Wie lange hält die Regierungsbegeisterung?

Die Herolde und Hoftrompeter der „Nichtregierungsorganisationen“ genannten, von der Regierung bezahlten Organisationen, sowie die Meinungsbeeinflussungsinstitute vermelden, daß sich das Volk begeistert um die Kanzlerin schart. Binnen von zwei Wochen 5 % Zustimmung mehr für die Messerkanzlerin und die CDU. Das sollte man garnicht anzweifeln, 1914 und 1938 war das auch so, daß die Reichsleitung erst mal gut angesehen war.

Es ist nicht leicht, zur Kóronakrise vergleichbare massenwirksame Ereignisse zu finden, die länger dauerten. Das Elbhochwasser? Das Oderhochwasser? Die waren viel zu schnell zu Ende und lokal begrenzt. Mir fallen nur die beiden Weltkriege ein, wenn man kriseninduzierte von den Mainstreamkaspern geschürte Stimmungen über einen längeren Zeitraum verfolgen will.

An WK II konnten sich meine Eltern noch erinnern. Die Einmärsche nach Österreich, ins Sudetengebiet und nach Polen waren propagandistisch gut vorbereitet. Mein Vater hatte von Anfang an keinen Bock, weil er bei Beginn der Feldzüge gerade 21 war, also Kanonenfutter im besten Alter. Er mochte als relativ rational denkender Volksgenosse den ständig sich öffentlich erregenden grünbraunen Hitler nicht und war mental den ganzen Krieg so eine Art AfD. Das hatte auch damit zu tun, daß sein Bruder von den Nationalsozialisten getötet worden war, weil er Juden ausgeschafft hatte. Blut ist dicker als Tinte und mein Vater war also nicht repräsentativ. Zeitweise war er nach einer Verletzung im Polenfeldzug Ordonnaz im Offizierskasino. Er erfreute sein Gemüt oft daran, daß die besoffenen Offis über den für sie nicht standesgemäßen Führer ablästerten. Auch diese oft adlige Oberschicht war eine Randgruppe.

Meine Mutter (Jahrgang 24) – sie war als Jungsekretärin in einer Reichsbehörde beschäftigt – erinnerte sich, daß die Stimmung, solange nur gesiegt wurde, recht gut war, nach Stalingrad allerdings schnell kippte. Das war schon am Jahreswechsel 1942/1943. Ab 1943 wußten alle, die bis drei zählen konnten, daß der Krieg verloren war und nur noch Zeit geschunden wurde. Anders meine Tante, die schickte im März 45 eine vertrauenstriefende Postkarte an ihre Mama: „Der Führer wird schon wissen, was er macht.“ Sie trat nach dem Krieg in den stalintreuen Demokratischen Frauenbund Deutschlands ein, ließ sich schon wieder vom Staat vereinnahmen und wählte bis zu ihrem Tod PDS. Es gibt Leute, die merken nie was und lassen sich von den MSM lebenslang lenken.

Aus dem WK II kann man den Schluß ziehen, daß die Zustimmung der Massen vom Erfolg abhängig ist, wobei die ganzen  Dimensionen, insbesondere die Kehrseiten eines möglichen Erfolgs von Fritzchen nicht überschaut wurden. Ein deutscher „Endsieg“ hätte für das Reich dieselben schädlichen Auswirkungen gehabt, wie sie der siegreiche Iwan von 1945 bis 1990 zu ertragen hatte. Überspannung der Kräfte bei der Unterdrückung der unterworfenen und versklavten Völker, Probleme mit den „Verbündeten“ wie beim Ungarnaufstand, beim Streik in Polen, beim Ausscheiden Jugoslawiens und Albaniens aus dem Paktsystem, beim Afghanistankrieg oder beim Prager Frühling. Dazu Rüstung am Limit, ewiglanger Wehrdienst und internationale Isolierung. Das urwüchsige und natürliche Konstrukt ist im Zeitalter der Volksbildung wegen der Rolle der Sprache der Nationalstaat. Jede Abweichung davon verzehrt von Unterdrückern und Versklavten Kraft.

Die Kriegsbegeisterung des Ersten Weltkriegs bekam mit der Länge des Kriegs und den in Schützengräben erstarrten Frontverläufen viele Knackse. Zu Anfang warfen die Studenten ihre Hüte in die Luft und sangen dummes Zeugs, die Redakteure eiferten und geiferten mit Schaum vor dem Maul, wie man es vom SPIEGEL und aus der Tagesschau kennt. Das ganze who is who der Schriftstellerei, des Theaters und der Dichtkunst verzehrte sich in Begeisterung. Über eine halbe Million Kriegsgedichte sollen im Herbst 1914 verfaßt worden sein. Aus Euphorie wurde schnell ein Durchhalten. Im Frühjahr 1918, als Rußland besiegt war, drehten einige Intellektuelle noch mal am Rad, das kurze voreilige Triumphgeheul war im Herbst 1918 bereits verstummt und die Kapitulation war vor dem Winter wegen allgemeiner Kriegsmüdigkeit nicht mehr zu vermeiden.

