Hinterm Shutdown geht’s weiter
Gestern habe ich mal rumtelefoniert und rumgeemailt, was meine Freunde so machen und alle sind trotz Shutdown noch am Werkeln.
Die Geschäfte in Mellingen und Magdala sind noch offen: die Kaufhallen, der Getränkebasar, die Raiffeisen, der Fleischer und die Bäcker. Meine Nachbarn arbeiten alle weiter. Bei uns im Gebirge hat man so krisenfeste Berufe wie Kraftfahrer, Polizist, Ingenieur, Verkäuferin, Pflegedienst, Buchhalterin, Handwerker, EDV, Landwirt, Kraftfahrzeugmechaniker oder Bauarbeiter. Lediglich zwei Hotelbetreiber und die Gastwirte haben es schwer, sie haben wohl bis mindestens 20. April zu und zwei Lehrerinnen haben gerade Zeit den eigenen Nachwuchs zu helikoptern.
Eine Freundin hat gerade noch die Kurve gekriegt. Sie war bis vor einem halben Jahr im Wiemarschen Theater beschäftigt, was jetzt wegen dem Spielplan verdientermaßen dicht ist, und hat nun einen bürgerlichen Job, der auch noch bis fünf Minuten vor Weltuntergang gefragt ist.
Die Freundin von meinem Jüngsten hat in Leeptzsch zwei Gastrojobs verloren, aber sie hat ein Funktelefon und hatte eine Nachricht erhalten, wo im befreundeten Ausland noch was zu verdienen war. Sowas geht immer holterdipolter. Manchmal muß man binnen von ein bis zwei Stunden am Sammelpunkt für die Abtransporte nach Österreich feldmarschmäßig angetreten sein.
Auch eine große Einkaufskette hatte binnen eines einzigen Tages zweihundert Mann auftreiben lassen. Von der Idee bis zur Realisierung – es ging um dunkeldeutsche Ordnungskräfte vor hellbayrischen Kaufhallen – dauerte es keine 24 Stunden. Darunter waren viele Messebauer, die in ihrem eigentlichen Job gerade Däumchen drehen würden.
In der Kreismetropole – der Stadt der sieben Hügel im Tal des Schötener Bachs – arbeitet ein Industriebetrieb bei der Formteilherstellung. Es gibt keine Zulieferprobleme, weil das Material simpel ist. Und es gibt auch noch keine Nachfragestops. Es könnte sein, daß die Kunden aus der Autoindustrie etwas schwächeln werden, was aber durch Nachfrage aus dem Bausektor ausgeglichen werden kann.
Hier noch mal der Beweis, daß die Talsohle erreicht ist: Stromverbrauch jeweils 12 Uhr:
10.03.2020 | Di | 81,6 GW |
13.03.2020 | Fr | 83,4 GW |
17.03.2020 | Di | 79,9 GW |
20.03.2020 | Fr | 71,6 GW |
24.03.2020 | Di | 75,4 GW |
27.03.2020 | Fr | 71,1 GW |
31.03.2020 | Di | 70,3 GW |
03.04.2020 | Fr | 72,0 GW |
07.04.2020 | Di | 71,5 GW |
Gestern abend war ich in einer großen Kaufhalle bei Jena (im Volksmund Dschäne), die man nur noch maskiert betreten darf, und wo vor dem Baumarkt bärtige arabische Wachen stehen. Es sieht schon malerisch aus, wenn die Leute alle bunte Tücher und selbstgenähte Provisorien angelegt haben, ein Hauch von Orient und „Fluch der Karibik“ liegt in der Luft. In den Sortimenten habe ich kaum Mangel feststellen können. Lediglich Knäckebrot, Staubschutzmasken und Grieß waren aus, Mehl, Reis und Hefe gab es. Was die Küchenrollen und des Klopapier betrifft: Das sollte man jetzt nicht kaufen wegen den Preisen. Also, es ist einiges deutlich teuerer geworden. Sehr gering war das Kundinneninteresse bei der Kriegsbemalung, dafür war am Seifenregal Betrieb. Wie nach dem Krieg sind wieder die Basics gefragt. Was soll man sich heuer teuer eindehgsen, wenn das wegen Mundschutz doch nicht zur Geltung kommt? Fort, ihr dekadenten Lippenstifte!
