Bundeskanzleramt will höhere Qualifikation von Ministern
So ganz ohne Fachwissen soll es demnächst nicht mehr gehen. Von Bewerbern für Posten wird ab Montag zumindest Literaturstudium abverlangt. So ein Kabinettsbeschluß vom Freitag.
Grüße an den V-Schutz. Jungs, bleibt bei eurem Leisten.
Das mit der Qualifikation von Minister*Innen hat System. Die muss man überall dort einsetzen, wo sie selbst mit dem richtigen Parteiausweis in der Tasche und in gutem Glauben befindlich, so dem Vaterland zu dienen, nach bestem Wissen und Gewissen das größtmögliche Chaos anrichten. Die Bundeswehr ist meiner Schätzung nach eines der größten Opfer dieser Spielart von Personalpolitik. Das fing schon mit der Wende-DDR unter dem letzten Verteidigungsminister an, der die NVA auf „Deubel komm raus“ hassen musste, weil er christlichen Glaubens war. Dieser Glaube ist ja nicht das Problem, im Gegenteil: Jeder soll nach seiner Facon, wie der Alte Fritz als Philosoph in Sanssouci schon sagte, selig werden. Aber einer, der das Militär verachtet, muss nun wirklich nicht unbedingt Verteidigungsminister sein.
Dann kam V. Rühe (CDU) ins Ministeramt. Der soll den Überlieferungen nach Wehrdienstverweigerer gewesen sein. Das war auch nicht gerade glücklich gewählt. Irgendwie später kam dann ein SPD-Mann ans Ruder, der überall herausposaunte, das Deutschland am Hindukusch verteidigt werden muss. Diese Verteidigung geht nun schon so lange, wie der Euro existiert, und inzwischen kommen massenhaft junge wehrfähige Männer vom Hindukusch zu uns hereingeflüchtet.
Die Spitze aber erreichten die zwei Damen in der Position dieses Amtes.
In aller Herren Länder, fast rund um den Erdball, hängt die Bundeswehr mit einigen paar Hanseln in Scharmützeln unterschiedlicher Art und Schwere ohne greifbare Erfolge und ohne Aussicht auf ein Ende drin, während Technik und Ausrüstung auf Verschleiß ohne Erneuerung herunter gefahren wird. Was der originäre Auftrag der Bundeswehr ist, nämlich die Verteidigung der Heimat, haben sie nicht begriffen.
Mit Frau Högl wird aber alles besser. Wer’s glaubt, wird seelig.
Ich habe Prabels Blog gelesen. Kann ich jetzt Blogwart werden?
Ja!
Möglicherweise schadet eine fachliche Qualifikation bei solchen Jobs, sie scheint mir zumindest nebensächlich. Es kommt eher auf Unabhängigkeit, Standfestigkeit (gegenüber Medien zB), Beachtung rechtlicher / parlamentarischer Spielregeln und Kommunikationstalent / Menschenkenntnis an. Man darf sich nicht in einer politischen Blase einwicklen lassen und Allgemein – idioten werden sich natürlich schnell von Fach – Idioten einwickeln lassen oder von ungünstigen Bildern der Meinungsbildner.
Ein souveräner Verteidigungsminister würde kurz im GG nachsehen: Verteidigung der Bundesrepublik (nehme ich mal an) und dann eine Entscheidung des Parlaments herbeiführen: Brauchen wir eine Bundeswehr, wozu und in welchem Umfang (Kosten) und im Falle „nein“ (meine Ansicht): Auflösung BW samt Ministerium und die Wirtschaft würde sich um diesen Chef reißen. (Wer will, kann den Faden gern weiter spinnen.)