Buli auch in Paris

Das ungarische HIRADO berichtete über aggressive Verärgerung in Paris, die sich nach einem verlorenen Fußballmatch entwickelt hatte. Der Sender berichtet über zahlreiche „Bevándorlás“ = Einwanderer unter den unzufriedenen Fans, die Bilder stützen diese Einschätzung. Man glaubt auf der Pariser Prachtstraße in Afrika zu sein.

Hirado zieht den Vergleich zu Holland und Stuttgart, wo Ausländer ebenfalls Bulis gefeiert hatten, sehr zum Schaden der Anlieger der Partymeilen.

Solche Parties sind das Problem von Einwanderungsgesellschaften, wo die Integration nicht funktioniert, viele Hoffnungen an den Realitäten des Mindestlohns und fremder Sprachen scheitern. Der Shutdown war da nur das Sahnehäubchen auf der Frusttorte.

Solche Ausschreitungen deuten oft das blutige Ende von ungeliebten Regimen an. In der späten DDR hatte sich auch eine Kultur der Nachbereitung von Fußballspielen entwickelt, gegen den die rote Gestapo nicht ankam. In dem sonst so repressiven Staat herrschte im Reich von König Fußball oft der Ausnahmezustand, insbesondere um die Bahnhöfe. Der Fußball war nur der Anlaß, der Grund lag tiefer. Die Hools von Lok Leipzig marschierten am 2. Oktober 1989 in der Prima Linea, sie waren der in zahlreichen Schlachten gehärtete Rammbock, der das Regime zum Verzweifeln brachte. Vier Tage später sprach der Chef vom Ganzen – Generalsekretär Gorbatschoff – das Todesurteil über den faschistoiden Stacheldrahtstaat.

 

Grüße an den V-Schutz. Wenn’s gut Aderlassen ist, gut Purgieren, gut Schröpfen, das steht im Kalender, und darnach weiß ich mich zu richten; aber wenn’s just gut Rebellern sei, das, glaub ich, ist viel schwerer zu sagen. (Geheimrath v. Goethe)