„Ich kenne keine Parteien mehr“, triumpfte Kaiser Wilhelm II. im Herbst 1914. Dieselbe Propaganda, dieselbe parteiübergreifende Paralysierung des Reichstags  wie die des Bundestags im Jahr 2020. Die AfD hat wegen ihrer Enthaltung bei den Pandemiegesetzen in den merkeltreuen MSM den Stempel der „vaterlandslosen Gesellen“ erhalten. Die Pandemiekredite von 2020 sind den Kriegskrediten von 1914 jedoch völlig ähnlich. Auch in ihren späteren Auswirkungen, wie wir in einigen Jahren noch sehen werden. Das Ende des Euro wird furchtbar werden.

Nur am Rande ein Gedanke zur gefühlsmäßigen Aufladung des Rechts: Heute im Zeitalter des fortgeschrittenen Framings würden die Kriegskredite wohl „Gutes Kriegsgeld Gesetz“ heißen. Und Hitler hätte die Arisierungsgesetze „Schlechte Juden Gesetze“ genannt. Diese Vergewaltigung der Sprache gab es übrigens auch 1914. Zahlreiche Fremdworte wurden erst mal eingedeutscht, so neu ist es also nicht, was die Merkelpaladine in Berlin sprachlich so alles vollbringen.

Tatsächlich herrschte am Anfang des Ersten Weltkriegs im Reichstag Burgfrieden. Dieser bildete die Stimmung im Land immer weniger ab. Die Behörden waren angesichts der schlechten Versorgungslage im Krieg oft hilflos. So wie heute Mundschutz und Schutzkleidung, fehlten 1915 bis 1918 Brot und Kartoffeln. Mit Hohn reagierte die notleidende Bevölkerung auf absurd anmutende Ratschläge des Kriegsernährungsamts, die Hungernden sollten durch 2.500 Kauakte für 30 Bissen in 30 Minuten selbst für eine bessere Nahrungsverwertung sorgen. Heute ist es die Handwaschpropaganda mit zweimal Happy Geburtstag, die alles rausreißen soll. Die in Kriegskochbüchern noch 1917 ausgesprochene Empfehlung, Zutaten wie Butter und Sardellen zu verwenden, stand in krassem Gegensatz zu eigenen Erfahrungswerten und konnte nur Kopfschütteln auslösen, so wie heutzutage der Ratschlag nicht erhältlichen Mundschutz zu tragen.

So wie man derzeit auf dem Schwarzmarkt bzw. zu Wucherpreisen die eine oder andere Rolle K-Papier bekommen kann, war es auch im Weltkrieg möglich, unvorteilhafte, aber notwendige Geschäfte zu machen. Wer es sich leisten konnte, erhielt auch 1917 noch alles was man brauchte, nur eben etwas teurer.

Besonders demotivierend sind viele Tote, insbesondere wenn es keine Heldentoten sind. Der Einfall der Russen in Ostpreußen und die damit verbundenen Massaker verdarben schon im Herbst 1914 die gute Laune, Kräfte mußten an die Ostfront geschickt werden und fehlten bei der Einnahme von Paris. Wer klar denken konnte, begriff, daß aus dem Spaziergang nach Paris und „Weihnachten wieder zu Hause“ nichts werden würde. Man kann davon ausgehen, daß beim Versagen des Gesundheitssystems in den nächsten Wochen die regierungsfreundliche Stimmung kippt. Dr. Merkel weiß das und hält deswegen an den spät verhängten Isolationsmaßnahmen fest, um den bevorstehenden Offenbarungseid möglichst ein oder zwei Wochen herauszuschieben.

Die Diskussion über das Versagen der Bundesregierung in der Frühphase der Pandemie wird aufkommen. Egal ob es die versäumte Quarantäne auf Flughäfen, die nicht ausgesetzte Zuwanderung von Glücksrittern ist, die ungehinderte Rückkehr von Schiurlaubern, oder das zögerliche Verhalten bei der Beschaffung von Schutzmitteln, alles wird der Kanzlerin aufs Butterbrot geschmiert werden. Auch zahlreiche Landesregierungen, die Krankenhäuser geschlossen haben, werden an den Pranger geraten.

Auch in beiden Weltkriegen standen die Medien bis zum bitteren Ende fest an der Seite des kriegslüsternden Bionadebürgertums und seiner Anführer Adolf und Wilhelm, so wie sie heute die Blut- und Messerkanzlerin beklatschen. Das trägt auf Dauer jedoch mehr zur Diskreditierung des Journalismus bei, als zur gewünschten standhaften Stimmung.

 

Viele Grüße an den Verfassungsschutz.