Wissenschaftlicher Konsens im Wandel der Zeiten

Wissenschaftlichen Konsens hat es fast ständig und überall gegeben. Forscher und Erfinder sind immer schon gegen eine Wand verkrusteter Paradigmen gelaufen. Selten hat eine ältere Professor*In ihre Meinung geändert. Überholte Lehrmeinungen sind in der Regel anläßlich von Emeritierungen und Tod durch neuere Erkenntnisse ersetzt worden.

Ein Kollektiv von interessierten Bürgern hatte 16 Klimafragen an die Bundestagsparteien gerichtet. Nun haben einige sogar geantwortet, CDU, CSU, Linke und Grüne verweigern sich dem Dialog ganz. Sie sind halt mehr.

Zum wissenschaftlichen Konsens hatten die Klimafragesteller folgendes formuliert: „Der vielzitierte wissenschaftliche Konsens über den Klimawandel gilt nur insofern, als eine Mehrheit der Klimawissenschaftler der Meinung ist, dass der Klimawandel real und zumindest teilweise vom Menschen verursacht sei. Über das Tempo des Klimawandels gibt es nach wie vor eine erhebliche Kontroverse, ebenso über die Aussagekraft von Klimamodellen, über die Höhe des menschlichen Anteils am Klimawandel, über die direkten und indirekten Einflüsse der Sonne und der Wolkenbildung, über den Wärmeaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean und über die CO2-Bindekraft von Pflanzen. Auch Art und Ausmaß der Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Planeten oder konkrete Wege zu seiner Bewältigung sind von einem weltweiten Konsens unter allen Experten nicht umfasst.“

Darauf antwortete die FDP:

„Richtig ist, dass wir bei den Auswirkungen des Klimawandels und seiner Geschwindigkeit in einem Feld wissenschaftlicher Prognosen operieren. Prognosen sind, aufgrund ihrer Natur, keine Wahrheitsaussagen, sondern immer geprägt von Unsicherheiten. Es ist aktuell nicht möglich die Zukunft wissenschaftlich vorherzusagen. Politisch bedeutet das für uns eine Abwägung darüber zu treffen welches Szenario als realistisch erscheint und welche potenziellen Konsequenzen wir bereit wären einzugehen. Auf Grundlage dieser Überlegungen treffen wir unsere Entscheidungen. Dass es innerhalb der Klimawissenschaften in Einzelfragen noch Unsicherheiten und Diskursbedarf gibt, ändert nichts an der Tatsache, dass hinsichtlich der Grundfragen ein wissenschaftlicher Konsens herrscht. Der Mensch gilt als Hauptverursacher der aktuell gesteigerten Geschwindigkeit des gegenwärtigen Klimawandels und es ist unstrittig, dass wir unsere Treibhausgasemissionen minimieren müssen andernfalls folgen Schäden, die nicht zu verantworten sind. Der genaue Wissensstand bei der Erforschung des Klimawandels wird in regelmäßigen Abständen in den Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zusammengefasst und bewertet.“

Die SPD war noch etwas prägnanter:

„Genau deshalb gibt es regelmäßige Berichte des IPCC, um die Prognosen immer wieder neu zu überprüfen. Und wie ebenfalls in Antwort 1 formuliert, sind die Auswirkungen teilweise sogar dramatischer als ursprünglich angenommen. Dass der Klimawandel vom Menschen verursacht ist, ist wissenschaftlicher Konsens.“

FDP und SPD behaupten also wissenschaftlichen Konsens. Diesen hat es wie eingangs angedeutet immer schon gegeben. Ich will mal ein paar Beispiele nennen.

Wenn 1988 ein Wirtschaftswissenschaftler bei der SED nachgefragt hätte, ob die Marktwirtschaft nicht effizienter wäre, als die zentrale Planung, hätte man sich so verhalten, wie CDU und CSU. Man hätte garnicht geantwortet. Ansonsten wäre der Mann in Untermaßfeld gelandet wie Rainer Hoefer.

Der Weimarer Hochschulangestellte Rainer Hoefer hatte im Dezember 1978 eine Eingabe an Honecker verfaßt, in der es hieß: „…Die wissenschaftlich-technische Entwicklung hat sich in unserem Lande mehr und mehr verlangsamt. Der Rückstand auf die hochentwickelten kapitalistischen Länder ist größer geworden. Wirklich bedeutsame Erfindungen werden in der DDR nicht mehr gemacht….“ Mitte April wurde Hoefer zu Hochschulrektor Fuchs. bestellt und abgekanzelt. In der Nummer 20/1979 veröffentlichte Hoefer seinen Brief an Honecker im „Spiegel“. Unter der Überschrift „Ein Nährboden für Neurosen“ schrieb Hoefer zur Lage der DDR: „Wer sich zum Marxismus bekennt, muß nachweisen, daß die sozialistisch organisierte Produktion eine höhere Arbeitsproduktivität aufweist, als die der höchstentwickelten kapitalistischen Unternehmen. Dieser Nachweis ist auch nicht teilweise gelungen, und es gibt keine Anzeichen für eine erfolgreiche Entwicklung in dieser Richtung. Im Gegenteil: die technische Entwicklung in den kapitalistischen Ländern hat ein Tempo erreicht, an dem gemessen die DDR auf der Stelle tritt“. Honecker war empört, in der Hochschulleitung war man entsetzt. Hoefer wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und lebt, nachdem er nach drei Jahren Einzelhaft in Untermaßfeld verkauft wurde, heute in der freien Schweiz.

Die SED berief sich ansonsten auf die Theorien der Klassiker, die in der Zone wissenschaftlicher Konsens waren. Wieviele Professoren für den Kurs „Politische Ökonomie“ zuständig waren, möchte ich garnicht zählen. Sie waren mehr.

Wenn 1938 ein kluger Kopf bei der NSDAP nachgefagt hätte, ob die Juden wirklich an allem Schuld seien, so hätte die Partei auch auf wissenschaftlichen Konsens verweisen können. Bereits 1930 wurde in der Thüringischen Universität Jena der Lehrstuhl für Rassenkunde geschaffen, den der antisemitische Professor Dr. Günther einnahm. Der Lehrstuhl hatte zunächst den Namen ‚Soziale Anthropologie‘.“ Wie so viele Lehrstühle, die Ideologie transportieren sollen, wurde er ohne Anforderungen an einen wissenschaftlichen Werdegang besetzt. Kaum eine deutsche Uni weist auf ihre Lehrstühle für Rassekunde und Eugenik hin. Es gab sie aber, genauso wie es die für Politische Ökonomie gab.

Hätte Nikolaus Kopernikus beim Vatikan nachgefragt, ob es möglich sei, daß die Erde keine Scheibe ist, so wäre vermutlich auf wissenschaftlichen Konsens hingewiesen worden. Da er erst garnicht fragte, ignorierte man ihn als Verschwörungsheini. „Fake Science aus dem rechtspopulistischen Osten“ mag man sich im Westen gedacht haben.

Wie sich die Zeiten ändern: Inzwischen sind in Berlin die Juden wieder an allem Schuld und sollen wenn es nach einigen Merkelgästen geht ins Gas, die Planwirtschaft wird schon seit 2000 schrittweise eingeführt. Nur die Welt ist immer noch körbe-körbe und wird wieder etwas hidegebb. Die MSM quälen mich immer mit englisch. Das ist die Retourkosci.

 

Grüße an den V-Schutz.  Nun mal ran an den Übersetzer, der ausländische Text ist hochkonspirativ. Konsens und Nonsens reimen sich übrigens.