aber die großen Linien, die hier – oft überspitzt – immer wieder erwähnt werden, sind das Wichtige.
Eine wesentliche Strategie (oder Unvermögen ?) westlicher Debatten“kultur“ ist es – auch deutlich in der deutschen linksgrünen Politik erkennbar – sich mit Minderheiten und Details zu beschäftigen und dabei das Große und Ganze aus den Augen zu verlieren.
Natürlich waren wir auch im Osten ideologisch indoktriniert – zumindest hat man es versucht und mit der Zeit wußte man es einzuschätzen und zu bewerten.
Wenn ich mir aber viele im Westen Geborene und Sozialisiert anschaue, dann frage ich mich: was hat man mit denen gemacht? So blöd kann man doch eigentlich nicht sein, es sei denn aufgrund massivester Gehirnwäsche?
70 Jahre Wohlstand haben deutliche und verheerende Spuren in den Köpfen hinterlassen.
Aber die „Ossis“ haben keine Lust zu warten, bis alles den Bach runter geht – einmal reicht.
„Ganz am Anfang… habe ich mich den Kollegen gegenüber im Nachteil gewähnt. Sie traten alle so sicher auf. Sie waren alle so weit gereist… Es schien mir, als seien sie mir voraus. Es dauerte eine Weile, ehe ich begriff, dass es umgedreht war: Die größte und wichtigste Erfahrung, die des Zusammenbruchs eines Systems, hatte ich gemacht… Es war und ist ein Privileg, über sie zu verfügen… Nimm nichts als gegeben, nie wieder. Reih dich nicht noch einmal bei denen ein, die etwas für gegeben und unumstößlich halten… Bleibe auf Abstand.“
(aus Birk Meinhardt „Wie ich meine Zeitung verlor“)
Du schreist was von WOHLSTAND.
Welchen Wohlstand meinst du? Den zweithöchsten Stand in der Kinderverarmung in Europa? Oder das die Deutschen beim Besitz am Ende in Europa angekommen sind? Oder das die Hälfte der Deutschen keine Sparguthaben haben und von der Hand in den Mund leben müssen? Oder das man Kilometer weit gehen muß um etwas essbares zu organisieren so wie auch in Afrika? Das man monatelang einen Arzt suchen muss?
> Aber die großen Linien, die hier – oft überspitzt – immer wieder erwähnt werden, sind das Wichtige.
Ganz im Gegenteil. Die kleinen Dinge sind es meist, die eine grosse Linie erst greifbar machen. Ich glaube es ist ein Zitat von Goebbels (oder war es Hitler) welches Michail Romm in „Der gewoehnliche Faschismus“ sinngemaess so erwaehnte: „Eine Luege muss gross sein. Die kleinen Leute erkennen eine grosse Luege nicht. Sie erkennen die kleinen Luegen, weil sie Uebung darin haben, weil sie in ihrer Groesse ihrem taeglichen Umfeld entspricht. Verabreicht man sie mit dem kleinen Loeffel, dann erkennen sie das. Ist der Loeffel gross genug, dann sehen sie nicht einmal, dass da ein Loeffel ist“.
Neben der Luege betrifft das genauso andere – auch positive – alltaegliche Dinge. Ein Witz, ein Geschmack, Musik, Interessen, auch Geschichte. Ganz verschiedene Sachen, die Leute ihre Aehnlichkeiten erkennen lassen, die man aber Gesicht zu gesicht austauschen muss. Ich habe nun das Glueck, dass ich diese Ebene in der Familie habe. Ich habe im Gegenteil dazu den Eindruck, dass viele der hier schreibenden „Ostkommentatoren“ das ueberhaupt nicht besitzen und auf einer Riesenwelle an Vorurteilen „argumentieren“. In dicken Anfuehrungsstrichen, denn das geht oft bis in simple Beschimpfung. Und wer beschimpft wird, der sieht sich das nicht ewig an. Aber damit kommt der Beschimpfende dann auch inhaltlich nicht weiter. Und hier kommen wir zu den Alternativen, die ihm bleiben.
