Schulexperiment gescheitert

Das Bildungswesen war immer schon ein Tummelplatz für didaktische Hasardeure und pädagogische Pygmäen. Man lese mal den „Spitzbart“ von Joh. Gottlieb Schummel aus dem Jahre 1779. Und nun kommen noch die Virologen dazu. Die Schulen in Meck-Pomm haben kaum fünf Tage rabotajet, da machten die ersten beiden schon wieder zu. Sehr fragil, was sich das Ministerium ausgedacht hat. So geht es nicht, das kann man weder Kindern noch Eltern zumuten.

Der Fernunterricht mit Kindern ist etwas weniger als eine Notlösung. Schon im Präsenzunterricht gab es früher eine Note für „Mitarbeit“, um etwas Aufmerksamkeit rauszukitzeln, und daß man sich ab und an mal meldete. Mir passierte es öfter, daß ich in eigene Gedanken versunken war, man war auch mal damit beschätigt die Hausarbeiten für die nächste Stunde anzufertigen oder spielte mit dem Banknachbarn Schiffe versenken. Vom Schwatzen und Werfen von Papierflugzeugen ganz abgesehen. Zu Hause ist der Druck sich auf den Stoff zu konzentrieren noch etwas geringer. Es hängt sehr von der Mentalität der Kinder und der Oberaufsicht der Eltern ab, ob da was wackelt. Die praktische Erfahrung sagt: Homschuling ist auf Dauer keine Lösung.

Es ist auch ne gute Frage, ob man Erstensklässer allein zu Hause rumhängen läßt, oder ob Mutti dann doch lieber zu Hause bleibt. Läßt sie sich krankschreiben oder macht sie Unbezahlt oder nimmt sie Urlaub?

Die Disziplin die Hygieneregeln in der Schule zu beachten ist der nächste wunde Punkt. Mit Grundschulkindern kann man das noch einigermaßen durchziehen. Früher gab zur Unterstützung übrigens eine Note für „Betragen“. Die etwas lebhaften Fälle saßen in der ersten und zweiten Reihe auf den sog. Eselsbänken in Reichweite des Kanters, die pflegeleichten Konformisten in der letzten Reihe. Aber in der Fünften geht die Pubertät los. Wir waren damals 49 Kinder in der Klasse, davon 41 Jungs. Das reichte in jeder Pause für mindestens zwei Raufhändel. Wie soll das mit Abstand und Maske aussehen?  Heute kommen noch Respektlosigkeiten gegenüber den Lehrern dazu. Und Inklusion sowie Ausländer, die „Bahnhof“ verstehen. Die einzige Respektsperson ist in den meisten Schulen der Hausmeister.

Ich denke es ist eine Fiktion, die Kinder auf längere Sicht in den Pausen zu Mindestabstand und Maulkorb anzuhalten. Es gibt einen starken Bewegungsdrang, eine latente Grundaggression, ab einem bestimmten Alter bei einzelnen Exemplaren auch Renitenz. Ab 16 wird es dann langsam wieder besser. Die Betonung liegt auf langsam.

Und dazu kommt noch, daß die Lehrer durch die Propaganda des zwangsfinanzierten Staatsfernsehens übermäßig verängstigt worden sind. Ich gehöre nicht zu denen, die bestreiten, daß Kórona eine Krankheit ist. Und ich würde auch keine Lehrer mit Diabetes und Herzkrankheiten in die Schlacht schicken. Aber ein gewisses Infektionsrisiko ist für Gesunde berufsbedingt hinnehmbar. Sicher gibt es den einen oder anderen Kompromiß, den man eingehen könnte, um verängstigten Pädagogen entgegenzukommen. Ich hatte schon mal kleinere Schuleinheiten angeregt. Aber an der Wiederaufnahme des geregelten Schulbetriebs führt kein Weg vorbei. Wenn der Staat nicht in der Lage ist, sich zu organisieren, muß die Schulpflicht aufgehoben werden und die Eltern gründen vermehrt dezentrale Privatschulen, natürlich gegen Reduzierung der Steuerlast. Denn staatliche Schulen waren historisch einer der Gründe Steuern zu erheben.

Wenn das Schulexperiment schon in Meck-Pomm zu scheitern droht. wo es fast keine Viren gibt, was soll da in NRW, Berlin und Bayern losgehen? Ich weiß es auch nicht, ich war mal Elternbeirat und ich habe ein paar Stunden an einer Hochschule gegeben, aber deswegen bin kein Bildungsexperte.

 

Grüße an den V-Schutz. Das ist heute ein Landesthema, da grüße ich sogar 16 V-Schütze.