Quacksalberei drückt den Lohn
Das Durchschnittsentgelt in Deutschland ist seit 1991 von jährlich DM 44.421 = € 22.712 auf € 37.873 im Jahr 2018 gestiegen.
1991 betrug der durchschnittliche Abgabensatz 29.9 %. Es blieben 70,1 % = € 15.921,00 für den Entgeltempfänger zur Verfügung. 2018 war der Abgabensatz auf 34,0 % gestiegen. Es blieben also 66 % = € 24.996. Das ist eine Einkommenserhöhung von 57 % in 27 Jahren oder 1,68 % pro Jahr.
Der Verbraucherpreisindex ist von 1991 bis 2018 von 70,2 auf 110,3 gestiegen, insgesamt also auf das 110,3 / 70,2 = 1,57 fache.
Wenn die Löhne um 57 % gestiegen sind, und die Verbraucherpreise um 57 %, dann ist der Reallohn von 1991 bis 2018 um rund 0 % gestiegen.
Wenn man die Vermögenspreisinflation (zum Beispiel für einen Hauskauf oder den Kauf einer Goldmünze) berücksichtigen würde, wäre der Lohn sogar gesunken.
In den letzten Wochen sind die Gründe dafür von den MSM wie auch von Fachleuten diskutiert worden. Dabei hat sich der Blick immer auf die Industrie verengt. Es sei zu wenig in Automatisierung und künstliche Intelligenz investiert worden, das Jobwunder sei dadurch zustande gekommen, daß statt Roboter einzusetzen, mehr Leute eingestellt worden seien. Und dergleichen Argumente, die sicher nicht ganz falsch sind, aber nicht das ganze Panorama des Desasters im Blick haben. Denn einerseits hat sich das Gewicht des Dienstleistungssektors gegenüber der Industrie entscheidend erhöht, andererseits ist die Produktivität in Teilbereichen des Dienstleistungssektor rapide gesunken.
Mir fällt da exemplarisch der bautechnische Wärmeschutz ein, wo ich lange Jahre selbst tätig war. Seit 1991 hat sich der Lohnkostenaufwand für die Erstellung der Nachweise etwa verzehnfacht, ohne daß die erzielbaren Erlöse auch nur annähernd mitgezogen haben. Auch der ganze Bereich der Erlangung von Bau- und Anlagegenehmigungen ist seit 1991 durch immer neue Vorschriften deutlich aufwändiger geworden und drückt bei den Bauherren und deren Erfüllungsgehilfen auf die Kosten. 1991 hat man nicht einmal nachts in Horrorträumen an die bürokratische Qualitätssicherung nach DIN ISO 9001 gedacht, wo Millifortschritte mit Kiloordnern erzielt werden. Der Landwirt hat heute beim Düngemitteleinsatz den zehnfachen Schriftkram, als vor 30 Jahren. Wesentlich mehr Manneskraft wird heute durch Bürokratie gebunden, als das 1991 der Fall war.
Bereits Adam Smith unterschied in produktive Arbeit (letztlich Warenproduktion und Herstellung von bestellten Gütern) und unproduktive Arbeit. Letztere zerfiel bei ihm wieder in solche Dienstleistungen von Beamten, Soldaten, Ärzten usw., die der Gesellschaft einen Nutzen bescheren und solche, die diesen Nutzen in seinen Augen nicht hatten, z.B. Gaukler, persönliche Diener, Quacksalber usw.
Eine solche Unterscheidung der Dienstleistungen ist bis heute sinnvoll. Der Pyramidenbau in Ägypten hat große Ressourcen gebunden, ohne den Wohlstand der Produzenten zu heben und ohne den Staat leistungsfähiger zu machen. Man kann diese Bauten bestenfalls als Repräsentation oder Obsession verstehen. Und man kann den Pharaonen allenfalls mildernde Umstände zubilligen, als diese Bauten der Wohlstandsverwahrlosung im Altertum entgegengewirkt haben dürften. Von Zeit zu Zeit werden die Pyramidenbauten die Kräfte des Landes am Nil auch überspannt haben. Das richtige Maß zwischen Verschwendung und Geiz zu finden, ist den wenigsten Herrschern gegeben.
Deutschland befindet sich aktuell am Ende eines Aufschwungzyklus. Solche Phasen erkennt man grundsätzlich am langsamen Zerfall bereits geschaffener Infrastrukturen, an der Unlust an deren Instandhaltung sowie am Opfern an obskuren Altären. Die Älteren haben das in den 70ern und 80ern schon mal miterlebt, welche Gesichter so eine Endzeit hat. Honecker soll der Legende nach Dachdecker gewesen sein, aber es gab in seiner Satrapie kaum eine Dachrinne, die nicht irgendwo tropfte oder überlief. Es gab schon ein Problembewußtsein, aber vernünftige Lösungsvorschläge erreichten die Entscheider nicht mehr, weil diese in ihrer abgeschlossenen Wahnwelt lebten und unerreichbare Ziele wie den Aufbau der entwickelten sozialistischen Gesellschaft verfolgten.
Die modernen Pyramiden sind Genderlehrstühle, Gleichstellungsbürokratien, politische Stiftungen, Windmühlen, Fördermittel, aufgeblähte Verwaltungsverfahren, manipulierte Grundwasser- und Luftmeßstellen, Wirtschaftsprüfungsfirmen, Zensurbüros, Klimahokuspokusinstitute und die Wasserbäuche des Zeitgeistes, welche sich Medien nennen. Wenn immer mehr Arbeitszeit an Opferaltären anfällt, sinkt die gesamtgesellschaftliche Produktivität und die Löhne stagnieren. Quacksalberei ist nie gesellschaftlich nützlich. Es gab in der Vergangenheit gute Gründe den römischen Ablaßhandel und die Tribute an Frankreich bzw. die Sowjetunion zu unterbinden, heute sind es beispielsweise Abflüsse wie EEG, GEZ, Stromsteuer, CO2-Steuer sowie der Mittelstandsbauch bei der Lohnsteuer, die nach Ostberlin und weiter nach Brüssel abfließen und umgehend gestoppt werden müssen.