Will man das Land hier geaendert sehen, muss man Gemeinsamkeiten suchen, schon weil der Westen groesser ist. Tut man es nicht, denkt man vielleicht an Sezession. Etwas was aber voellig unrealistisch ist, und nicht einfach weil die Uebermutter, die Amerikaner, die Medien, der Zeitgeist, die vorgeblich verbloedete Jugend oder der Teufel das verhindern, sondern weil auch eine Mehrheit des Ostens selbst das ablehnen wuerde. Bleiben also die Muehen der Ebenen. Arbeiten mit den Leuten, leben mit den Leuten. Nichts davon muss man bis zur Selbstaufloesung betreiben. Zuallererst zieht das ein paar Zaehne an den genannten Vorurteilen.
Nun, ich persönlich schätze die meisten Kommentatoren hier so ein, dass sie auch die kleinen Lügen kennen – auch die kleinen und schönen Dinge des Lebens – und den „großen Löffel vertragen.
Die Mehrheit hier sucht nach meinem Eindruck nicht die vielen kleinen Schweinereien, sondern was dahintersteckt – die Zusammenhänge, die Absichten, die Ursachen.
Aber ich gebe Ihnen recht – für den sog. „kleinen Mann“ muß das alles einleuchtend und greifbar sein.
Was ich um Himmelswillen nicht aus Arroganz sage, sondern das ist eine Binse. Elitäres bewirkt das Gegenteil.
Ich habe mich hier des öfteren über die „Waldorf-Statler-Mentalität“ elitärer alternativer Schreibclubs wie TE oder die Achse aufgeregt.
Nicht über das, was sie schreiben, sondern dass sie das für das NonPlusUltra des Alternativen halten.
Für mich eine zu bequeme Haltung saturierter Ruheständler mit geringer Reichweite.
Jouwatch will mit platten und teilweise absurden Parolen auch mitmischen, disqualifiziert sich inhaltlich aber damit selbst – allerdings mit größerer Reichweite wie die o.g.
Im rein Privaten und im Privatgeschäftlichen ist das anders – man trifft viele Menschen aus Ost und West, die auf der gleichen Wellenlänge sind. In der Familie kann man sie sich nicht aussuchen, außerhalb dessen schon.
Nun ja, Tel-Aviv – so ist das Leben.
Die nach der Wende öffentlich durch Medien, Politik und im persönlich erlebbaren beruflichen Umfeld von Politik und Medien des (finanziell) stärkeren Westens an den Tag gelegte Arroganz hat im Osten tiefe und prägende Spuren hinterlassen, die jegliches Vorurteil bestärkt oder auch erst geschaffen haben. Der Fehler war eben, dass der Westen seine allerbeste 3. und 4. Personalgarnitur auf maßgebliche Stellen in Politik, Wirtschaft, Kultur und Hochschulwesen im Osten plaziert hat – unabhängig von fachlicher und sozialer Kompetenz. Das wirkt nach.
Die historischen Erfahrungen der Neuzeit (z.B. Untergang eines Systems) fehlen den „Wessis“, zumal sie offensichtlich auch generelle Schwächen an historischem Wissen haben.
Wissen Sie, was für mich die größte Überraschung und letztlich Enttäuschung am „System West“ war und immer noch ist? Die Wohlstandsverwahrlosung und politische Verblendung bzw. Orientierungslosigkeit und Gleichgültigkeit weiter Teile der Bevölkerung – etwas, was nach meiner Meinung nur mit gewissen Absichten entstehen konnte (ich vermeide an dieser Stelle den Begriff „Gehirnwäsche“).
Aber wie Sie richtig sagten – ich sitze im Glashaus.
34% der Thüringer wählen die SED-Nachfolger.
Aber immerhin schäme ich mich zutiefst dafür.
Interessante Diskussion und Erfahrungsaustausch von Gedanken.
Zur Verständigung von Ost und West nur paar Worte von mir.
