Nur ein bißchen Freiheit wird nicht funktionieren
Heute mußte ich wegen dem Umsetzen einer Mähmaschine, und weil die Grünen eine Umgehungsstraße erfolgreich verhindert haben, wieder mal durch Weimar tuckeln, auch durch einige Einkaufsstraßen. Immer noch wie leergefegt alles. Dabei kommen so einige Gedanken. Die ganze Infrastruktur ist für täglich tausende Kulturtouris und ebensoviele Studenten ausgelegt. Die fehlen derweilen zu 100 %, wenn jetzt Läden und Wirtshäuser wieder öffnen. Was nützt eine Öffnungszeit ohne Kunden?
Die Bewohner des Umlands hat man zwei Jahrzehnte lang mit reichlich Blitzern, 30-Schildern und Parkraumbewirtschaftung vergrault. Die kommen nicht wieder, wenn man sie nun plötzlich doch mal braucht. Man hat alles auf fahrendes Volk ausgerichtet, was nun in alle Himmelsrichtungen zerstreut ist.
Mit den schrittweisen sog. „Lockerungen“ wird Dr. Merkel auf die Nase fallen, weil die nicht bis zu Ende gedacht sind. Die zu einem guten Teil auf das Hipster-Klientel eingespielten Proportionen des Angebots sind für die überwiegend konservative Urbevölkerung nicht gedacht und nur bedingt geeignet. Wenn man der Dienstleistungswirtschaft wirklich helfen will, muß man die Freiheit weitgehend wieder zulassen. Sonst kommt es doch noch zu der befürchteten Pleitewelle.
Sicher, ein paar Einschränkungen muß es geben, auf solche Virenschleudern wie die Deutsche Bahn oder das Theater kann man eine Weile verzichten, aber Unis, Hotels oder Museen müßte man eigentlich wiedereröffnen, damit eine Bildungs- und Fremdenverkehrsstadt als Ganzes wirtschaftlich funktionieren kann.
Wenn die Städte gegen das Kóronavirus was Gutes tun wöllten, würden sie mal eine Weile auf horrende Gebühren und umständliche Genehmigungen für Außensitzplätze von Gaststätten verzichten und tausende Parkplätze für den Individualverkehr schaffen, also entpollern und entmüllen.
Eigentlich kann ich den ganzen Bauhaus- und Kulturbetrieb nicht leiden, aber heute bin ich mal prinzipienlos und habe meinem Herzen einen Stoß gegeben. Die Gewerbetreibenden, die auf Touris und Studis angewiesen sind, stehen vor dem Ruin, wenn niemand hilft.
Grüße an den Verfassungsschutz. Macht demnächst immer mal ne Sause in einem notleidenden Wirtshaus!
Herr Prabel,
ich war gestern auch in Weimar – die Matte mußte runter..
Es ist doch nichts Neues, dass dieses pseudo-elitäre Kaff tiefste Provinz ist. Mehr Schein als Sein – schon immer.
An Wochenenden oder nach 18 Uhr – in „normalen“ Zeiten – ist diese Stadt schon von jeher jeder mit in Krisenzeiten mit Ausgangssperre belegten Stadt haushoch voraus.
Nur die Bratwurstpreise hielten immer mit der Dax-Entwicklung mit – allerdings ohne jemals den Rückwärtsgang einzulegen.
Nur den kampfradelnden Hipstern beiderlei Geschlechts scheint auch diese Krise nichts anhaben zu können.
Und den Mitarbeitern des Ordnungsamtes – die sich allerdings nicht um die Zähmung Ersterer bemühen.
Das DNT scheint niemand zu vermissen – der Bedarf an Nackten und Naziuniformen auf der Bühne scheint fürs erste gedeckt – selbst beim Hurz-Publikum..
So langsam fühle ich mich diskriminiert:
ich kenne persönlich niemand, der sich infiziert hat(te),
niemand aus meinem Umfeld kennt jemand, der sich infiziert hat(t),
selbst beim Friseur gestern kannte niemand irgendjemand, der sich infiziert hat(te).