Grüße an den V-Schutz. Den heutigen Eintrag könnt ihr unter „Reaktionäres“ abheften.
Kurz und knapp, es geht bergab.
Ein Paket billige Salami war zur Vereinnahmungszeit für 35 Pfennig zu haben. Heute bezahlt man für die gleiche Wurst 1,20 €. Und so ist es bei vielen Waren, Faktor 10!
Das wird wieder, wenn auch die Schlachter und Tierhalter in den Osten outgesourct sein werden. Dann gibt es hier nur noch Wind- und Fahrräder und endlose LKW-Kolonnen, die alle Güter von aussen ins maoistische Bürgrkriegsparadeis bringen – solange gezahlt wird, versteht sich.
Dazu kommt noch, Deutsche Unis und Weltspitze, es war einmal.
Im weltweiten Vergleich sind Deutschlands Universitäten drittklassig, die vordersten Plätze machen USA und UK unter sich aus. Eine mindere Qualität unserer Universitäten ist kein „rein akademisches“ Thema, sondern ein Problem des Staates und seine Politik. Deutschland kippt nicht nur ökonomisch, sondern auch in der Bildung. .
Der Bundestagsabgeordnete Leif-Erik Holm grillte heute mit einer ausführlichen Frage die Bundeskanzlerin. Hintergrund war die Wahl derumstrittenen Landesverfassungsrichterin Barbara Borchardt im Mai imLandtag Mecklenburg-Vorpommern. Die Parteikollegen der CDU haben dieRichterin gewählt, obwohl zahlreiche Details über extremistischesVerhalten ans Licht kamen.
Man müsse es hinnehmen, dass „man nicht immer zu Resultaten kommt, die umfassend gut sind“, stammelte Merkel unter anderem.
https://www.hanse-rundschau.de/merkel-wird-von-afd-mann-holm-vorgefuehrt/
Was in Deutschland noch drückt:
https://www.fr.de/frankfurt/gutleutviertel-menschen-schlafen-pinkeln-hauseingaengen-13820079.html
Alles für den bereichernden Niedergang.
Ich weiss nicht, wie es künftig unter der Scharia für die frankfurter Drogensüchtigen und ihre Unterstützer aussähe. Nicht so schmerzfrei wie bislang, fürchte ich. Also!
Noch ein Punkt, an den sich niemand rantraut: das Betriebsrats-Unwesen. Frauenquote, Freistellung, Mitbestimmung. Das muss dringend überprüft werden.
Richtig – alles kontraproduktive sozialistische Teilhabe-Utopien aus Vorglabalisierungs- und Wohlstandszeiten der alten 70iger/80iger-Jahre-BRD.
Drer Muff von 50 Jahren !!
Der errechnete Lohnanstieg wäre – bereinigt um den astronomischen GEZ, Abgeordneten und NGO Gehälter – viel trauriger ausgefallen.
Die Intendanten, Fußballerstligisten und Abgeordneten nehmen den Arbeitern was weg, Umverteilung von unten nach oben.
Vielleicht ist der Lohn schon gestiegen, jedoch anderswo hingeflossen?
Die Beauftragung ausländischer Dienstleister abseits deutscheigentümlicher Absurdabgaben erscheint nicht bei den Personalkosten, sondern zB in der IT bei Wartung und Instandhaltung oder Lizenzkosten oder Buchführungs-/Abschlusskosten. Auch um die Aktivierung in der Bilanz mit am liebsten 2000jähriger Abschreibung zu umschiffen.
Die grossen Konzerne (und sogar sog. Mittelständler) haben schon vor 20 Jahren ihre Buchhaltung nach Polen oder Tschechien (zu den „Habsburgern“) ausgelagert, die Banken auch einen Gutteil ihrer EDV-Abteilungen. Weissrussland oder die Ukraine sind auch eine Option, und natürlich Indien, denn dort konzentriert sich das absolute Knowhow, was IBM-Grossrechner angeht (vielleicht der augenfälligste Bereich der Flucht aus hiesigen Tarifen: noch bis in die 1980er wurde in der DV nach dem höchsten Tarif bezahlt, damals IG Metall, schon wegen der vielen umgeschulten Bergleute (gabs ja im Osten auch, die „Qualifizierung“)), jetzt gar nichts mehr).
Wenn wir all das in Vollzeitäquivalente umrechnen, ergibt sich sicher eine Reallohnsteigerung von 10-20% über die letzten 2 Dekaden. Aber nicht hier. Ist halt wie mit den Zigaretten: erhöhte Steuern egeben weniger Steuereinnahmen.
Nachtrag: natürlich dürfen wir auch die üble deutsche Herrenmentalität bei Beförderung oder Jobwechsel – hier ausschlaggebend – nicht vergessen. Während die Ausländer mit einem normalen B.Sc. problemlos weiterkommen, braucht der deutsche Applikant vorneweg mindestens den Einser-M.Sc. resp. Diplom, soll dann selber noch die Promotion bezahlen (nachts und am Wochende) und darf sich dann hinten in die Reihe stellen. Gehts noch?
Ist schon immer so gewesen, lese Bismarcks Gedanken und Erinnerungen.