Nach 46 (in Worten SECHSUNDVIERZIG) Jahren, davon 20 in der DDR und 30 In der BRD) ist es mir endliche gelungen amtliche Machenschaften in Nötigung, Erpressung und Urkundenfälschung von Amtswegen erfolgreich abstellen zu lassen.
Nun kann ich mich nach 30 Jahren mit den Umständen befassen die zum Tode meiner Angehörigen führten und warum Ermittlungsakten gefälscht und der Ermittler in die Wüste geschickt wurde und selbst im Ministerium alles getan wurde um die Wahrheitsfindung unter den Tisch zu kehren indem man genau die beauftragte die Tötungsumstände zu untersuchen, die ich verdächtigt hatte manipulativ im Falle tätig gewesen zu sein.
Das prägt die Einstellung zu allem was aus dem Westen kommt, die Ideologie und das Personal was sich in nichts voneinander unterscheidet. Das gleich freche und arrogante Auftrete sowohl in der DDR als auch anschließend in der sogenannten BRD. Vereinzelt gibt es auch Beamte die Interesse daran haben anständig zu arbeiten, aber nur vereinzelt. Und denen danke ich mal auf diesem Wege.
> Wissen Sie, was für mich die größte Überraschung und letztlich Enttäuschung am „System West“ war und immer noch ist? Die Wohlstandsverwahrlosung und politische Verblendung bzw. Orientierungslosigkeit und Gleichgültigkeit weiter Teile der Bevölkerung
Da gibt es viele weitere Punkte. Ich zum Beispiel habe frueh auf die harte Tour in einer familiengerichtlichen Auseinandersetzung lernen muessen, wohin die umfassende Verrechtlichung auch elementarster menschlicher Angelegenheiten fuehrt. Man schafft eine Moeglichkeit, sich persoenlicher Auseinandersetzung – und auch Einigung! – zu entziehen, indem man Zwischeninstanzen schaltet, die am ausgestreckten Arm verhungern lassen und den Einzelnen der Notwendigkeit entheben sich mit seinem Gegenueber als Individuum befassen zu muessen. Das durchzieht viele weitere Bereiche, das glaeserne Bankkonto z.B. nimmt dem Besitzer den unmittelbaren Hebel, sich gegen staatliche Uebergriffigkeiten und Bestrafungsversuche an der Quelle zur Wehr zu setzen (GEZ hatten wir gerade kurz – wird halt einfach gepfaendet. Das war frueher so nicht moeglich). Es gibt zahllose weitere solche Dinge deren prinzipieller Charakter sich erschliesst, wenn man nur darauf achtet.
Diese Zwischeninstanzen sind aber keineswegs neutral oder gar um Objektivitaet bemueht. Generell haben sie den hohen Preis, dass den Leuten zwar vorgegaukelt wird ihnen jedes Problem loesen zu koennen, diese Abnahme von Verantwortlichkeit aber letztlich zur Infantilisierung – weil eben jeder Furz so behandelt werden kann und dann eben wird – und zur Vereinzelung fuehrt, die man als Individualitaet umetikettiert. Ihre eigentlichen Rechte werden dabei vom Problem“loeser“ usurpiert. Man sehe sich z.B. die aktuelle Meldung zur Zwangsinobhutnahme von Kindern bei Verstoss gegen eine ganz widerwaertige Form von Quarantaeneauflage an.
Das ist Teile und Herrsche in Reinform, eine Abhaengigkeit hoechster Guete. Die o.g. Orientierungslosigkeit folgt daraus zwingend. Nur ein echtes Individuum hat halt diese Orientierung oder ueberhaupt die charakterlichen Voraussetzungen, sie zu erwerben (denn verlieren kann man die natuerlich schon gelegentlich, das ist normal). Und auch nur dieses hat die Faehigkeit, die ihm von aussen auferlegten Abgrenzungen zu seinen Mitmenschen als solche zu erkennen und einzureissen.