Kenne ich die falschen Leute?
Spreche ich mit den falschen Leuten?
Oder lebe ich auf einer Insel der Glückseligkeit, auf der sich Kontaktbeschränkung außer Masketragen beim Einkauf nicht bemerkbar macht.
Oder bin ich einfach nur aus der Zeit gefallen?
Ich kenne tatsächlich eine männliche Person um die 50, bei der angeblich Covid 19 diagnostiziert wurde. Eine Woche Hüsteln und das wars. Dafür laufen wir seit Wochen wie die Zombies rum und beklatschen unseren wirtschaftlichen Untergang – aber immer schön mit Abstand bitte.
Dass sich in Weimar, neben vielen Hipstergestalten zweifelhaften Geschlechts, auch viele üble linke Kreaturen tummeln, stört mich schon lange. Es bleibt nur zu wünschen, dass nun auch mal die Quellen des Lebenssaftes für den „Kampf gegen Links“ versiegen und diese verlotterten, vaterlandslosen Gesellen der Antifa und ihrer versifften Anhängsel sich einen neuen Wirt suchen müssen.
Übrigens: Spitzenarbeit, lieber Dr. Prabel!!!
Für die Bewohner des Umlandes sind auch die Läden in der Innenstadt nicht gedacht. M. E. sind die Supermärkte am Rande der Stadt für sie völlig ausreichend. I. d. R. sind die Klamottenläden in der Innenstadt den Landkreisbewohnern eh zu teuer, aus welchen Gründen auch immer, denn wenn man sich ihre Motorisierung anschaut, müsste eigentlich das Gegenteil der Fall sein.
Somit besteht für die Landkreisbewohner in der Innenstadt von Weimar kein Grund für sinnloses Hin- und Herfahren, was nach StVO eh verboten ist.
Die Landkreisbewohner entscheiden auch nicht darüber, ob die Schillerstraße für den Durchgangsverkehr freigegeben wird, zumal sie in Weimar ohnehin nicht wahlberechtigt sind. Das entscheiden die Bürger der Stadt und Hoffnungen in dieser Richtung sind von vornherein vergebens.
Eine Weiterführung der Umgehungsstraße zur B7 nach Jena wäre m.E. rausgeschmissenes Geld, weil die Nachteile, die aus der Durchschneidung der Landschaft resultieren, die verkehrsmäßigen Vorteile überwiegen.
Die B7 von Weimar nach Erfurt und von Weimar nach Jena wird vorwiegend von Berufspendlern genutzt, oder von Leuten, die auf kürzestem Weg von Weimar nach Erfurt und von Weimar nach Jena (und umgekehrt) fahren wollen. Das bedeutet, wer von Stadtmitte nach Jena fahren will, der muss durch die Stadt fahren, egal ob er die Jenaer Straße benutzt, oder falls die Umgehungsstraße existieren würde, durch die Friedrich-Ebert-Straße, was im letzteren Fall kein vernünftiger Mensch tun würde, weil es der längere Weg wäre.
Die bestehende Umgehungsstraße dient der Anbindung des Nordkreises, über die B85 und die L1054 sowie der Anbindung der Nordstadt Schöndorf und Industriegebiet Weimar Nord.
Wie sieht es auf der anderen Seite aus, mit der Anbindung an den Norden B7 aus Richtung Jena kommend ? Ich möchte hier keinen Grund dafür oder keinen dagegen unterschlagen.
Wenn man beispielsweise von Jena nach Kölleda fahren möchte, zeigt Google-Maps 3 Strecken an, deren Fahrzeiten sich durch Minuten im einstelligen Bereich unterscheiden. Die kürzeste Strecke ergibt sich über Weimar, die längste über die A4, A71. Übrig bleibt eine Strecke über Apolda mit einer längeren Fahrzeit von 4 Minuten. Dies wäre m. E. der einzige Grund für den Weiterbau der Umgehungsstraße. Aber ob dieser so bedeutend ist ?
Als Durchgangsort zwischen Erfurt und Jena ist Weimar total ungeeignet, egal ob mit oder ohne Umgehungsstraße.
