Welche Länder die größte Bazooka haben

„Das ist die Bazooka, mit der wir das Notwendige jetzt tun.“ Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) wählte kriegerische Action-Worte, als er mit seinem Spannemann Peter Altmaier (CDU) die massiven Mittel vorstellte, mit denen die Bundesregierung verhindern will, daß der Shutdown und die Lieferkettenkrise in eine tiefe Wirtschaftskrise münden.  „Es wird nicht gekleckert, sondern geklotzt“, betonte Scholz.

Plisch und Plum 2.0 (Scholz und Altmaier) scheinen sich in der keynesianischen Welt der Ankurbelung der Wirtschaft zu Hause zu fühlen. Dabei war die „mittelfritige Finanzplanung“ von Karl Schiller 1966 anders gedacht worden. In guten Zeiten sollte etwas für schlechte Zeiten zurückgelegt werden. Defizite, die in der Krise gemacht wurden, sollten in der Konjunktur zurückgeführt werden. Schiller spielte den Konjunkturdompteur. Aber schon nach kürzester Zeit waren dauerhafte Staatsschulden aufgelaufen.

Solides Krisenmangement hat nämlich das letzte Mal in Ägyptenland zur Zeit von Joseph und Pharao funktioniert. Für die sieben mageren Jahre wurden in den sieben fetten Jahren Vorräte angelegt. Das funktionierte, weil Pharao noch kein Papiergeld sowie keine Zentralbank hatte und gemäß den alttestamentarischen Aufzeichnungen Korn statt Geld aufgeschatzt wurde.

Beim Stöbern auf Zero Hedge habe ich eine interessante Übersicht zu den Covid-Konjunkturmaßnahmen der einzelnen Länder gefunden und wie bei PB üblich in zwei Tabellen überführt. Zunächst die wichtigen EU-Länder:

Covid-Stimulanzen in % des GDP
Italien 53,3
Deutschland 49,5
Bulgarien 35,8
Polen 33,6
Schweden 31,5
Rumänien 30,4
Dänemark 28,6
Frankreich 28,5
Spanien 28,3
Österreich 24,0
Tschechien 23,1
Finnland 20,7
Irland 14,3
Ungarn 9,4

Und zum Vergleich einige Schwergewichte aus der großen weiten Welt:

Covid-Stimulanzen in % des GDP
USA 29,5
UK 24,3
Indien 10,6
China 7,2
Schweiz 6,2
Rußland 3,3

Fazit: Italien und Deutschland haben völlig die Maßstäbe verloren. In Deutschland werden um einen Wirtschaftseinbruch von 10 % in 2020 und vielleicht noch einmal 5 % 2021 aufzufangen, fast 50 % des BIP (im englischsprachigen Raum GDP) verheizt. Auch in anderen Ländern herrscht ein Mißverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen, aber kein ganz so krasses. Selbst die drei vielgeschmähten Erbfeinde der deutschen Medien – UK, USA und Polen – sind etwas weniger exzessiv beim Rumballern.

Bereits im April 2020 hatte sich angedeutet, daß ausländische Firmen, die nach Deutschland liefern, sich angesichts der deutschen Milliarden eine goldene Nase verdienen. Ich werde mal beobachten, ob sich das fortsetzt.

Scholz arbeitet so wie sein italienischer Kollege auf ein Wunder hin, in Deutschland vermutlich ein blaues Wunder. Probleme werden gewissenlos in die Zukunft verlagert, obwohl bekannt ist, daß die Bevölkerungspyramie auf dem Kopf steht. China, Rußland, Brasilien und Indien machen keine große Anleihen auf die Zukunft und werden vermutlich besser aus der Krise kommen. Der Merkelmafia ist die Zeit nach der nächsten Bundestagswahl egal. Um das Volk eine Weile ruhigzustellen, werden derzeit teure Irrlichter gezündet, überlegte Vorsorge ist das nicht.

 

Grüße an den V-Schutz. Wenn die in Berlin so weitermachen, werdet Ihr eines Tages eingespart.

 

Hochbarockes Beitragbild: Joseph empfängt seine Brüder in Ägyptenland