Meine Kollegen bei der alternativen Infoversorgung sind alle noch am Start: PI News, Jouwatch, Achgut, Tichy, Opposition 24, Danisch und die noch kleineren Propheten. Sie haben jetzt den Vorteil, daß ihnen keine Werbungseinnahmen wegbrechen, weil sie Dank des blinden Terrors der brutalen Merkeljugend kaum welche hatten. Den bösen merkeltreuen MSM mit ihren frei erfundenen Fakenews dagegen laufen die Werbekunden gerade scharenweise weg. Wer´s nicht glaubt: Man kann sich mal die Börsenkurse von Pro 7 und RTL ansehen. U-hu!
GOTT straft nicht nur die Alpenprawda, die Zeit, den Stern und den SPIEGEL, sondern auch die Wirte, die die AfD nicht reingelassen hatten. Früher hat man immer versucht, GOTTes Willen und seine Strafen aus solchen Ereignissen wie Seuchen, Sündfluten oder Vulkanausbrüchen herauszulesen. Wenn man das heute machen würde, ups, da kämen alle schlecht weg, die gesündigt haben: Zum Beispiel die Autoindustrie, die versucht hat, den Kunden gegen deren Willen E-Autos anzudrehen. Oder die Fußballmannschaften, die ihre Fans in eine bestimmte regierungskonforme Richtung erziehen wollten.
So wie frühere Mahner rufe ich den Autobauern, Klimasektierern, Faktenfindern und Wirten zu: Tuet Buße und kehret um! Greta, schmeiß dein Pappschild weg und studiere Physik oder von mir aus Meteorologie! Merkel, nimm den nächsten Flug nach Santiago! Dann ginge das Leben hinterm Shutdown weiter, ein neuer Tag…
Grüße an den Verfassungsschutz. Auch ihr solltet euch vor dem HERRN fürchten!
Man kann nur hoffen, dass eine Erkenntnis der Krise auch eine Wertschätzung – ideell und materiell – der ländlichen Regionen duch Politik und urbanes Geprassel erfolgt.
Vom Lande kommt die Energie, die Nahrungsmittel (sogar die Bio-Kost, wann glaubt es kaum 🙂 ), der Reiterhof alles, um das überwiegend nichtzurechnungsfähige Volk der „urbanen Metropolen“ durchzufüttern.
Sie sollen die Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte und die vom Anblick und Geräusch häßlicher Windmühlen maltretierten Landmenschen ordentlich bezahlen dafür und für zeitgemäße Verkehrsanbindung, funktionierendes Internet und Mobilfunk sorgen.
Mit dem Espresso-Macciato in der Hand (was ist das eigentlich für ein Gesöff – sowas wie Aperol-Spritz? die nur erfunden wurden, weil sich die Öko-Tussis nicht entscheiden konnten, was sie trinken wollen – also dann von allem etwas?), die verzogenen Gören laut tobend das Cafe-Personal und andere Gäste störend, mit der laktoseintoleranten „Freundin“ über den scheiß Retouren-Service bei Zalando und den letzten Maledivenurlaub lästernd — selbstverständlich bunt, weltoffen, ökologisch und tolerant – aber bitte nicht vor der eigenen Haustür – nehmen, fordern, nassauern – aber die besseren und klügeren Menschen sein wollen. Unproduktive, überbezahlte Schmarotzer unserer Gesellschaft.
Andererseits – auf dem Lande will ich die auch nicht haben.
Hier ticken die Uhren anders, das Kleingewerbe funktioniert, mitunter mit der aus DDR-Zeiten erinnerlichten ‚kleinen Korruption‘ , aber zuverlässig. Vereine und Kirche funktionieren – zur Wahl braucht man sich nicht ausweisen, weil man bekannt ist. Selbst die, die neu dazugekommen sind.
Außer dem momentan fehlenden morgendlichen Schulzubringer-Verkehr hat sich nicht viel verändert in der Krise.
Ich liebe es und genieße es.
Metropole habe ich in Russland – auf Dauer aber auch nur mit Datscha und Banja genießbar. 🙂
Ich dürfte normalerweise auch nicht hier sein.
Das ist schon mein dritter Luxusurlaub in diesem Jahr.
🙂 🙂 🙂 🙂