Hierzu wird jeder vernünftige Mensch die Autobahn nutzen,
Beispiel:
Arbeitsort Erfurt im Norden: Fahrt auf die A71 -> B7 (Adenauerallee) -> Linderbach -> L1056 -> Auffahrt Eichelborn auf die A4.
Andere Beispiele dafür, wie man besten von einem beliebigen Ort in Erfurt auf A4 kommt, erspare ich mir mal.
Ob man vom Westen nach Jena (B7) oder vom Süden (A4) nach Jena rein fährt, ist vollkommen unerheblich, man muss irgendwie durch Jena.
Wer gewerblich von Erfurt nach Jena unterwegs ist, der hat als Ziel i. d. R. das Industriegebiet von Jena und dies liegt nun mal im Süden in der Nähe der A4.
Weimar wird auch nie eine Industriestadt werden oder sich zum Bauerndorf zurückentwickeln, denn dazu müsste man das Goethehaus abreißen und das Goethe-und-Schillerarchiv nach Marbach verlegen.
Im Übrigen ist die Verkehrssituation in Weimar noch relativ entspannt. Mir sind noch keine Verkehrsstaus bekannt geworden, auch wenn man in der Rush Hour über die Kreuzung Erfurter-Straße – Stadtring erst nach der zweiten Ampelschaltung durchkommt, so sind es zu verschmerzende Verkehrsbehinderungen im Minuten- und nicht Stundenbereich.
Die radikale Lösung wäre, wir schaffen die Autos ab, aber wer will schon alles abschaffen und Goethe und Schiller abreißen.
Die Einkaufstempel am Rande der Stadt: Vor etwa zehn Jahren hatte ich mich mal ins Kaufland verirrt. Da war ich der einzige, der keine Jogginghose anhatte. Unsere Landbewohner fahren lieber nach Isserstedt, das ist nicht so abgefackt wie Weimar. Einmal war ich im Atrium (Ex-Kongreßhalle) nach Textilien sehen. Da fahr ich nie wieder hin. Resterampe ist geschmeichelt. Ich kann da nur zustimmen: Für die Landeier ist Weimar wirklich nichts. Nie warto. Nem érdemes. Non ne vale.
Das Einzige, was mir an Weimar gefällt, ist der Weimar-Krimi.
Heute mal was Lokales. Wunderbar. Tja, vor 120 Jahren hatten die Weimarer noch Verkehrstäume, siehe die Wuppertaler Schwebebahn oben links auf der Postkarte. Hat nicht geklappt. Die Umgehungsstraße auch nicht. Kann ja auch nicht, wenn sie von diplomierten Radfahrern geplant und angelegt wird. Nimmt man auch nicht, weil man von einem zum anderen Endpunkt wg. ungezähler Verkehrregelungen, Ampeln und sonstigem Stuss länger braucht, als wenn man mitten durch die Stadt fährt. Was geht, wenn man nicht irgendwo anhalten will, was wiederum nicht geht. Deswegen fährt man, wenn man in Weimar, wenn man einkauft, in die Randbezirke, wo man mit dem Auto parken kann, was kein Problem ist und von dort wieder nach Hause, was kein Problem ist, wenn man einen Parkplatz gemietet hat. Hat man das nicht, ist auch das ein Problem, aber nicht nur in Weimar. Nun ja, und wenn man Dinge kaufen will, die man nicht braucht, fährt man halt nach Leipzig. Aber das tut man zum Glück seltener, sodass man die Dinge, die man nicht braucht, nicht so oft kauft.
Weimar erlebe ich eigentlich bloß beim Spaziergang in Belvedere, auf dem Ettersberg oder wenn es Richtung Mechelroda / Carolinenturm geht. Und Mähmaschinen: Auf den Käsepackungen mäht der Bauer die Wiese wie es sich gehört mit der Sense (mit paar blöden Kühen im Hintergrund), was auch meiner Erinnerung aus den 50er Jahren entspricht. Ich vermute jedoch, daß Ihnen dabei die vielen Steine in die Quere kommen? mfG!