Was erwarten Sie denn von einem Lande was ca. 1.250.000 Gesetze und Durchführungsbestimmungen aus 5 politischen Systemen hat die Verbote und Einschränkungen beinhalten. So viel haben nicht mal die restlichen Länder auf dem Globus zusammen. Der Irrsinn hat System. Deshalb kann ja jeder Penner damit argumentieren das das was man gerade tut verboten oder nazistisch ist. Keiner kann es überprüfen , da nicht mal die Fachleute mehr durchsehen.
Die perfekte Diktatur und der perfekte Unterdrückungsmechanismus. Eine andere Form der totalen Gesetzlosigkeit.
Deutschland ist erst 150 Jahre „vereinigt“, das muss nicht so bleiben, zB per EU. Wir sprechen dann von keiner Sezession, sondern von einem Zerfall oder einfach „Vergehen“. Für „danach“ politische Dinge auch nur zu diskutieren ist völlig sinnlos. Niemand weiss, wer das Herrschaftsvakuum füllen wird, aber klar muss sein, mit Wahlen ists dann vorbei. Gewogen und zu leicht befunden.
Allein die blöden Wahlplakate, wenn ich die schon wieder sehe! Da waren die Parolen an den Transitstrecken regelrecht transzendent „Kasko – bevor es zu spät ist!“ Kann die Alternative niemanden dieses Namens aufstellen, Kasko, Kaskow, das muss doch gehen. Am Ende immerhin ein Lacher.
@ Michael B.
Sie haben schon irgendwie recht. Auch hier auf diesem Blog gibt es ja genug Ossis, die sofort den dicken Schlagstock rausholen, Beleidigungen weit unterhalb der Gürtellinie verbreiten und den Ossi der primitivsten Art verkörpern. Ich bin auch Ossi und schäme mich für solche Primitivlinge, die wahrscheinlich in ihrem Umfeld nichts zu sagen haben und hier den großen Macho geben.
Solche Primitivlinge gibt’s hüben wie drüben.
Aber eines geht eben nicht: wenn Leute von westlich von Werra und Elbe die Ossis von oben herab belehren, wie die Welt ist und wie sie zu atmen haben. Und da haben sich viele Wessis seit der Wiedervereinigung eben einen negativen Namen gemacht. Den wieder loszuwerden, ist schwer.
Wenn ich mir die Zustände in (westdeutschen) Großstädten so ansehe, sind Sie mit dem Schlagstock da eher unterbewaffnet. Ist die kritische Masse an Mittelaltergoldstücken um Sie herum erreicht, werden Sie sich glücklich schätzen einen Menschen um sich zu haben, welcher bereit ist den Knüppel zu ziehen. Vieles Gesagte ist richtig und auch ich hasse Primitivlinge. Mit Diskutieren und sich Einigsein können wir die alles verschlingende Invasion aber weder aufhalten noch umkehren. Gewöhnen Sie sich dran..
„Wie viele Genossen sind beispielsweise ins Paradies der Werktätigen – in die Sowjetunion – ausgewandert und dort zu Eisbärfutter verarbeitet worden?“
Das ist die Erklärung für das Ansteigen der Eisbarpopulation!
Nein lieber Alfred
die Genossen sind alle nach den Westen gegangen, denn dort wurden sie als Widerstandkämpfer begrüßt.
Meine unparteiischen Kollegen von der Uni sind anschließend alle mit Familie ins westliche Ausland verzogen und bis heute nicht zurück gekommen. Die Wissenslücken die sie hinterließen sind bis heute nicht ausgefüllt worden.
Ein knapper Gruß in die Runde an die Freunde von Landau / Lifschitz, Smirnow, A. Hilbert, Kluge / Neugebauer / Stephani, Lindner, J. Lehmann und die vielen anderen. 🙂
Und was „Kevin und Saskia“ angeht: Nach meiner Erinnerung war die Leistung ausschlaggebend.
Bronstein, Muschelischwili, Dankert etc. pp.
Muschelischwili: Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu. 🙂